Schutterwald

Ein Pferdemann der alten Schule ist 80 Jahre alt

Redaktion
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19. September 2017

Wird heute 80: Alfred Böckmann. ©privat

Alfred Böckmann feiert heute, Dienstag, in geistiger Frische und guter körperlichen Gesundheit in Schutterwald seinen 80. Geburtstag. Er ist ein Pferdemann von Kopf bis Fuß: Alfred Böckmann ist ehemaliger Spring-, Dressur- und Vielseitigkeitsreiter und »in der Saison« noch fast jedes Wochenende auf den Turnieren im Ortenaukreis und darüber hinaus unterwegs. 

Alfred Böckmann wird heute, Dienstag, 80 Jahre alt. In den 1960er- und 1970er-Jahren gehörte er zu den besten Reitern Deutschlands. Auf allen wichtigen Turnieren von Berlin bis München, von Hannover bis Wiesbaden war er sowohl im Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitssattel erfolgreich.
1937 wurde der bodenständige und stets bescheidene Mann in Velen im Münsterland geboren. Nach der Schule machte er auf Wunsch des Vaters eine Bäckerlehre, die er 1957 abschloss. Von 1957 bis 1961 absolvierte Alfred Böckmann an der westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster eine »Berufsreiter-Lehre«, wie der Beruf des Pferdewirts damals hieß. Die Schule unter Leitung von Major a. D. Paul Stecken galt als eine der besten Ausbildungsstätten in Deutschland.
Schnell zeigte Alfred Böckmann Talent und einen feinfühligen Umgang mit Pferden. Alfred Böckmann verstand es, ein Pferd seinem Charakter entsprechend zu fördern und nach den Lehren der Klassischen Reiterei auszubilden. Dies führte dazu, dass er 1959 bei den Europameisterschaften in der Military sowie ein Jahr später bei den Olympischen Spielen in Rom als jüngstes Mitglied in das Betreuerteam der Deutschen Reiter-Equipe berufen wurde. Nachdem er 1961 die Lehre zum Berufsreiter erfolgreich absolviert hatte, fand er im Turnierstall Marbert in Krefeld eine Anstellung als Bereiter. Der Ausbildungsbetrieb stand im Besitz der seinerzeit international erfolgreich reitenden Dressurreiterin Ria Hobelsberger. 1965 wechselte Böckmann in das Trakehnergestüt Grumbach bei Saarbrücken. Er bildete die Gestütspferde aus. 1969 wurde er Saarländischer Dressur­meister. Im gleichen Jahr gewann er die Bronzemedaille in der Vielseitigkeit und kam darüber hinaus in Zweibrücken in einem Vollblutflachrennen auf den zweiten Platz. Und er legte erfolgreich die Prüfung zum FN-Reitlehrer und zum Pferdewirtschaftsmeister ab.

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Als Ausbilder

1979 wechselte er als Ausbildungsleiter an das Pferde-Zentrum des Westfälischen Pferdezuchtverbands in Münster-Handorf – für zwölf Jahre bildete er Lehrlinge und Pferde aus. Hier entwickelte Böckmann diverse neue und strategische Vermarktungsplattformen für den westfälischen Pferdezuchtverband. Er achtete stets darauf, dass die Pferde in ihrem natürlichen Bewegungsumfeld und unter artgerechten Bedingungen ausgebildet wurden. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung zeichnet ihn mit der Stensbeck Plakette für die Ausbildung von Lehrlingen aus.
1991 wechselte er nach Schutterwald in den Turnierstall von Hermann Armbruster, wo er für das Training der Pferde zuständig war. Pferden und den ihm anvertrauten Reitern bot er stets Abwechslung. Dabei war er ein geduldiger, einfühlsamer Ausbilder, der sich auf die verschiedenen, auch schwierigen Pferde einstellte und sie zur optimalen Leistung brachte. 
Seit 2002 genießt Alfred Böckmann den Ruhestand. Nach dem Tod seiner Frau, die er schmerzlich vermisst, sieht man ihn nunmehr wieder verstärkt auf Turnieren. Als ein Kavalier der alten Schule und leidenschaftlicher Pferdemensch immer zurückhaltend, höflich und zuvorkommend, verfolgt er sachkundig die sportlichen Leistungen der Pferdesportler. Alfred Böckmann missbilligt heute die Rastlosigkeit, mit der viele Pferdesportler den Geldpreisen nachjagen, ohne Rücksicht auf die Pferde. »Für das, was die Züchter ihnen heute an die Hand geben, können die Reiter ihnen gar nicht dankbar genug sein«, spricht Alfred Böckmann dem Nachwuchs ins Gewissen, »was früher mühsam erarbeitet werden musste, bietet das Pferd heute oft von selber an.« Solches Kapital würde im kommerziell orientierten Turniersport oft leichtfertig verschleudert, talentierte Pferde würden manchmal sinnlos verschlissen. Denn Alfred Böckmanns Verhältnis zu den Pferden ist von tiefer Demut gekennzeichnet. Für ihn sind sie Partner.
Alfred Böckmann ist heute immer wieder bereit, sein Können und seine Erfahrung an Lernbegierige und Gleichgesinnte weiterzugeben – von ihm können noch sehr viele etwas lernen.     

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