Es ist schon eine kleine Sensation – seit vergangenen Jahr ist der gebürtige Baden-Württemberger Moritz Treffinger auf Gestüt Bonhomme als Bereiter tätig und sitzt im Sattel von gleich mehreren erfahrenen Grand Prix Pferden. Schon vor wenigen Wochen setzte er mit einem Doppelsieg in der Sichtungsprüfung zum Piaff-Förderpreis ein dickes Ausrufezeichen. Nun bei der ersten Qualifikation auf dem Mannheimer Maimarkt dominierte er das U25-Feld und heimste nach seinem gestrigen Doppelsieg auch in der heutigen Qualifikationsprüfung die volle Punktzahl ein.

„Ich bin sehr happy. Beide Hengste sind Deckhengste, die neben dem Reitsport auch noch einen „Nebenjob“ haben. Dementsprechend war ich schon einmal glücklich, wie fokussiert sie hier beide waren. Es ist hier in Mannheim gerade für Hengste mit der Sicht auf den Abreiteplatz nicht ganz einfach. Doch die beiden haben sich voll auf konzentriert und toll mitgekämpft“, resümiert der 20-Jährige. Nachdem in der Einlaufprüfung Fiderdance die Nase vor seinem Stallkollegen Cadeau Noir hatte, wechselten die beiden heute die Plätze und Cadeau Noir schnappte sich mit 71,9 Prozent den Sieg. Absolutes Highlight bildeten die top zentrierten Galopppirouetten und die ausdrucksvollen Passagen. In den Piaffen steht der Hengst noch nicht optimal in der Balance und auch in den beiden Serienwechseltouren schlichen sich heute Fehler ein oder wie es Moritz Treffinger selbst beschrieb: „Cadeau Noir ist ein echter Vollprofi. Ihn schockt einfach gar nichts. Gefühlt könnte neben ihm ein Baum umfallen. Die heutige Prüfung war sehr solide. In den Zweierwechseln habe ich etwas geträumt und er hat mir einen Galoppwechsel vorausgenommen. In den Einerwechseln war er dann so im Flow, dass ich ihn gar nicht mehr bremsen konnte“. Dennoch reichte es für den Sieg vor Anna Schölermann mit Bon Scolari (71,4 Prozent). Sie punktete vor allem in der Galopptour. In der Piaff-Passage-Tour steht der elfjährige Hengst teilweise noch nicht optimal in der Balance. Auf den weiteren Plätzen folgten die beiden sehr versiert reitenden Damen Luca Sophia Collin mit Ferrero und Lia Welschof mit GB Dolcino, die beide 70,4 Prozent erhielten. Auf dem fünften Platz folgten Moritz Treffinger mit Fiderdance. Und wie geht es nun weiter? Für die U25-Reiter geht’s als nächstes nach Balve, wo die zweite EM-Sichtung sowie die Deutschen Meisterschaften anstehen. Moritz Treffinger blickt fokussiert in die Zukunft: „Als Nahziel möchte ich die jungen Pferde Zuhause weiterfördern. Mit den beiden Jungs schaue ich nun voll motiviert in Richtung Balve. Die beiden können alles. Nun liegt es an mir, dass ich noch präziser reite. Ich glaube, dass es gerade nach den Mannheimer Starts nicht vermessen ist zu sagen, dass ich mir Hoffnungen auf einen EM-Start machen darf. Klar wäre es im ersten Jahr wirklich verrückt. Ich könnte eigentlich noch bei den Jungen Reitern starten und habe noch fünf Jahre bei den U25-Reitern vor mir. Dennoch heißt es jetzt erst einmal Schritt für Schritt und mal schauen, was noch kommt!“

Baden-württembergische Dominanz in der kleinen Tour

Auch am zweiten Tag der CDI1*-Tour sah man eine klare baden-württembergische Dominanz. So zeigte sich wiederum ein spannendes „Battle“ zwischen Anna-Louisa Fuchs und Ann-Kathrin Lindner. Heute hatte jedoch Anna Fuchs die Nase vorn. So durfte sich ihre neunjährige Stute Floribelle bei ihrem ersten internationalen Start zugleich über ihren ersten Sieg freuen. Die beiden überzeugten mit einer sehr sicheren Runde, wobei die Highlights in den mit hoher Lastaufnahme geprägten Galopppirouetten lagen. Ein kleines Aber gab es, als die Stute in den Zweierwechseln erst verspätet auf die Hilfen ihrer Reiterin reagierte. Mit 68,29 Prozent setzten sich die beiden haarscharf gegen Ann-Kathrin Lindner mit Secret Memorys (68,23 Prozent) durch. Lindner kassierte im Sattel der vielversprechenden Stute heute im Galopp teure Fehler. Ann-Kathrin Lachemann und ihr stets hochmotivierter Florida's Dream freuten sich heute wiederum über Platz drei (67,6 Prozent).