Sandtange - Was viele nicht ahnen: In der Dressurreiterszene ist die kleine Gemeinde Hatten kein weißer Fleck auf dem Globus, sondern eine international bekannte Adresse. Zu verdanken hat sie dies der Hengststation Ahlers am Wulfsweg 1, wo die Familie Ahlers seit vielen Jahren Oldenburger und Hannoveraner Pferde züchtet, aber auch ausländische Stammlinien.

Am Montag, 1. Mai, findet auf dem Hof in Sandtange nun eine Premiere statt. Von 11 bis etwa 13 Uhr geht hier zum ersten Mal eine Hengstschau über die Bühne, bislang wich der Familienbetrieb dafür immer nach Vechta aus. „Wir erwarten hier in Sandtange aus diesem Anlass ein paar hundert Züchter“, sagt Heinz Ahlers. Aber auch jeder andere Interessierte sei willkommen, sich am kommenden Montag vor Ort umzuschauen.

Besonders für Züchter interessant: Zehn Zuchthengste werden am 1. Mai im Training präsentiert. „Die ideale Möglichkeit, sich über das Leistungsvermögen der Hengste ein Bild zu machen“, sagt Ahlers. Vor 30 Jahren hat am Wulfsweg die Pferdezucht als Hobby begonnen. Schnell zeigte es sich, dass Heinz Ahlers ein gutes Auge und Händchen für Pferde und ihre Qualitäten hatte. Erlöse aus den Verkäufen wurden wieder investiert, so dass die Zuchtstation über die Jahre enorm gewachsen ist.

Doch noch immer ist alles Familiensache. Ehefrau Marlene Ahlers kümmert sich im Büro um den Papierkram, seit 2003 ist Tochter Birte, eine ausgebildete Betriebswirtin und begeistere Reiterin ebenfalls mit von der Partie. 2006 erhielt die Hengststation die heutzutage notwendige EU-weite Zertifizierung. Derzeit kümmern sich sechs Mitarbeiter um etwa 50 bis 60 Pferde. Nachkommen der Zuchthengste Rosengold und Best of Gold und anderer werden sportlich ausgebildet für das Dressurreiten. Im Alter von vier bis sechs Jahren wechseln sie dann typischerweise den Besitzer. Viele international erfolgreiche Dressurreiter haben in Sandtange schon das passende Pferd gefunden.

Doch nicht nur ausgebildete und ausgewachsene Pferde werden von der Zuchtstation Ahlers verkauft. Bei Züchtern weltweit sehr gefragt ist auch das Sperma der Hatter Hengste. „Innerhalb der EU verschicken wir es so, dass es bis spätestens nächsten Tag bei den Züchtern ist“, sagt Heinz Ahlers. Belgien, Dänemark und die Niederlande würden sogar noch am selben Tag von Speditionspartnern beliefert. Geht das wertvolle Genmaterial auf weitere Reisen – zum Beispiel in die USA, nach Asien oder Australien – wird es im Labor der Zuchtstation frisch eingefroren.

Werner Fademrecht
Werner Fademrecht Redaktion Hatten