Reiten: Diedenbergener Linus Born schickt sein Toppferd...

Das Turnier auf dem heimischen Rosshof an diesem Wochenende wird für Linus Born ein ganz besonderes werden. Er wird sein langjähriges Toppferd Carnevale B in den Ruhestand...

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HOFHEIM. Das Turnier auf dem heimischen Rosshof an diesem Wochenende wird für Linus Born ein ganz besonderes werden. Er wird sein langjähriges Toppferd Carnevale B in den Ruhestand verabschieden. „Dieser Schritt fällt mir schon sehr schwer“, sagte der 26-Jährige. „Es ist wie bei einer guten Schulfreundin. Irgendwann ist die Schule rum und dann sieht man sich nicht mehr so oft.“

Mit der braunen Stute verbindet ihn viel. Er war dabei, als sie am Rosenmontag im Jahr 1999 auf dem Rosshof in Hofheim geboren wurde. Die Suche nach einem Namen fiel der Familie Born angesichts des besonderen Tages damals denkbar leicht. Carnevale war das erste Pferd, das der damalige Youngster selbst einritt. Mit ihr entwickelte er sich immer weiter, bis sie schließlich in schweren Springen starten konnten. Zusammen wurden sie in den Landeskader aufgenommen, starteten bei den deutschen Meisterschaften. Und auf ihr erritt er sich die nötigen Erfolge für das Goldene Reitabzeichen. „Sie war schon immer sehr speziell“, beschreibt Born den Charakter seines Pferdes. „Sie ist kein Standardpferd. Man muss ein Team mit ihr werden.“

Natürlich bleibt Carnevale auch im wohlverdienten Ruhestand auf dem Rosshof. Gemeinsam mit anderen vierbeinigen Rentnern steht nun ab der kommenden Woche für sie jeden Tag Koppel statt Training an. Mit etwas Glück wird sie vielleicht noch mal Mutter. Ob sie nun bei dem Turnier am Samstag oder Sonntag in ihre allerletzte Prüfung starten und direkt anschließend verabschiedet werden wird, steht noch nicht fest. „Das mache ich von ihrer Form abhängig“, so der Reiter.

400 Starter haben für die 28 Prüfungen gemeldet

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Wie es nach der „Ära Carnevale“ reiterlich mit ihm weiter gehen wird, ist noch ungewiss. Die Stute hinterlässt große Fußstapfen, Top-Pferde wie sie sind laut Born „so selten wie ein Sechser im Lotto“. Zwar hat er derzeit mehrere gute Nachwuchspferde unter dem Sattel. Aber ob es bei den Vierbeinern für die ganz schweren Springen reichen wird, muss abgewartet werden.

Insgesamt wird Born bei dem Turnier, das an diesem Freitag beginnt, mit sechs Pferden an den Start gehen. Auf dem Programm des Traditionsturniers auf dem Rosshof im Stadtteil Diedenbergen stehen insgesamt 28 Prüfungen, hauptsächlich für die Springreiter. Geritten wird bis zur schweren Klasse, Höhepunkt ist ein S*-Springen mit Stechen zum Abschluss am Sonntag (17 Uhr). Insgesamt haben fast 400 Reiter ihr Kommen angekündigt.