Hans-Dieter Dreher mit seinem Schimmel Elysium beim Weltcup-Finale der Springreiter in Riad (Saudi-Arabien).

Reiten | Saudi-Arabien

Weltcup-Finale in Riad: Hans-Dieter Dreher bester Deutscher auf Rang fünf

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Vanessa Sieck
Vanessa Sieck

Der Schwede Henrik von Eckermann dominierte das Weltcup-Finale der Springreiter in Riad. Aber auch ein Baden-Württemberger mischte vorne mit: Hans-Dieter Dreher belegte Rang fünf.

Spielerisch leicht flog Hans-Dieter Drehers Schimmel Elysium über die bis zu 1,60 Meter hohen Hindernisse. Beim Weltcup-Finale im saudi-arabischen Riad bewies der Wallach erneut, welch wahnsinniges Springvermögen er hat. "Er sieht aus wie ein weißer Riese, ist aber sehr sensibel", erzählt Dreher, der ihn liebevoll "Eli" nennt. Der Holsteiner-Wallach mit der riesigen Galoppade wolle immer alles richtig machen.

Genau diese Einstellung zum Sport mache ihn so besonders, schwärmt der Reiter aus Eimeldingen (Kreis Lörrach). Elysium ließ Dreher nun sogar lange Zeit von einem Podiumsplatz beim Weltcup-Finale träumen. An den drei Finaltagen bewiesen sie ihre gute Form. Doch dann fielen in der letzten Runde zwei Stangen - am Ende wurde es als bester Deutscher Rang fünf. Der Schwede Henrik von Eckermann holte sich den Titel.

Hans-Dieter Dreher mit Elysium beim Vet-Check vor dem Weltcup-Finale in Riad (Saudi-Arabien).
Hans-Dieter Dreher und Elysium beim Vet-Check in Riad. Seit drei Jahren sind die beiden ein Team und haben gemeinsam schon viele Erfolge gefeiert. Im vergangenen Jahr gehörten sie beim Nationenpreis-Finale in Barcelona zur siegreichen deutschen Equipe.

Weltcup-Finale erstmals im Nahen Osten

Mit der saudi-arabischen Metropole Riad war erstmals eine Stadt im Nahen Osten Austragungsort eines Weltcup-Finals der Dressur- und Springreiter. "Wir sind hier sehr nett, hilfsbereit und offen empfangen worden", berichtete Bundestrainer Otto Becker gegenüber SWR Sport und schwärmte von den Bedingungen vor Ort. "Ich bin positiv überrascht. Es ist wirklich alles so, dass man es nicht besser haben kann."

Perfekte Bedingungen, die Hans-Dieter Dreher und sein Elysium nutzten: Im Zeitspringen am Mittwoch blieben die beiden fehlerfrei und wurden Dritte. "Die Runde war richtig spitze, wir haben einen guten Rhythmus erwischt", freute sich Dreher anschließend. Auch der Bundestrainer war mit dem Auftakt mehr als zufrieden: "Für Hansi freut es mich ganz besonders. Er hat mit der Platzierung unter den Top drei sogar seinem Pferdepfleger Stefan ein Geburtstags-Geschenk gemacht."

Übermütiger Flüchtigkeitsfehler von Elysium in der zweiten Runde

Nach dem gelungen Start gab es am Tag danach in der zweiten Finalrunde allerdings einen kleinen Dämpfer. Als Dreher und sein Wallach den fünften Sprung schon fast fehlerfrei überwunden hatten, schlug Elysium aus und touchierte die obere Stange. "Das war ein bisschen Übermut", erklärte Dreher. Trotz des Fehlers zeigte sich der 52-Jährige mit der Runde zufrieden. Für eine vordere Platzierung reichte es jedoch nicht - Dreher rutschte auf Rang fünf in der Gesamtwertung ab.

Vor dem Finale am Samstag war sich Bundestrainer Becker aber sicher: "Hansi muss sich nicht verstecken. Er und Elysium kennen sich in- und auswendig." Genau das zeigte das erfahrene Paar dann auch. In der ersten Runde blieben sie fehlerfrei. In der zweiten fielen dann aber zwei Stangen - für einen Podiumsplatz reichte es nicht mehr.

Hans-Dieter Drehers Teamkollegen Christian Ahlmann und Marcus Ehning belegten im Weltcup-Finale die Plätze 13 und 18. Erneut unschlagbar: Titelverteidiger Henrik von Eckermann. Der 42-jährige Schwede leistete sich mit King Edward keinen Fehler in allen Finalrunden. Er gewann vor dem Franzosen Julien Epaillard und Landsmann Peder Fredricson. Für Dreher aber ist der fünfte Platz das beste Karriere-Ergebnis bei einem Weltcup-Finale.

Olympische Spiele Paris - Nominierung für Dreher und Elysium?

Trotz der zwei Abwürfe in der letzten Finalrunde empfahlen sich Dreher und Elysium für die Olympischen Spiele in Paris. Bundestrainer Becker hat keine bestimmten Turniere als Sichtungen festgelegt. Für ihn zähle die Konstanz in Prüfungen auf 5-Sterne-Niveau. "Ich finde, dass Hansi Dreher sich sehr gut gezeigt hat. Er hat bewiesen, dass er mithalten kann“, bilanzierte Bundestrainer Otto Becker. Auch wenn Paris das große Ziel von Dreher ist, glaubt er nicht, dass seine Platzierung im Weltcup-Finale bei der Nominierung ausschlaggebend sein wird. "Hier wurde in der Halle geritten, in Paris dann draußen", erklärte er.

Hans-Dieter Drehers Elysium dürften all diese Gedankenspiele egal sein. Er und seine vierbeinigen Kollegen fliegen Sonntagabend nach Europa zurück. Dann gibt es erstmal eine wohlverdiente Pause. Der nächste Start des Schimmels könnte beim Hamburger Derby im Mai sein. Für Dreher geht es bereits in der kommenden Woche in Fontainbleau (Frankreich) weiter, ehe er beim Maimarkt-Turnier in Mannheim starten wird.

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