CES Valencia: FEI bestätigt Herpesausbruch

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ACP34892

Die CES Valencia Tour fand 2019 zum ersten Mal statt und lockte auch viele deutsche Reiter ins sonnige Spanien. (© ACP Andreas Pantel)

Am Sonntag wurde das Turnier in Valencia während des Großen Preises abgebrochen, weil mehrere Pferde Symptome einer Viruserkrankung zeigten. Wie der Weltreiterverband (FEI) nun mitteilt, handelt es sich bei dem infektiösen Erreger um das Equine Herpesvirus 1.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) teilte dies auf Nachfrage von St.GEORG online mit. Die FN habe die Information von der FEI in der Nacht zum Montag erhalten: „Es handelt sich um einen Ausbruch der neurologischen Form des Equinen Herpesvirus (EHV-1) bei der CES Valencia Spring Tour.“ Alle Pferde, die ab dem 1. Februar auf dem Turniergelände des CES Valencia untergebracht waren, werden bei der FEI gesperrt, dürfen also nicht an FEI-Veranstaltungen teilnehmen, bis sie bestimmte Testanforderungen erfüllt haben. Den Wortlaut der FEI-Meldung lesen Sie hier.

„Organisatoren der anderen Touren auf der iberischen Halbinsel wurden über die Situation informiert und angewiesen, keine Pferde anzunehmen, die an dem Turnier in Valencia teilgenommen haben“, heißt es von Seiten der FN zu dem Herpesausbruch.

Situation vor Ort: Augenzeugen berichten

St.GEORG online sprach mit verschiedenen Reitern, die sich momentan mit mehreren Pferden auf dem Gelände des CES Valencia befinden. So rief heute morgen die Mutter von dem U25-Talent Tim-Uwe Hoffmann, Edeltraut Hoffmann, in der Redaktion an und berichtete, es sei bereits am Donnerstag einigen Pferden schlecht gegangen mit hohem Fieber. Auch hätten sich die betroffenen Pferde nicht „vernünftig bewegen“ können und es seien auch Pferde gestorben. Dass es sich um einen Herpesausbruch handeln würde, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Diese Information konnte uns allerdings von offizieller Seite noch nicht bestätigt werden. Auch eine Sprecherin der FEI sagte gegenüber St.GEORG, Todesfälle seien nicht gemeldet worden.

Die Veranstalter brachen das Turnier am Sonntagmittag ab. Wie Frau Hoffmann berichtete, bekommen derzeit einige Pferde auf dem Turnierplatz Infusionen, andere wurden in eine nahegelegene Tierklinik gebracht. Weiter haben nach Informationen des St.GEORG einige Reiter mit ihren Pferde das Turniergelände verlassen, als man bereits von dem Infektionsgeschehen wusste. Das war laut FEI-Mitteilung allerdings auch erlaubt, solange die Pferde bei der Abreise symptomfrei waren und Fieber gemessen wurde.

Mike Patrick Leichle, ein weiterer der deutschen Reiter vor Ort, berichtet, dass von den derzeit noch 120 Turnierpferden in Valencia 43 Fieber hätten. Weitere Symptome sind ihm bisher aber nicht bekannt. Von den 43 Pferden habe man Blut sowie eine Tupferprobe genommen. In drei Tagen sollen die Ergebnisse dieser Proben vorliegen, so Leichle, der zwölf Pferde auf dem Turniergelände eingestallt hat.

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UPDATE Dienstag, 23. Februar 2021, 8.11 Uhr

Die Organisatoren der CES Valencia hat gestern Nacht ein weiteres Communiqué herausgegeben, um die dringende Notwendigkeit korrekter Verhaltensmaßnahmen zu betonen. Im einzelnen listen die Organisatoren der Tour folgende Punkte auf:

Isolieren Sie jedes Pferd mit Symptomen sofort

Isolieren Sie Pferde, die engen Kontakt mit betroffenen Pferden hatten

Führen Sie einen PCR-Test (Schnelltest mit Ergebnis in 24 Stunden) als logische Vorsichtsmaßnahme gegen den Ausbruch von EHV1 bei all diesen Pferden durch

Wir dürfen nicht vergessen, dass jedes Pferd, das mit Fieber reist, nicht nur ein potenzieller Träger ist und daher das Virus wahrscheinlich auf alle anderen transportierten Pferde überträgt, sondern auch einem extremen Risiko ausgesetzt ist, Transportfieber oder die schwerste neurologische Form zu entwickeln. Nur Pferde, die keine Symptome zeigen, sollten reisen.

Schließlich müssen wir auch die Verantwortung aller Betroffenen im Umgang mit Pferden neu ansprechen, um unerwünschte Situationen zu vermeiden.

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.

  1. Carmen Fischer

    Ein wenig verwunderlich ist das schon.
    Um an Tunieren teilnehmen zu dürfen muss ein Tunierpferd gegen Herpes und Influenza geimpft sein.
    Das heißt alle Tunierpferde dort waren durchgeimpft, und trotzdem hatten von 130 Pferden 42 Fieber.
    Das fast 1/3 aller Pferde akute Herpesvirussymptome zeigen…..
    Ich wusste ja das er nicht zu 100% schützt aber so viele Pferde mit Symptomen in solch kurzer Zeit.
    Da sollte man als Impfhersteller aber hellhörig werden.

  2. Kathrin

    Ähm die Impfung schützt nur um den Ausscheiderdruck zu veringern, weder verhindert die Impfung Frau Fischer 😉 – Eine Ansteckung noch einen Ausbruch, nur die Verläufe sind oft weniger schlimm.
    Und zumindest FN nationale Pferde müssen nur Influenza geimpft sein, ob int Herpes Pflicht ist weiß ich gerade nicht.

    Man sagt ja auch immer am besten sit der Schutz wenn der komplette Bestand gemipft ist und kein Stress vorkommt.

    Daher so verwunderlich ist das nicht, einer über Gebühr und dann geht das flott.
    Hoffen wir das alle soweit möglich gesund werden ohne Spätfolgen.

  3. M Maier

    Da sind Sie leider falsch informiert, Frau Carmen Fischer. Die FEI schreibt lediglich eine Impfung gegen Equine Influenza vor, nicht aber gegen Herpes (oder West-Nil-Virus, Tetanus etc.) Das kann man mit einer kurzen Suche auf der FEI-Website herausfinden.
    Insofern dürften die allermeisten Pferde auf diesem Turnier nicht geimpft worden sein, sofern es sich nicht um auch in der Zucht eingesetzte Tiere handelt. Und selbst bei diesen dürfte es Stuten ohne Herpes-Impfung geben.


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