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Als sie zwingend sollte, sagte die FEI nichts ... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 27. September 2020 um 16:00

Lausanne. Als brutal gegen die ethischen Gesetze des Tierwohls bei Distanzwettbewerben verstoßen wurde, trat der Reiterweltverband (FEI) bisher nur einmal in Erscheinung, jetzt aber folgte die komplette Suspendierung der nationalen Föderation der Vereinigten Arabischen Emirate – weil an zwei Langstreckenkonkurrenzen zu viele ausländische Teilnehmer starten durften…

 

Es ist schwer, beim Reiterweltverband (FEI) in jeder Beziehung eine klare Linie zu erkennen. Entweder kommt gar nichts, oder nur vage. Nicht erst, seit Beginn der Corona-Pandemie, die vor allem auch den FEI-Mitarbeitern schadete, denn man schickte sie in Kurzarbeit oder in den Homeoffice. Dabei liegen so viele Themata auf dem Tisch, die einer Bearbeitung bedürfen. Zum Beispiel: Was ist, wenn das um ein Jahr verschobene Olympia in Tokio 2021 doch nicht stattfindet, werden dann vielleicht abgesagte Europameisterschaften in Springen und Dressur doch nachträglich ausgetragen? Und wo? Warum haben Ludger Beerbaum (Springen) oder Uli Kasselmann (Dressur) bisher noch keine Antwort erhalten, die sich um die betreffenden Austragungen beworben haben, oder liegen vielleicht gar bei der FEI so viele Kandidaturen vor, dass man dort um die Austragungsorte würfeln muss?  Schließlich kassiert bekanntlich die FEI vom jeweiligen Gesamtpreisgeld nicht weniger als zehn Prozent für die Lizenzvergabe ab.

Nach der Wahl des Belgiers Ingmar de Vos (57) zum FEI-Präsidenten im Jahre 2014 erhofften sich die meisten nationalen Föderationen eine Abkehr der eingekerbten Selbstherrlichkeit der bisherigen Oberen, denn bis auf ganz wenige Ausnahmen  seit 1921 bestimmen nur Blaublütige die Richtung. Andere mit Ideen und neuen Vorstellungen wurden abserviert, darunter auch der „ewige“ Vize-Präsident Dieter Graf Landsberg-Velen, den Prinz Philip nicht nach oben kommen ließ, weil er nicht nach seinem Kommando marschierte. Mit Ingmar de Vos, gelernter Sportfunktionär, sollte sich alles ändern oder besser werden. Doch ausgerechnet jetzt, in der Corona-Krise, die vor allem den Reitsport betrifft, nicht nur oben, auch ganz unten, wo der Pferdehandel zum Erlahmen kam, der Turniersport nur noch Dank einiger weniger Fähnleinführer überhaupt aufrecht erhalten wird, hätte die Gemeinschaft ein Wort der Aufmunterung seitens des Präsidenten erwartet. Enttäuschung auch in Warendorf, dem Sitz des größten nationalen Verbandes in der FEI.

Doch nun ließ sich die FEI aus dem geschenkten Haus in Lausanne doch mal vernehmen, was aber die Öffentlichkeit kaum hörte oder abtat, weil die Nachricht nicht durchdrang oder nicht veröffentlichwirksam erkannt wurde.  In Kurzform: Weil in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Januar und Februar diesen Jahres bei den Wettbewerben der Distanzreiter um den Scheich Mohammed Cup und den Präsidenten Cup zu viele ausländische Starter teilnahmen, schlug man zu. Einmal erhielten 93 und einmal 88 Reiter Startrecht, was nicht den Regeln entspricht. Im Falle des Übertretens der zulässigen Starter um den Scheich Cup wird von Vorsatz ausgegangen, im anderen Falle von Fahrlässigkeit. Das FEI-Präsidium beschloss deshalb, die Vereinigten Arabischen Emirate bis zum 31. Dezember 2020 von allen Aktivitäten in allen Disziplinen weltweit auszuschließen, im Distanzreiten bis zum 31. März 2021. Verboten sind dazu nationale Turniere in allenDisziplinen.

Jetzt dürften sich die Springreiter der Emirate fragen, warum müssen wir unter den Distanzreitern leiden? Und in Europa oder Übersee dürfte man die gerne angenommenen Turniere in den Wintermonaten – verbunden mit Pferdeverkäufen – vermissen.

Es bleibt aber auch die Frage: Warum greift die FEI bei solch` simplen  Reglementsverletzungen derart durch, oder liegen vielleicht ganz andere Gründe auf dem Tisch? Und jeder normale Turnierinteressierte muss sich fragen, warum griff die FEI nicht durch, als auf Distanzritten schreiende Pferdepfleger erschöpfte Tiere prügelnd Richtung Ziel trieben? Oder, als ein bekannter internationaler Tierarzt, lange auch in Diensten der Scheichs, seinen Job aufgab und davon berichtete, dass Pferde erschöpft bei Distanzritten zusammenbrachen und im Sand vergraben wurden? Warum griff die FEI nicht durch, als wiederholt Pferde aus Erschöpfung mit Beinbeinbrüchen bei Konkurrenzen niedersanken und verendeten? Und warum hat sich die FEI gefallen lassen, dass Scheich Mohamed Al Maktoum nach dem Gewinn der Mannschafts-Goldmedaille bei den Weltreiterspielen 2010 in Kentucky nicht zur Siegerehrung erschien, sondern sich durch den Equipechef vertreten ließ, und zur festgesetzten obligatorischen Pressekonferenz erschien gar keiner der Goldequipe? Das zeigt doch, dass normale Gepflogenheiten des Anstandes im Morgenland immer noch nicht gelten. Aber die FEI toleriert solch` stilloses Verhalten. Die Antwort darauf wiederum weiß nur die FEI…

 


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