Dorothee Schneider stellt in Aachen beim CHIO Sammy Davis vor

Dorothee Schneider startet – wie bei der Deutschen –  in Aachen mit Sammy. Foto:  Imago  Foto:  Imago
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Dorothee Schneider mag die Atmosphäre im Aachener Reitstadion. 6300 Zuschauer fasst der imposante Bau. Beim Nationenpreis des CHIO, für den die Olympiasiegerin aus...

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FRAMERSHEIM. Dorothee Schneider mag die Atmosphäre im Aachener Reitstadion. 6300 Zuschauer fasst der imposante Bau. Beim Nationenpreis des CHIO, für den die Olympiasiegerin aus Framersheim nun zum dritten Mal in ihrer Karriere nominiert wurde, ist das Rund bis auf den letzten Platz ausverkauft. Und es sind versierte Dressur-Spezialisten, die auf den Rängen sitzen. Das hat Dorothee Schneider 2012 gespürt, als sie unter rauschendem Beifall Diva Royal vorstellte. Das hat sie aber auch 2016 mit Showtime erlebt.

Steile internationale Karriere begann in Dänemark

Diesmal geht sie mit Sammy Davis jun. ins Viereck. Was mehr oder weniger eine Überraschung ist, denn der erste internationale von Sammy war erst im März 2017. Das war im dänischen Herning. Dort gewann er den Grand Prix und wurde knapp Zweiter in der Kür. Über die hochkarätigen Wettbewerbe in Mannheim, München und die Deutschen Meisterschaften in Balve rückte der Louisdor-Sieger innerhalb eines halben Jahres bis in den Championatskader auf – eine verdammt steile Karriere, deren Saisonhöhepunkt – so hofft Dorothee Schneider – im August die Europameisterschaft in Göteborg sein wird. Aachen ist die letzte Sichtung vor der Nominierung der deutschen Mannschaft für die EM.

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Beim Nationenpreis ist die vierköpfige deutsche Equipe seit 2011 ungeschlagen. In diesem Jahr könnte die Mannschaft um Olympiasiegerin Isabell Werth den Wettbewerb zum sechsten Mal gewinnen. Dorothee Schneider will ihren Beitrag dazu leisten - mit einer überzeugenden Leistung im Grand Prix am Donnerstag und dem Grand Prix-Special am Samstag. „Das steht im Vordergrund“, sagt die Pferdewirtschaftsmeisterin. Denn diese beide Wettbewerbe fließen in die Wertung des Nationenpreises ein.

Drei Sportler aus dem Olympia-Team von Rio

Obendrein möchte Dorothee Schneider bei diesen Wettbewerben wenigstens drittbeste Deutsche werden, um sich für den Einzelwettbewerb am Sonntag zu qualifizieren: Die Grand Prix Kür.

Das Programm der deutschen Equipe ist so eng gestrickt, dass kaum Platz für nostalgische Gefühle bleiben wird. Obwohl es durchaus Gründe gäbe. Denn immerhin haben drei der vier Sportler vor einem knappen Jahr gemeinsam in Rio des Janeiro bei den Olympischen Spielen Team-Gold gewonnen. Isabell Werth, die in Aachen mit ihrem Paradepferd Weihegold startet, Dorothee Schneider und Sönke Rothenberger gehörten der erfolgreichen Equipe an. Neu im Quartett ist Hubertus Schmidt, der Kristina Bröring-Sprehe ersetzt. Deren Olympiapferd Desperados ist verletzt.

Nach Diva Royal und Showtime ist Sammy das dritte Pferd vom Gestüt St. Stephan, das internationales Format besitzt. Allen Pferden gemeinsam ist, dass sie von Dorothee Schneider persönlich ausgebildet wurden. Wobei die Geschichte von Sammy auch einen traurigen Touch hat. Der Wallach war ursprünglich von Dr. Cornelia Herbert entdeckt und gefördert worden. Sie war jedoch an Krebs erkrankt, weshalb sich ab 2014 Dorothee Schneider um Sammy kümmerte. Cornelia Herbert verstarb kurze Zeit später. „Es hätte ihr sicherlich gefreut zu sehen, welche großartige Entwicklung er nimmt“, ist sich die Framersheimerin sicher.

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Für Sammy startete das Unternehmen Aachen bereits am Montag. Zusammen mit Faustus, einem perspektivreichen Nachwuchspferd von Gestüt St. Stephan, ging es auf einem Transporter zum weltgrößten Pferdesport-Event. Dorothee Schneider reiste einen Tag später hinterher. Am Dienstag gab es das obligatorische Mannschaftstraining im Stadion. Es dient in erster Linie dazu, dass die Pferde ihre Bühne kennenlernen, um sich bei den Wettbewerben dann möglichst auf ihre Aufgaben konzentrieren zu können.

Faustus schnuppert trainingshalber Turnierluft

Das ist wichtig, sagt Dorothee Schneider. Deshalb hat sie auch Faustus mit auf die Reise geschickt. Er, bereits für den bedeutenden Louisdor-Nachwuchspreis dieses Jahres qualifiziert, soll die Wettkampfroutinen trainingsweise intensiver kennenlernen. Nicht ausgeschlossen, dass er das vierte Pferd wird, das Dorothee Schneider in den nächsten Jahren dem Aachener Publikum präsentiert.