Ganderkesee - Bis aus einem Fohlen ein Reitpferd wird, das im Dressurviereck oder im Springparcours erste Platzierungen sammelt, fließt viel Geld, Zeit und vor allem Herzblut. Kein Wunder also, dass die Züchter große Hoffnungen in ihren Sportpferdenachwuchs legen. Fast drei Jahrzehnte ist es her, dass ein Grüppchen von Pferdezüchtern, die allesamt überzeugt waren, das beste Fohlen des aktuellen Jahrgangs im Stall zu haben, in ihrem Wetteifern das Ganderkeseer Fohlenchampionat aus dem Boden stampften. Das findet in diesem Jahr bereits zum 29. Mal statt.
Hunderte Zuschauer
Die Veranstaltung auf der Anlage des Reitervereins Ganderkesee ist stetig gewachsen: Oftmals weit mehr als 500 Zuschauer tummeln sich alle Jahre wieder zwischen Weihnachten und Neujahr in der Reithalle am Donnermoor – und das Spektakel lockt längst nicht mehr ausschließlich Pferdekenner. Für viele ist das Fohlenchampionat stimmungsvoller Ausklang der Weihnachtstage und Gelegenheit zum Schnack mit Freunden und Bekannten. „Wir vergleichen das immer mit dem Bremer Sechs-Tage-Rennen“, sagt Thorsten Cording, Mitglied des aktuell 13-köpfigen Organisationsteams. „Da gibt es Besucher, die sehen kein einziges Rad.“
25 Fohlen starten
25 Fohlen, je nach Abstammung aufgeteilt in die Kategorien „dressurbetont“ und „springbetont“, bekommen die Zuschauer am Samstag, 29. Dezember, zu sehen. Um 18 Uhr wird das erste von ihnen in die Bahn geführt und zunächst im Trab an der Hand, dann freilaufend in allen Gangarten vorgestellt. Alle Tiere sind in diesem Jahr geboren und haben ihren ersten großen Auftritt vor Publikum. Die Bewertung wird diesmal Jens Meyer, Hengsthalter und internationaler Zuchtrichter aus Dorum, vornehmen. Er löst Hans-Heinrich Brüning ab, der das Fohlenchampionat in den vergangenen drei Jahren gerichtet hatte.
Rückblick aufs 28. Fohlenchampionat
Brillantring als Halbfinale
Meyer wird in beiden Kategorien idealerweise drei Finalisten ermitteln, die anschließend im so genannten Brillantring, gewissermaßen dem Halbfinale, abermals zu sehen sind. Unter den beiden besten Dressur- und Springfohlen wird schließlich der Gesamtsieger ermittelt. Prämiert wird zudem das bestherausgebrachte Fohlen.
Auch das Publikum hat wieder Gelegenheit, seine Expertise einzubringen: Wer einen korrekten Tipp auf das Siegerfohlen abgibt, kann sich einen attraktiven Tombola-Preis sichern, darunter ein Hotel-Wochenende für zwei Personen in Hamburg sowie Karten für eine Genesis-Tribute-Show in Delmenhorst.
Show mit LED
Während das Publikum seine Tipps abgibt, haben die Fohlen in der Reithalle am Donnermoor kurzzeitig Pause. Dann gehört die Bahn Anke Söker, die mit ihrem mit LEDs ausstaffierten Friesenhengst mystische Stimmung in der abgedunkelten Halle verbreiten wird. Die Reiterin des Reitervereins Ganderkesee hat ihre Lichtshow in diesem Jahr bereits beim Verdener Hallenreitturnier „VER-dinale“ im Januar dieses Jahres gezeigt.
Ebenfalls Teil des Schauprogramms ist die Hengststation Böckmann aus Lastrup, die unter anderem die Hengste Fidertanz und Benefit vorführen wird. Auch für kleine Besucher dürfte der Abend nicht langweilig werden: Sie können sich auf einer Hüpfburg vergnügen. Stärken können sich die Zuschauer am Imbiss- und am Getränkewagen. Auch Crêpes und Glühwein werden angeboten.