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Herford

Frühlingsfest der Pferde fällt wegen Corona aus

Der RV „von Lützow“ Herford verschiebt auch das für Pfingsten geplante Reitturnier und seine Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen. RSV Hiddenhausen bittet seine Mitglieder um Treue.

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So hätte es eigentlich auch in diesem Jahr aussehen sollen: Beim Frühlingsfest der Pferde im April 2019  war auch Lokalmatadorin Paulina Pottharst auf ihrem Pferd unterwegs. | © Yvonne Gottschlich

So hätte es eigentlich auch in diesem Jahr aussehen sollen: Beim Frühlingsfest der Pferde im April 2019  war auch Lokalmatadorin Paulina Pottharst auf ihrem Pferd unterwegs. | © Yvonne Gottschlich

03.04.2020 | 04.04.2020, 14:23

Kreis Herford. Der Start der „grünen Saison" der Pferdesportler wird verschoben. So hat der Reitverein „von Lützow" Herford das um die Osterfeiertage geplante Frühlingsfest der Pferde aufgrund der Corona-Beschränkungen abgesagt. Die Pferdesporttage werden verlegt.

„Nach intensiven Beratungen in unserem geschäftsführenden Vorstand haben wir entschieden das Frühlingsfest der Pferde vom abzusagen", schreibt der Vorsitzende Klaus Brinkmann auf der Lützower Homepage. „Im Sinne der Gesundheit von allen Beteiligten und nach den Empfehlungen der FN gab es keine Alternative", führt er weiter aus. Auch beim Reitverein Hiddenhausen ist alles auf ein Minimalmaß heruntergefahren. Besonders bitter ist hier, dass der Schulpferdeunterricht ausfällt.

Christoph Meyer zu Hartum, 2. Vorsitzender, Reiterverein „von Lützow" Herford / Frühlingsfest der Pferde bei Lützow - © Yvonne Gottschlich
Christoph Meyer zu Hartum, 2. Vorsitzender, Reiterverein „von Lützow" Herford / Frühlingsfest der Pferde bei Lützow | © Yvonne Gottschlich

Das Deutsche Tierschutzgesetz schreibt vor, dass jedes Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernährt, gepflegt und verhaltensgerecht untergebracht werden muss. Zudem darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so eingeschränkt werden, dass dem Tier dadurch Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden.

Wenige Menschen auf dem Hof

„Entsprechend müssen die Tiere weiter verpflegt und auch bewegt werden. An Turniersport ist aber derzeit nicht zu denken, das trifft natürlich die Veranstalter, aber auch die Pferdewirte, die von der Ausbildung der Pferde leben", sagt Christoph Meyer zu Hartum. Er verlässt den heimischen Hof an der Bielefelder Staße in Herford nur noch zum einkaufen.

Auch die Anzahl der Menschen auf dem Hof hat sich auf ein Drittel verringert. „Es kommt nur noch eine Person je Pferd und macht nur noch das nötigste. Die sind maximal 90 Minuten hier", erklärt Meyer zu Hartum. In der Reithalle treffen sich höchstens zwei Reiter gleichzeitig. Lediglich der Hufschmied und der Tierarzt sind mal da. „Hier fehlt leider die Geselligkeit, aber es geht derzeit nicht anders, das haben wir hier allen deutlich gemacht", sagt der Pferdefreund.

Auf unbestimmte Zeit verschoben

Nachdem es im April schon sehr ruhig auf der Anlage bleibt, wird auch über Pfingsten nichts stattfinden. Bei den Pferdesporttagen am Pfingstwochenende waren eigentlich vier Tage volles Programm vorgesehen. Regionale Reiter, Profis im Springsport, Nachwuchsstars im und unter dem Sattel sowie eine Vielzahl bunter Kutschgespanne hatten sich angesagt. „Schweren Herzens, der Vernunft gehorchend, hat der Vorstand entschieden, die Lützower Pferdesporttage an Pfingsten, vom 29. Mai bis 1. Juni, auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Bleiben Sie gesund", ließ Klaus Brinkmann als 1. Vorsitzender des RV „von Lützow" Herford diesbezüglich verlauten.

Das gilt ebenso für das 100-jährige Jubiläum des Vereins, dass am Pfingstwochenende gebührend gefeiert werden sollte. „Wir suchen einen neuen Termin und haben da verschiedene Möglichkeiten. Erstmal ist es wichtig, dass alle gesund bleiben", betont Lützow-Geschäftsführer Jobst-Hermann Schnasse.

RSV Hiddenhausen benötigt Hilfe

Hart getroffen wurde der RSV Hiddenhausen. „Die Corona-Pandemie beeinflusst auch unseren kleinen Reitverein. Eine Entspannung der Situation ist nicht absehbar und diese für viele kleine Vereine mit großen Herausforderungen verbunden", schreibt RSV-Vorsitzende Ina von König-Bunk. „In unserem Reitstall ist es ruhig geworden, da weder Schulpferdeunterricht, Ferienlehrgänge noch Voltigierunterricht stattfinden können", hat sie beobachtet. „Um Corona abzuschwächen, dürfen die Reiter nur einzeln zu ihren Pferden und von dem sonstigen bunten Treiben auf der Stallgasse mit Pferdegetrampel und Gelächter der jungen Mädels ist nichts mehr zu hören", so die Vorsitzende.

Zusammen mit Kassiererin Anna-Lena Valldorf bittet Ina von König-Bunk die Freunde und Mitglieder des Vereins: „Helfen Sie uns, den Verein in dieser schweren Zeit zu unterstützen, indem Sie uns die Treue halten, die ausgefallene Reitstunde vielleicht doch bezahlen oder uns eine Spende zukommen lassen. Jeder kleine Betrag hilft uns weiter, um diese schwere Zeit zu überbrücken. Anders als zum Beispiel ein Tennisverein können wir nicht einfach unser ,Sportgerät’ in die Ecke stellen. Die Pferde wollen weiter gefüttert und versorgt werden, sodass wir nicht unsere Kosten an die derzeitige Situation anpassen können."