Reit- und Fahrverein Lemgo hofft nach Brückenreparatur auf Hilfe

Till Brand

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Echte Kärrnerarbeit: Christa Held und Winfried Ostmeier vom Reit- und Fahrverein Lemgo demonstrieren, wie bis zur Ertüchtigung der Brücke die Futtersäcke per Sackkarre in Richtung Boxen gefahren werden mussten. - © Till Brand
Echte Kärrnerarbeit: Christa Held und Winfried Ostmeier vom Reit- und Fahrverein Lemgo demonstrieren, wie bis zur Ertüchtigung der Brücke die Futtersäcke per Sackkarre in Richtung Boxen gefahren werden mussten. (© Till Brand)

Lemgo. Mit bloßen Händen und Sackkarre mussten die Helfer des Reit- und Fahrvereins Lemgo seit dem Spätherbst die Futtersäcke Richtung Boxen schleppen. Dabei wandert der Hafer normalerweise direkt vom Lastwagen ins Silo. Doch die Lieferanten, darunter die Niederländer, die den Pferdemist abholen, weigerten sich, über die kleine baufällige Brücke zur Vereinsanlage überzusetzen.

Inzwischen hat der Club neue Träger unter den Bohlen eingezogen: Kosten, die man an der „Quelle" nicht auf der Rechnung hatte und die jetzt schmerzen. Fehlt das Geld doch nach Angaben von Geschäftsführerin Christa Held nun, um das eigentlich dringend benötigte Voltigierpferd anzuschaffen. So ein Tier kostet nämlich mehr als ein „normales" Reitpferd, muss es doch ein Gemüt mitbringen, das quirlige Kinder auf dem Rücken erduldet.

Information
1925 gegründet
Unterhalb des Stadtforsts an der „Quelle" gelegen, führen von der Anlage des Reit- und Fahrvereins Reitwege direkt ins Grüne. Gegründet worden ist der Club im Jahr 1925 – es dauert also nicht mehr allzu lang, bis das Hundertjährige gefeiert werden kann.

„Voltigieren ist super, um kleine Kinder an Pferde heranzuführen", bekräftigt die Geschäftsführerin und hofft auf eine Geldspritze der Stadt, die das Grundstück an der „Quelle" dem Verein seinerzeit in Erbpacht überlassen hatte. Zumal eine Ehrenamtliche für das Voltigiertraining zur Verfügung stünde. Früher, so Christa Held, hatten bereits Unternehmen Pferde gespendet – die Tiere wurden nach den Firmenchefs benannt.

Zunächst ist Vorsitzender Winfried Ostmeier froh, dass der Brückenumbau gewuppt ist. Erst Mitte dieser Woche kamen die Holzbohlen wieder auf die Anfang Januar einbetonierten neuen metallenen Träger. So können auch wieder die 40-Tonner der Niederländer rollen, die den Mist abfahren. Eine 7000-Euro-Lücke dürften die Arbeiten an der Konstruktion aus den 1970er Jahren hinterlassen, schätzt Christa Held, die noch nicht alle Rechnungen hat.

Zumal die Lücke deutlich größer ausfällt, hatte der Verein doch kürzlich auch den Boden der Reithalle austauschen müssen. Eine noch kostspieligere Angelegenheit. Unter anderem aufgrund der Pferdeäpfel, von denen selbst dann etwas liegenbleibt, wenn sie schnell aufgesammelt werden, leidet die Qualität. Auch die Späne in der Mischung müssen jährlich erneuert werden, um den Prozess zumindest zu verlangsamen, weiß Ostmeier.

Mit einer Auffrischung war es nun aber nicht mehr getan – trotz viel Eigenarbeit mit den Helfern blieben aufgrund des Einsatzes großer Maschinen Rechnungen über 16.000 Euro zurück: viel Holz für den kleinen Verein, der hofft, dass der neue Boden der Reithalle zehn Jahre hält.
Die Stadt hat sich finanziell beteiligt – gut angelegtes Geld, wie Ostmeier findet. Versuche der Verein doch im Gegenzug, die Nutzungsgebühren gering zu halten.

Das hat auch etwas Soziales: „Manche Familien sparen sich das Geld für ein Pferd regelrecht ab. Da können wir die Gebühren nicht ins Unermessliche steigern."

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