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Diebe kommen in der Nacht – Zusammenhang mit Fall im März vermutet – mit Video

Erneut zwei Pferde in Herford gestohlen

Herford (WB). Aufregung in der Herforder Reiterszene: Schon wieder sind zwei Pferde aus einem Stall gestohlen worden. Die Tat ereignete sich in der Nacht zu Samstag auf dem Bredenhof in Falkendiek. Es ist bereits der zweite Fall dieser Art in wenigen Wochen in der Region.

Moritz Winde

Ein Foto aus besseren Tagen: Dagmar Schlinke-Demski mit ihrem Kalle. Das Pferd ist in der Nacht zu Samstag gestohlen worden.
Ein Foto aus besseren Tagen: Dagmar Schlinke-Demski mit ihrem Kalle. Das Pferd ist in der Nacht zu Samstag gestohlen worden. Foto: privat

Wo sind Sammy und Kalle? Obwohl sich die Nachricht der verschwundenen Tiere am Samstag im Internet wie ein Lauffeuer verbreitete, fehlt bislang jede Spur. »Wir haben nicht einen einzigen Hinweis. Es fühlt sich an, als ob ein geliebter Mensch gestorben sei. Es ist ein Albtraum«, sagt Dagmar Schlinke-Demski am Sonntag im Gespräch mit dieser Zeitung.

Die Frau aus Enger ist Kalles Besitzerin. Erst seit Januar gehört der 47-Jährigen das Pferd, das sie aber schon seit mehr als zwölf Jahren reitet. »Kalle ist ein absoluter Gentleman, immer lieb, eine Seele von Pferd. Mehrmals in der Woche bin ich mit ihm zusammen – zum Reiten, zum Putzen, zum Kuscheln. Er ist mein Ein und Alles«, sagt Dagmar Schlinke-Demski unter Tränen. In der letzten Nacht habe sie davon geträumt, wie ihr Kalle tot am Straßenrand liege. »Es ist der Horror!«

Die Pferde befanden sich laut Polizeiangaben in einer Gemeinschaftsbox mit weiteren Tieren, die sich auf dem Gelände des Hofes auf dem Herforder Homberg befindet. Weshalb ausgerechnet Kalle und Sammy gestohlen wurden, darüber lässt sich lediglich spekulieren. »Wir hatten vermutlich einfach Pech«, glaubt Dagmar Schlinke-Demski.

Um zu den Pferden zu kommen, müssen die Täter durch ein großes Stalltor in das Innere des Unterstandes gelangt sein und eine Stromsicherung unterbrochen haben. Abgeschlossen war der Stall nicht, auch Überwachungskameras gibt es auf dem an der Werre gelegenen Bauernhof nicht.

Es ist wahrscheinlich, dass die Täter für den Abtransport ein größeres Fahrzeug benutzt haben. Die Besitzerinnen gehen davon aus, dass der Bredenhof zuvor ausgekundschaftet wurde. »Leider ist der Hofhund im letzten Jahr gestorben, sonst hätte er sicher angeschlagen. So aber hatten die Täter leichtes Spiel«, glaubt Dagmar Schlinke-Demski.

Kalle ist ein schwarz/braun/weiß gescheckter Wallach mit einem Stockmaß von 1,63 Metern. Er hat eine Macke auf der Nase und eine am hinteren linken Bein. Dagmar Schlinke-Demski: »Er ist bereits 24 Jahre alt und damit im Rentenalter. Was wollen die Diebe mit ihm? Für ihn kann man keinen sonderlich hohen Preis erzielen. Der emotionale Verlust aber ist enorm.«

Das zweite Pferd ist ein Schimmel, der an Brust und Hinterteil grau gefärbt ist. Sammys Stockmaß beträgt 1,53 Meter und er hat einen auffälligen Riss in der Lippe. Die beiden entwendeten Halfter – sie sind hellblau und schwarz mit Fellbesatz – befanden sich an einer Halterung im Stall.

Bereits im Februar und März dieses Jahres waren Pferde von Reiterhöfen in Gütersloh und Hiddenhausen verschwunden. In letzterem Fall wurden die Tiere illegal nach Polen verkauft und konnten erst nach einigen Tagen der eigentlichen Besitzerin wieder übergeben werden.

Dagmar Schlinke-Demski vermutet, dass es dieselben Täter gewesen sein könnten. »Der Hof in Hiddenhausen liegt nur drei Kilometer von unserem Stall entfernt.«

Wer Hinweise zum Diebstahl oder Verbleib der Pferde geben kann, soll sich mit der Polizei Herford unter Telefon 05221/8880 in Verbindung setzen. Die Besitzerinnen haben einen Finderlohn ausgelobt.

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