Festival mit Nagel als Zugpferd
Verleiht dem Turnier in Burg weltmeisterliches Flair: Carsten-Otto Nagel (55), der 2010 mit der deutschen Equipe WM-Gold gewann, startet unter anderem mit dem 13-jährigen Schimmel „Chairman“ auf der Sonneninsel.
Quelle: imago/Stefan Lafrentz
Fehmarn. 2010 war er in Lexington (USA) Mannschaftsweltmeister, gewann zwischen 1999 und 2013 sechs EM- und drei DM-Medaillen, feierte 2008 und 2013 den Gesamtsieg bei der Riders Tour sowie 1999 und 2010 den Sieg beim Deutschen Springderby in Klein Flottbek, hinzu kommen unzählige Erfolge bei Großen Preisen: Der für den RFV Stall Moorhof reitende, in Marne geborene 55-jährige Stilist gehört zu den Großen des Springsports – und sattelt als aktueller Landesmeister und DM-Fünfter sechs Pferde auf der Sonneninsel. „Wir freuen uns, dass auch Carsten-Otto nach drei, vier Jahren Pause wieder ’mal bei uns genannt hat“, sagt Turnierchef Hinrich Köhlbrandt vor den ersten Auftritten seines „Festival-Zugpferds“.
Doch die Konkurrenz für Nagel ist riesengroß: Vorjahressieger Mathias Nørheden Johansen, Thorsten Wittenberg, Rasmus Lüneburg,Thomas Voß, Beeke und Teike Carstensen oder die Fehmaraner Equipe mit den Brüdern Kai und Hans-Thorben Rüder sowie Youngster Sven-Gero Hünicke, Carl-Christian Rahlf und nicht zuletzt Inga Czwalina bürgen im Springparcours für Spannung und hochklassigen Sport. Als frischgekürte Deutsche Vizemeisterin hat die 41-jährige Lokalmatadorin insgesamt elf Pferde für die Leistungsschau auf heimischem Geläuf angemeldet, darunter mit „Cezanne“ auch den neunjährigen Holsteiner Wallach, mit dem sie beim Stechen in Balve nur knapp an der DM-Goldmedaille vorbeisprang.
Der Holsteiner Masters Springcup (Sa., 14 Uhr) bildet das erste Festival-Highlight. Fehmarn ist nach Tasdorf die zweite Station der neuen, mit 5000 Euro für die besten Drei dotierten Springserie in Schleswig-Holstein. Mit 66 Startplätzen ist auch die S**-Prüfung in Burg top besetzt. Da Jan Philipp Schultz (RG Böbs) mit seinem zwölfjährigen Holsteiner Wallach „Quintus“ in Tasdorf den Großen Preis gewann, kommt er mit 28 Zählern auf dem Konto als Führender im Cup- Ranking nach Burg. „Quintus ist zwar etwas eigenwillig, aber im Moment sehr gut drauf. Wir sind gerade sehr erfolgreich unterwegs und wollen das auch auf Fehmarn zeigen“, sagt der 35-jährige Chef des Stalls Madrigal. Zu seinen ärgsten Konkurrenten dürfte am Samstag abermals Lokalmatador Kai Rüder aus Blieschendorf zählen, der in Tasdorf mit seinem Derbypferd „Cross Keys“ hinter Tim Markus (Wasbek) mit „Calinero“ den dritten Platz belegte und nun vor Heimkulisse erneut attackieren will.
Den Höhepunkt am Sonntag ab 15 Uhr bildet das mit insgesamt 10000 Euro dotierte Springen um den Großen Preis des Kaufhauses Stolz. Mit 49 Teilnehmern ist für Hochspannung auf S***-Niveau gesorgt.
Freunde des Dressursports können sich auf die S*-Prüfung Prix St. Georges (Sa., 13 Uhr) freuen, bei der auch die zehn Besten ermittelt werden, die am Sonntag ab 13.15 Uhr eine Kür auf S**-Niveau präsentieren dürfen.
Neben Spitzensport mit acht S-Springen und zwei S-Dressuren bietet das Festival ein breites Angebot von der Führzügelklasse bis hin zu Prüfungen von E bis M für Nachwuchskräfte und Amateure mit jungen Pferden. Das bunte Rahmenprogramm umfasst unter anderem das Fohlenchampionat Ostholstein und die große Reiterparty (Sa., 19.30 Uhr), bei der das deutsche WM-Spiel gegen Schweden gemeinsam geschaut wird.
me/oel
LN