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Las Vegas als Ziel – Helen Langehanenberg startet in den Weltcup

Münster

Die Wüste Nevadas lockt. Dort, im Zockerparadies Las Vegas, findet im April das Weltcup-Finale statt. Es ist das Ziel von Dressurreiterin Helen Langehanenberg, die am Wochenende in Herning mit ihrem routinierten Damsey optimistisch in die neue Saison startet.

Henner Henning

Helen Langehanenberg und Damsey starten in Herning in die Weltcup-Saison. Das Finale im April in Las Vegas ist das Ziel der Münsteranerin.
Helen Langehanenberg und Damsey starten in Herning in die Weltcup-Saison. Das Finale im April in Las Vegas ist das Ziel der Münsteranerin. Foto: imago-images

Las Vegas, diese unwirkliche Metropole mitten in der Wüste Nevadas, ist seit jeher das Ziel von Glücksrittern, die dort an den Spieltischen der Casinos den großen Wurf – „The Big Money“ – landen wollen. Im April 2020 aber ist Las Vegas auch die bevorzugte Reiseadresse der besten Dressurreiter, zum Abschluss der Weltcup-Saison findet dort zum siebten Mal im „Thomas & Mack Center“ das Finale statt. Mit dabei sein möchte auch Helen Langehanenberg (RV St. Georg Münster), die an diesem Wochenende im dänischen Herning erste Punkte für die Qualifikation sammeln will.

Elf Stationen der Westeuropa-Liga stehen vor dem Finale in Amerikas Westen an, Deutschland darf neben der gesetzten Titel­verteidigerin Isabell Werth zwei weitere Starter entsenden. Bei der hochklassigen nationalen Konkurrenz um Sönke Rothenberger, Dorothee Schneider oder Jessica von Bredow-Werndl wird ein enges Rennen erwartet, dass Langehanenberg aufnimmt. „Kampflos werde ich mich nicht geschlagen geben. Las Vegas ist das Ziel“, sagt die 37-Jährige. Es wäre ihr zweites Weltcup-Finale mit Damsey (Platz drei 2019 in Göteborg) und ihr sechstes (viermal mit Damon Hill, darunter der Sieg 2013 in Göteborg) insgesamt.

Optimistisch geht die zweifache Mutter mit Damsey die erste Aufgabe in ­Herning an. Der mittlerweile 17 Jahre alte Hengst, der seit dem CHIO kein Turnier mehr bestritten hat, zeigte sich in den vergangenen Tagen und Wochen in guter Verfassung. „Er ist kernig und frisch und fühlt sich motiviert an. Ich weiß nicht, warum ich nicht mit ihm in die Saison starten sollte“, erzählt Langehanenberg, die im Vorjahr in Herning den Grand Prix für sich entschied und anschließend hinter dem Dänen Daniel Bachmann Andersen (mit Blue Hors Zack) Kür-Zweite wurde. Ein Ergebnis, das die Münsteranerin natürlich zu gerne wiederholen würde. „Aber man weiß ja nie, was passiert. Wir wollen uns gut präsentieren und schauen dann, zu was es reicht. Ich freue mich, dass es wieder losgeht“, sagt Langehanenberg, wie immer betont defensiv.

Eine Woche nach dem Weltcup in der Westeuropa-Liga macht die Team-Welt- und Europameisterin einen Abstecher in die osteuro­päische Zentraleuropa-Liga, in der deutsche Reiter ebenfalls – wenn auch nur eingeschränkt – Weltcup-Punkte sammeln dürfen. Im polnischen Zakrzow sattelt Lange­hanenberg dann Annabelle, ihre elfjährige Stute kommt dann zu ihrem Weltcup-Debüt. „Irgendwann muss man ja mal anfangen. Qualität hat sie mehr als genug, sie ist halt noch etwas unerfahren. Und sehr temperamentvoll, das müssen wir in den Griff bekommen.“ So wie etwa Mitte September beim Turnier auf dem Gut Hohenkamp, wo Annabelle den Grand Prix mit 74,20 Prozent gewann.

Hinter Damsey und Annabelle scharrt aber auch der vierbeinige Nachwuchs mit den Hufen. Mit Vayron, einem achtjährigen Westfalen, steht kurz vor Weihnachten noch das Finale im Nürnberger Burg-Pokal in Frankfurt an, für das sich das Paar in Hagen a.T.W. qualifiziert hatte. Mit der Entwicklung Vayrons ist sie „sehr zufrieden“ – wie auch mit den Fortschritten des gleichaltrigen Frank Sinatra, der sich Schritt für Schritt in Richtung Grand-Prix-Niveau bewegt. „Er hat sich stabilisiert und gut entwickelt. In der Piaffe fehlt ihm noch der letzte Schliff, aber er passagiert sehr gut und hat super Einer. Er muss nun noch mehr Routine bekommen.“

Davon hat Damsey genug, und die soll er im Winter wieder ausspielen. Damit es im April in die Wüste Ne­vadas gehen kann.