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Jutta Brintrup sitzt im Sattel und betreut zusätzlich zwei Vereine

Münster

Ein Name fällt bei der Bauernolympiade besonders oft: Jutta Brintrup. Für ihren Heimatverein RV Roxel sitzt sie beim Wettkampf um die Wanderstandarte der Stadt Münster im Sattel. Für zwei weitere Vereine ist sie als Trainerin tätig und stellt sie beim Turnier vor. Eine arbeitsreiche Aufgabe, ohne Frage.

Marion Fenner

Nicht nur im doppelten Einsatz, sondern gleich dreifach gefordert ist Jutta Brintrup bei der Bauernolympiade. Sie reitet für Roxel und betreute die Mannschaften des RV Handorf-Sudmühle und des RV Rinkerode.
Nicht nur im doppelten Einsatz, sondern gleich dreifach gefordert ist Jutta Brintrup bei der Bauernolympiade. Sie reitet für Roxel und betreute die Mannschaften des RV Handorf-Sudmühle und des RV Rinkerode. Foto: Jürgen Peperhowe

Fast jeden Abend war sie in den vergangenen Wochen unterwegs. Zweimal in der Woche gibt sie Unterricht für das Team des RV Handorf-Sudmühle, zweimal steht sie in der Halle des RV Rinkerode – und dann darf sie beim Mannschaftstraining des eigenen Vereins auch nicht fehlen. Ganz zu schweigen vom Einsatz in der Halle Münsterland. Ihre zwölf Schützlinge aus Handorf und Rinkerode müssen optimal vorbereitet werden und ihr Pferd Valentin, mit dem sie für Roxel antritt, auch. Selbst vom Sattel aus gibt sie den anderen Tipps. Stress? „Nein, das ist kein Stress“, sagt die 38-Jährige und lacht. „Das ist Spaß, sonst würde ich das ja nicht machen.“

Ein Leben ohne Pferde ist für Jutta Brintrup nicht vorstellbar. In einer pferdeverrückten Familie ist sie aufgewachsen und reitet, seit sie denken kann. Kurz hat sie sogar mal überlegt, diese Leidenschaft beruflich zu ihrem Lebensinhalt zu machen. Eine Ausbildung zum Pferdewirt hat sie abgeschlossen. Doch das Reiten sollte Hobby bleiben, wenn auch ein ganz intensives. Heute arbeitet Jutta Brintrup 36 Stunden in der Woche als pharmazeutisch-technische Assistentin in einer Apotheke in Münster.

Ihre drei Pferde reitet sie vor der Arbeit. „Um sechs Uhr stehe ich auf.“ Abends ist sie als Ausbilderin gefragt, im Sommer an den Wochenenden auch als Richterin auf Turnieren. Vor der Bauerolympiade steht sie jeden Abend in kalten Hallen und hat Freude daran, mit anderen ihre Leidenschaft für dieses besondere Turnier zu teilen. „Der Teamgeist ist es, der uns zusammenschweißt“, sagt sie. Auch Vereine, die nicht über sechs erstklassige Pferde verfügen, wollen dabei sein, auch wenn sie wissen, dass die vorderen Plätze anderen Teams vorbehalten sind.“

Selbst reitet sie mit, „weil es immer noch kribbelt, wenn man abends zur Kür in die Halle einreitet“. Der Traum, auch einmal ein Pferd für höhere Aufgaben zu haben, ist noch nicht ausgeträumt. Vor zehn Jahren hatte sie einmal so ein Pferd. Coach, aus der familieneigenen Zucht, mit dem sie das LVM-Championat in der Halle Münsterland für Nachwuchspferde gewann.

Er hatte das Potenzial für die schwere Klasse, bekam aber gesundheitliche Probleme. Gute Pferde hat die Roxelerin derzeit auch zur Verfügung und wird sie weiterreiten, solange es noch kribbelt. Und das Kribbeln wird wohl noch eine Weile andauern.