Gießelhorst - Aus der Pferdeszene ist Monty Roberts nicht wegzudenken. Der amerikanische Pferdeflüsterer hat einen Weg gefunden, die Kommunikation der Tiere zu verstehen und sie auf sanfte Art zu lenken. Von ihm hat Andrea Kutsch, die bereits mit sechs Jahren ein Pony bekam, den gewaltfreien Umgang mit Pferden gelernt und gilt seither auf diesem Gebiet als Pionierin in Deutschland. Sie entwickelte die artgerechte Ausbildung EBEC (Evidence Based Equine Communication), in die auch wissenschaftliche Erkenntnisse einflossen.

Als Trainerin gibt sie ihre Erfahrungen praxisnah an andere weiter. Parallel dazu schreibt sie Bücher. Ihr gerade erschienenes drittes Werk stellt die Bestsellerautorin zurzeit auf der Frankfurter Buchmesse vor. Kurz darauf, am Samstag, 13. Oktober, ist die bekannte Pferdeflüsterin im Ammerland zu Gast. Auf dem Gestüt Brune, Stubberei 6, wird sie um 18.30 Uhr über ihr neues Buch sprechen und es auf Wunsch auch signieren.

Andrea Kutsch

Geboren wurde Andrea Kutsch in Frankfurt am Main, aufgewachsen ist sie in Bad Homburg. Mit 19 Jahren zog sie nach Hamburg. Heute lebt sie dort und in Kalifornien.

Schon früh hatte sie Kontakt zu Pferden. Mit sechs Jahren bekam sie ihr erstes Pony. Später folgte eine klassische Ausbildung in Dressur und Springen. In den Jahren 1999 bis 2006 arbeitete sie eng mit dem amerikanischen Pferdeflüsterer Monty Roberts zusammen, was zu ihrer Bekanntheit beitrug.

Fortan entwickelte sie die Methode eines artgerechten und gewaltfreien Umgangs mit Pferden weiter. Ihr Ziel ist es, Pferde aus deren Perspektive zu verstehen, um in Harmonie, Ruhe und Gelassenheit die Tiere auf alle Nutzungsformen vorzubereiten. Ihre Erkenntnisse und ihr Wissen gibt sie in Kursen und Büchern weiter.

Das neue Buch „Aus vollem Herzen“ ist im Lübbe-Verlag erschienen und kostet 20 Euro.

Darin erzählt sie ihre eigene Lebensgeschichte: Sie war nach Kalifornien gegangen, um ihre Studien voranzutreiben, und fand dort die Liebe ihres Lebens. Acht Monate nach der Hochzeit kam dann der Schicksalsschlag: Ihr Mann erhielt die Nachricht, dass er unheilbar an einem bösartigen Hirntumor erkrankt war. Im Verlauf der Krankheit konnte Andrea Kutsch vieles nutzen, was sie durch ihre Erfahrung mit den Pferden gelernt hatte.

Ihr Werk, das viel Privates verrät, trägt den Titel „Aus vollem Herzen – Wie ich erst die Pferde verstand und dann das ­Leben“. Es handelt „vom wahren Leben, wie es schmerz­licher und echter nicht sein kann, das nicht nur Menschen in einer ähnlichen Lebens­situation Mut machen soll“, heißt es in der Ankündigung.

Kerstin Schumann
Kerstin Schumann Redaktion Westerstede