1. www.wn.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Ascheberg
  6. >
  7. Marie Ligges – ein Leben auf dem Pferderücken

  8. >

Reiten: Porträt

Marie Ligges – ein Leben auf dem Pferderücken

Herbern

Bei Marie Ligges dreht sich fast alles um Pferde. Was bei dem Nachnamen ja kein Wunder ist. Die 20-Jährige hätte aber durch auch eine andere Laufbahn einschlagen können.

Lenneke Lenfers-Lücker

Für Marie Ligges, hier mit Dembele bei den Lenklarer Reitertagen, ist ein Leben ohne Pferde schwer vorstellbar.
Für Marie Ligges, hier mit Dembele bei den Lenklarer Reitertagen, ist ein Leben ohne Pferde schwer vorstellbar. Foto: Lenneke Lenfers-Lücker

Wer den Namen Ligges hört, denkt sofort an Spitzenpferde, an diesem Namen kommt man auch bei den Lenklarer Reitertagen in Werne nicht vorbei. So ist es kein Wunder, dass es auch im Leben von Marie Ligges nicht viel anderes als Pferde gibt. Auch wenn sie sich etwas anderes hätte vorstellen können.

Seit August befindet sie sich in der Ausbildung zur Pferdewirtin mit dem Schwerpunkt „Klassische Reiterei“ auf dem familieneigenen Gestüt in Herbern. Dass es aber so kommen würde, war für die in ihren Junioren-Jahren bereits hoch dekorierte Reiterin nicht von vornherein klar.

2017 machte sie ihr Abitur. „Und zwar gar nicht so schlecht, mit 2,2“, erklärt Ligges, seit Mittwoch 20 Jahre jung. Deswegen wäre auch ein Studium für sie eine Option gewesen. Aber nach dem Abitur wollte die Enkelin des Olympiamedaillengewinners Fritz Ligges erst einmal die Welt entdecken.

Praktikum beim Ex-Weltmeister

Während viele andere daraus ein Jahr „Work and Travel“ machen, kam Marie Ligges nicht an Pferden vorbei. Zunächst ging es für drei Monate zum ehemaligen Weltmeister Jos Lansink nach Belgien, dann für einige Zeit zu einer befreundeten Familie in die USA, wo Marie aber ebenfalls die meiste Zeit im Sattel saß. „Ich habe gemerkt, wie viel Spaß mir das macht. Und da ich eh nicht wusste, was ich studieren wollte, habe ich mich für die Ausbildung entschieden“, erklärt sie.

Dass die aber auf dem elterlichen Hof absolviert wird, stand auch nicht automatisch fest. „Es ist nur schwer, einen Stall zu finden, bei dem ich selber viele Turniere reiten kann. Viele haben schon feste erste und zweite Bereiter“, sagt die 20-Jährige.

So rückte der elterliche Hof immer mehr in den Blickpunkt. Vater Kai, selbst schon Nationenpreisreiter, wollte die Tochter sehr gerne auf dem eigenen Hof halten. „So hat sich das für beide Seiten dann angeboten, ich kenne ja auch die Abläufe“, stellt sie fest.

Lieblingsturnier Lenklar

Ligges kennt dort die Pferde, ist mit vielen von ihnen bereits auf Turnieren unterwegs gewesen oder hat sie auf der eigenen Hengstschau präsentiert. In diesen Tagen ist sie in Werne im Dauereinsatz. Denn: „Lenklar ist eines meiner Lieblingsturniere.“

Durch ihr Abi kann sie die Ausbildung von drei auf zwei Jahre verkürzen. So steht die Bereiterprüfung also für 2020 auf dem Plan. Genau bis dahin ist sie dann auch noch in der Klasse der Jungen Reiter unterwegs, bevor sie dann zu den Senioren wechselt. Im laufenden Jahr steht aber noch ein anderer Höhepunkt auf dem Programm. Beim Bundeschampionat im vergangenen September gewann sie als beste Auszubildende eine Trainingswoche bei Weltklassereiter Holger Wulschner in Groß Viegeln. Die darf sie dann im Mai absolvieren.