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Leseprobe: Wie ein riesiges Spinnennetz

Das Bindegewebe des Pferdes

Egal, ob Mensch oder Pferd: Das Bindegewebe ist eine der spannendsten Strukturen, die der Organismus vorzuweisen hat. Leider auch eine der störanfälligsten. Darum geht es in einem unserer Themen in der November-Ausgabe.

Das Bindegewebe hat großen Einfluss darauf, wie gut sich das Pferd dehnen kann.

Eine anatomische Struktur, die irgendwie dazugehört, im Grunde aber eine eher nebensächliche Rolle spielt? Von wegen: „Das Bindegewebe liefert den wichtigsten Therapieansatz“, sagt Tanja Prüll, am Deutschen Institut für Pferdeosteopathie (DIPO) ausgebildete Physiotherapeutin für Sportpferde aus Schlangenbad in Hessen. Eine Aussage, die spätestens in dem Moment einleuchtet, in dem man sich vor Augen führt, wie viel der schlichte Begriff „Bindegewebe“ genau genommen beinhaltet: Da wären zum einen die Faszien – hauptsächlich aus Kollagenfasern bestehende Häute, die sich wie ein riesiges Spinnennetz über den gesamten Körper erstrecken und von Muskeln über Gelenke bis hin zu Nerven und Blutgefäßen so gut wie alles umhüllen.

Kein Wunder dass Tanja Prüll angesichts dieses allumfassend verbindenden Netzwerks sagt: „Wer sich mit Faszien beschäftigt, versteht, warum die Ursache eines Problems oft ganz woanders als an der Körperstelle sitzt, an der es sich bemerkbar macht. So ist es zum Beispiel durchaus möglich, dass Schmerzen im Genick auf eine Fehlstellung des Beckens zurückzuführen sind.“ Faszien sorgen sowohl für Festigkeit als auch für Flexibilität: Zum einen halten sie die Organe an ihrem Platz, stützen, polstern und schützen sie vor schädlicher Einwirkung von außen. Zum anderen erfüllen sie eine wichtige Verschiebe- und Gleitfunktion. Mehr noch: Weil sie sich wie ein Jojo verlängern und verkürzen können, sind Faszien für die Kraftübertragung bei elastisch federnden Bewegungen unerlässlich. Dass Faszien, die früher kaum ein Thema waren, in jüngerer Zeit in den Fokus des Interesses gerückt sind, findet Tanja Prüll nur folgerichtig. Denn, so stellt sie klar: „Man kann ihre Bedeutung gar nicht hoch genug einschätzen.“ Und auch die Tierärztin und Pferdeosteopathin Samantha Krost-Reuhl aus Selzen in Rheinland-Pfalz betont mit Blick auf die Tatsache, dass Faszien eher als eine Domäne alternativ arbeitender Therapeuten gelten: „Als Schulmedizinerin bin ich sehr wissenschaftlich orientiert. Aber dass Faszien für den gesamten Organismus eine enorm wichtige Rolle spielen, steht außer Zweifel."

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