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Lenklar: Rüder und Eckermann siegen, aber Kosanetzki im Blickpunkt

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Hannah Kosanetzki mit Carella B bei ihrem Premierenspringen in der S-Klasse.
Hannah Kosanetzki mit Carella B bei ihrem Premierenspringen in der S-Klasse. © Gudra

Werne - Die international erfahrenen Hans-Thorben Rüder und Katrin Eckermann haben das erste schwere Springen der 38. Lenklarer Reitertage gewonnen. Im Blickpunkt aber: Hannah Kosanetzki.

„Krass, da stehst du in der Platzierung und rechts von dir steht Marcus Ehning!“ – Hannah Kosanetzki kann es kaum fassen. Gerade hat die 16-Jährige ihr Premierenspringen in der schweren Klasse absolviert und steht nach einem fehlerfreien Ritt mit ihrer jungen Stute Carella B als Sechste in der Platzierung des „S*“ für die 7-jährigen Nachwuchspferde. „Irgendwie ist das hier das erfolgreichste Turnier meines Lebens“, sagt die Schülerin, die zuvor noch eine Bio-Klausur schreiben musste.

Auf den letzten Drücker, sagt Vater Ralf, habe sie es schließlich zu dem ersten S-Springen der 38. Lenklarer Reitertage geschafft und erst fünf Pferde vor ihrem Start mit dem Abspringen begonnen. Sie hatte sich wegen der schulischen Verpflichtungen im Starterfeld ganz nach hinten setzen lassen müssen. Von Nervosität war am Einritt dennoch keine Spur und auch sonst sah der Ritt so aus, als sei ein solcher längst Normalität. Von dem aus Ehringhausen mitgereisten Fanclub gab es einen riesen Applaus und von der Konkurrenz reichlich Anerkennung.

Ihre Sportkollegin, Carella B, war schon am Mittwoch aufgefallen. In ihrem – ebenfalls ersten – Springen der Klasse M** ritt Kosanetzki mit ihr bereits überragend. Und das auch direkt nach einer Klausur in Erdkunde. Zudem gewann das Paar am vergangenen Wochenende die Sichtung für den Preis der Besten auf M*-Niveau.

Die westfälische Stute, von Carell aus einer Fortisimo-Mutter gezogen, kommt aus der Zucht von Christoph Berkenfeld und wurde 4-jährig von den Kosanetzkis übernommen. Ralf Kosanetzki sowie Lisa Marie Osterkemper bauten die Braune behutsam auf. „Ende 5-Jährig“ kam sie schließlich unter Hannahs Sattel.

Die Sieger der beiden Abteilungen im S*-Springen für die 7-jährigen Nachwuchspferde haben Hannah vor allem eines voraus: große internationale Erfahrung. Fehlerfrei und mit der absolut schnellsten Zeit holte Hans-Thorben Rüder den Sieg in der ersten Abteilung. Mit dem Holsteiner Commander (Caricco x Parco) aus der Zucht von Dr. Hansjörg Andresen war er 77 Hundertstel schneller als Katrin Eckermann mit der niederländischen Schimmelstute Cutiepie.

Für Rüder ging es nach dem Siegesritt gleich wieder zurück nach Greven, wo er seit 15 Jahren lebt. „Ich fühle mich sehr wohl dort“, sagt der Fehmarner, der die Verbindung zu seiner Heimat immer noch mit der Mitgliedschaft im Ringreiterverein dokumentiert. „Ich habe so etwas tatsächlich mal geritten, aber war nicht so erfolgreich“, sagt der 44-jährige Pferdewirtschaftsmeister.

Heute und morgen wird er in Lenklar „das volle Programm“ mitnehmen. Für den Großen Preis am Sonntag hat er Upsala eingeplant, bereits international erfolgreich und auch Siegerpferd im Fritz-Ligges-Gedächtnispreis in Herbern. „Ich habe ein gutes Gefühl“, sagt Rüder, der sich auf das Springen freut: „Das hier ist reeller Sport.“

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