Rastede - Es liegt in der Natur einer Military, auch Vielseitigkeit genannt, dass es bei ihren Ritten speziell im Gelände über Höhen und durch tiefere Ebenen geht. Um im Bild zu bleiben: Derzeit erklimmt die immer noch „Herzstück des Oldenburger Landesturniers” genannte Dreifach-Disziplin in etwa wieder den Schwanenhügel. Das ist eine markante Erhebung im sonst flachen Schlosspark. „Ja, es geht aufwärts”, sagt der langjährige Parcourschef Uwe Meyer, „das Niveau steigt deutlich.“

Dressur und Springen haben die 15 Bewerber um die Oldenburger Landesmeisterschaft (Kategorie L) und die 30 um den Juniorentitel (Kategorie A) am ersten Tag absolviert. An diesem Freitag bringt der Geländeritt um 13 Uhr (L) und 14 Uhr (A) die Entscheidung. Bei den „Großmeistern” läuft dabei alles auf eine knappe Entscheidung zwischen Johanna Wetjen vom Ammerländer Reitclub mit ihrem erfahrenen Wild West Charly (43,9 Strafpunkte) und Laura Henninga vom RV Leer-Bingum mit ihrem unternehmungslustigen Luigi (44,4) hinaus.

Mit der Verkürzung auf zwei Tage folgen die Rasteder schon länger dem Trend. „Die Hälfte aller Vielseitigkeitswettbewerbe geht nur noch über diese Spanne”, weiß Military-Experte Meyer aus Westerstede. Zudem wird Tag eins mit Dressur zu Beginn und Springen optimal ausgenutzt. „Für die Zuschauer ist es natürlich leichter zu verfolgen, wenn traditionell zum Schluss das Springen übersichtlich die Entscheidung bringt,“ räumt er ein: „Aber dafür gestalten wir ja hier den Geländeritt ganz besucherfreundlich.“

Im Gegensatz zu früheren Jahren mussten sich alle Reiter für das Landesturnier qualifizieren. Gerade in der Dressur und im Springen sind die Anforderungen deutlich gestiegen. „Die Zeiten, in denen man diese Disziplinen locker hinter sich brachte, weil sowieso der Rest im Wald entschieden wurde, sind vorbei”, meint Meyer und verkneift sich ein Lächeln nicht.

Die 15 Starter im L-Springen bekamen die höheren Ansprüche zu spüren. Nur zwei Ritte im herausfordernden Parcours blieben beim Limit von 69 Sekunden ohne Spring- und Zeitfehler. Merle Wewer (PSV Löningen-Ehren) mit Snipes (48,8) und Lisa Kl. Lamping (Lindern) mit Quite Dynamite (49,0) sitzen Wetjen und Henninga nun im Nacken.

Bei den Junioren in der Klasse A führt nach dem ersten Tag Amke Gröttrup (RUFV Tammingaburg) mit Fräulein H (40,60) vor Loort Fleddermann vom RC Hude mit Sandro (43,10). Den dritten Platz belegt Marie Schreiber (RV Ganderkesee) mit Cool Man (44,70).