Verdeckte Videoaufnahmen aufgetaucht!

Tausende Rennpferde landeten in England und Irland im Schlachthof

Rennpferde
Edeltiere getötet
Imago Sportfotodienst

4000 ehemalige Rennpferde seit 2019 geschlachtet

In England und Irland sind ehemalige Rennpferde offenbar im großen Stil geschlachtet worden. Das enthüllte die BBC. Verdeckte Videoaufnahmen zeigen auch, wie geltende Vorschriften mehrfach verletzt wurden. Einige der Tiere waren zuvor im Besitz prominenter Namen im Pferderennsport.

Die Schattenseiten des Pferderennsports

In Schlachthöfen gibt es strenge Regeln, die die Pferde vor einem grausamen Tod schützen sollen. Verdeckte Videoaufnahmen der Tierschutzorganisation „Animal Aid“ zeigen, wie diese Regeln in einem der größten Schlachthöfe Großbritanniens regelmäßig verletzt und ignoriert wurden.

Beispielsweise dürfen Pferde nicht in Sichtweite zueinander getötet werden. Doch laut BBC ist in dem Filmmaterial zu sehen, wie die Tiere während der vier Drehtage 26 Mal zusammen erschossen werden. Außerdem müssen die Tiere schnell und ohne unnötiges Leid sterben, auch das soll nicht der Fall gewesen sein.

Drei Pferde von Gordon Elliott getötet

Gordon Elliott
Gordon Elliott steht mal wieder in der Kritik
gordonelliottracing

Animal Aid-Sprecher Dene Stansall sagte der BBC: „Als wir uns das Filmmaterial ansahen, waren wir absolut verblüfft über die schiere Menge an jungen Vollblütern.“ Denn nach dem Karriereende eines Rennpferdes haben die Tiere meistens eine Zukunft als Freizeitpferde – vor allem, wenn sie noch jung sind.

Aufgenommen wurden die Videos an vier Tagen Ende 2019 und Anfang 2020. 4000 Rennpferde sollen seit Anfang 2019 in Großbritannien und Irland geschlachtet worden sein. Die meisten davon in Irland. Und in dem Zusammenhang fiel auch wieder der Name Gordon Elliott. Der Star-Trainer machte Anfang des Jahres Schlagzeilen, als er mit einem toten Tier für ein Foto posierte.

Drei der geschlachteten Pferde trainierte Elliot. Der 43-Jährige dementierte, dass er die Tiere zum Schlachthof geschickt habe. Sie seien nicht mehr unter seiner Obhut gewesen. Elliott sagte, dass zwei der Pferde zu einem Pferdehändler geschickt worden seien, „um, wenn möglich, wieder untergebracht zu werden, und wenn nicht, um human eingeschläfert zu werden“.

Doch das war auf dem Schlachthof scheinbar nicht der Fall. Die Kameras sollen 91 Mal aufgezeichnet haben, wie ein Schlachter die Pferde nicht aus der Nähe, sondern aus der Ferne erschoss. (fgo)