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Reiten im Blickpunkt

Turnier der Sieger garantiert Wohlfühl-Charakter

Münster

Das Turnier der Sieger zählt seit Jahrzehnten zu den Höhepunkten im Reitsportkalender. Vor der imposanten Kulisse des münsterischen Schlosses trifft sich auch in diesem Jahr vom 23. bis 26. August die Reiter-Elite aus internationalem Dressur- wie Springsport.

Michael Schulte

Verspricht Sport auf hohem Niveau beim Turnier der Sieger vor dem Schloss: Turnierchef Hendrik Snoek.
Verspricht Sport auf hohem Niveau beim Turnier der Sieger vor dem Schloss: Turnierchef Hendrik Snoek. Foto: Jürgen Peperhowe

Was nichts kostet, kann eine Menge wert sein. Diesen Beweis tritt das Turnier der Sieger (TdS) Jahr für Jahr an, weil in Münster alle Reiterinnen und Reiter Gäste des Westfälischen Reitervereins sind. Im Klartext: Sie brauchen nichts zu zahlen. Hotel ist frei, keine Start-, Nenn- und Stallgelder, Heu und Späne werden gestellt, alles „für lau“.

Ein Alleinstellungsmerkmal weltweit, auf das Turnierchef Hendrik Snoek sehr stolz ist. „Uns kostet das rund 100 000 Euro in jedem Jahr, aber das bezahlen wir gern.“ Auch dieses Mal, wenn sich die Reiterelite vom 23. bis 26. August vor dem Schloss tummelt.

Stimmiges Gesamtpaket

Die Gelegenheit für Helen Langehanenberg, einfach mal „Danke“ zu sagen. „Es ist schon einzigartig, dass Turnierveranstalter nach dieser Devise verfahren. Aber nicht nur deshalb kommen wir alle so gern nach Münster. Denn hier herrscht immer eine ganz tolle Atmosphäre.“ Damit spielt Münsters Aushängeschild in Sachen Dressursport nicht nur auf ihre zumeist erfolgreichen Auftritte an, sondern sagt das auch für die Jahre, „wo ich noch lernen musste“.

Dressur-Equipe für die WM wird in Münster nominiert

Letzte Ausfahrt Münster. Wenn sich Sönke Rothenberger mit seinem Wallach Cosmo tatsächlich noch ein Ticket für die Weltreiterspiele im amerikanischen 1000-Seelen-Dorf Tryon/North-Carolina sichern möchte, dann muss er in Münster starten. Denn der Deutsche Meister und zweifache Vize-Europameister des vergangenen Jahres hat die zweite Sichtung in Aachen verpasst, weil sein Pferd an einem Infekt litt.

Es wird also spannend in Münster, sportlich hochklassig sowieso. Das garantiert das Starterfeld um Helen Langehanenberg, Dorothee Schneider, Hubertus Schmidt, Anabel Balkenhol, Ingrid Klimke und Therese Nilshagen. Wenn Sonntagmittag alles vorüber ist, nominiert der Dressur-Ausschuss die WM-Equipe.

Es ist der Wohlfühl-Charakter für alle, den Snoek und seine gesamte Mannschaft jedes Jahr schaffen wollen. Soll heißen: Sport auf hohem Niveau, angenehme Startzeiten, moderate Eintrittspreise, überschaubare Starterfelder, zufriedene Zuschauer. Letztere dürften in diesem Jahr in Scharen kommen, denn der Vorverkauf ist so prächtig angelaufen wie lange nicht mehr. Aber noch sind Tickets zu bekommen.

Keine Terminkollision mit anderen Turnieren

Der Blick auf die Starterfelder verrät, dass man jede Menge erwarten kann. Im Springen ist national so ziemlich alles im Sattel, was das Herz begehrt. Die Equipe, die jüngst in Aachen den Nationenpreis gewann, ist mit Ausnahme von Maurice Tebbel komplett am Start. Das ist schon mal hervorragend. Und es wird fast noch besser, wenn man weiter liest: Ludger Beerbaum, Christian Ahlmann, Meredith Michaels-Beerbaum, Marco Kutscher, Lars und Gerrit Nieberg, die Gebrüder Hassmann, Philipp Weishaupt und und und.

„Wir haben in diesem Jahr das Glück, mit keinem anderen Turnier zu konkurrieren. Und es ist der letzte Aufgalopp vor den Weltreiterspielen in Tryon“, sieht Snoek die Terminwahl als ausgesprochen gelungen an. Mit einem Etat von 1,25 Millionen Euro ist man in Münster längst am Ende der Fahnenstange angekommen. „Mehr können wir nicht, mehr wollen wir auch nicht“, verdeutlicht Snoek. Aber er weiß, dass „alle sportlich reiten, friedlich feiern und fröhlich sein“ werden. Weil sie ja herzlich willkommen sind.