Bestens gesichert. Rund um das Dressurvierreck stehen Sicherheitsbeamte. Sie schwitzen in ihren schwarzen Anzügen, werden aber gebraucht. Nicht wegen der hochkarätigen Besetzung, die in diesem Jahr bei den Dressurprüfungen in Donaueschingen am Start ist. Da ist zwar eine Menge Geld im Spiel, Security aber eher nicht vorgesehen. Am Sonntag ist vielmehr Ursula von der Leyen auf dem Turniergelände zu Gast. Die Bundesverteidigungsministerin ist gut bekannt mit Turnier-Organisator Kaspar Funke. Es ist starker Sport, den von der Leyen bei der Dressur geboten bekommt. Kein Wunder: Sind doch mit Sönke Rothenberger auf Cosmo und Isabell Werth auf Weihegold die zwei deutschen Topathleten mit ihren Top-Pferden zu Gast. Im Grand Prix am Samstag gewinnt Werth, im Grand Prix Special am Sonntag Rothenberger. Beide dürften für das deutsche Dressurteam für die Weltreiterspiele in Tyron im September fest gesetzt sein.

Werth wird die Niederlage am Sonntagmorgen nicht geschmerzt haben. Mit 81,745 Prozent zeigte sie eine ordentliche Leistung, Rothenberger war mit 84,362 Prozent knapp besser. Aus politischen Gründen aber sollte sich Werth nicht grämen. Würde sie doch gerne statt Weihegold ihr anderes Top-Pferd Bella Rose mit in die USA nehmen. Letztlich trifft sie in Absprache mit dem Dressurausschuss des deutschen Teams die Entscheidung. „Wir werden schon einen Konsens finden“, sagt die mehrfache Olympiasiegerin.

1:1 nach zwei Tagen, die beiden deutschen Aushängeschilder haben ihre Klasse gezeigt. Doch auch Jessica von Bredow-Werndl überzeugt mit den Plätzen zwei und drei. Sie ist ebenso eine Kandidatin für das deutsche WM-Team. Gleiches gilt für Dorothee Schneider und Helen Langenhanenberg. Vier feste Plätze gibt es. Am 3. September wird die Entscheidung über die Besetzung fallen. „Alle Pferde sind gut drauf“, sagt Bundestrainerin Monica Theodorescu.

Am Samstag patzt Rothenberger mit Cosmo. Es ist ein schwerer Fehler, das Pferd ist mit den Hinterbeinen neben dem Viereck. Eng geht es in Donaueschinge zu, die Zuschauer sitzen nahe am Geschehen. Manches Pferd lässt sich davon verunsichern. Gelegentlich sogar ein Ausnahmekönner wie Cosmo. Am Sonntagmorgen beunruhigt ihn nichts. Stoisch zeigt er Element für Element. Am Ende ist Rothenberger von sich und seinem Pferd begeistert. Er reißt den Helm vom Kopf, ballt beide Fäuste und klopft Cosmo begeistert auf den Hals. Das Duo hat überzeugt. Um Cosmo die Angst vor der engen Ecke zu nehmen, war er vor dem Auftritt das Viereck noch einmal langsam abgeschritten. Das Ziel: Dem Pferd zu zeigen, dass es keinen Grund gibt, Angst zu haben. Das funktioniert.