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Reiten: Die Ochtruper Reitertage

Amazonen beweisen in Ochtrup Zweikampfhärte

Ochtrup

Viel Neues gibt es in diesem Jahr bei den Ochtruper Reitertagen. Unter anderem stand am Samstag erstmals ein Zweikampfspringen auf dem Programm. Und das gewannen nicht die favorisierten Starter wie Hendrik Zurich oder Elmar Vinkelau, sondern eine Amazone aus Salzbergen.

Marc Brenzel

Sina Seeburg konnte es kaum glauben: Die Reiterin aus Salzbergen holte sich gleich bei ihrer ersten Teilnahme an einem Zweikampfspringen den Sieg.
Sina Seeburg konnte es kaum glauben: Die Reiterin aus Salzbergen holte sich gleich bei ihrer ersten Teilnahme an einem Zweikampfspringen den Sieg. Foto: Thomas Strack

Das gab es in der Geschichte des Ochtruper Turniers noch nie! Extra zu seinem 90. Geburtstag hatte sich der gastgebende Reit- und Fahrverein etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Ein Zweikampfspringen, das auf M*-Niveau geritten wurde. Dabei ließen am Samstagabend die Amazonen ihre Muskeln spielen. Vor allem Sina Seeburg, die auf Cayro die Prüfung für sich entschied.

Acht Paare hatten sich für die letzte Konkurrenz des dritten Turniertages angemeldet: Drei Damen (Seeburg, Nicole Hericks und Carina Hoegen) sowie fünf Herren (Elmar Vinkelau, Hen­drik Zurich, Thomas Holz, Dennis Albers und Sascha Blumenrode). Geritten wurde parallel auf zwei identischen Kursen. Und das im K.o.-System. Das schnellere Paar – vorausgesetzt es hatte nicht mehr Fehlerpunkte als der Konkurrent auf der Gegenseite – kam weiter.

Für die Salzbergenerin Seeburg war die Teilnahme an einem Zweikampfspringen eine Premiere. „Ich weiß nicht, wie nervös Cayro ist, aber ich bin sehr nervös“, gab die Niedersächsin vor dem Start zu Protokoll. Doch die Anspannung erwies sich als unbegründet, wie sich herausstellen sollte.

Im Viertelfinale waren es nicht die Favoriten, die sich behaupteten. Bei einsetzendem Regen suchten sich vielmehr die Amazonen ihre Opfer. Seeburg gewann gegen Holz, die Ochtruperin Hoegen schlug Blumenrode, und die Altenbergerin He­ricks schaltete überraschend Zurich aus. Zudem gesellten sich Vinkelau und Bulbuli mit einem Erfolg über Albers in die Vorschlussrunde. „Allzu oft habe ich sowas noch nicht geritten, und mit diesem Pferd sowieso nicht“, erklärte Vinkelau.

Für den Routinier aus Legden war eine Runde später aber Endstation. Das Stoppschild setzten Hericks und Grand Bajou. Im anderen Halbfinale zog Lokalmatadorin Hoegen, die nach einer Verletzungspause noch nicht ganz so lange im Training ist, gegen Seeburg den Kürzeren. Hoegen hatte Qualitys‘s Son gesattelt.

Präsentierten sich die Paare in den ersten beiden Runden weitgehend fehlerfrei, schlichen sich im finalen Durchgang Unkonzentriertheiten ein. Sowohl Seeburg als auch Hericks ließen bei den fünf Hindernissen jeweils zwei Stangen fallen. Weil die Salzbergenerin aber als Erste die Ziellinie überquerte, durfte sie sich über das Preisgeld von stolzen 566 Euro freuen.

Beim zahlreich erschienenen Ochtruper Publikum kam das neue Format ausgezeichnet an. Schließlich vereinte es drei wesentliche Komponenten der Unterhaltungsbranche: Spannung, Spektakel und Sport. Für mehr Kurzweil hätten die Fußball-WM in Russland und das Fernsehprogramm bestimmt nicht sorgen können.

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