Es ist der Höhepunkt des Jahres in Detter und Umgebung, mit mittlerweile überregionaler sportlichem Stellenwert: das große Springturnier auf dem Reiterhof Rhön. Diesmal findet es von Dienstag, 21. Mai, bis Sonntag, 26. Mai, statt. Sportlicher Höhepunkt des Turniers ist die schwere Springprüfung der Klasse S** mit Siegerrunde am Sonntag ab 15 Uhr.

Weil der Eintritt zu allen Wettbewerben frei ist, erfreut sich das Turnier besonders bei Familien einer steigenden Beliebtheit. Der familiäre Charakter der Veranstaltung bleibt trotz der mittlerweile überregionalen sportlichen Bedeutung weiterhin erhalten.

Bei einigen Wettbewerben sind wieder zahlreiche Reiter aus der Region mit von der Partie. Als Teilnehmer angekündigt sind Diana Maria Gleißner, Katharina Kohlhepp, Maja Hofmann und Sophia Rickert vom befreundeten Reiterverein Bad Kissingen. Für die heimische Reitsportgemeinschaft (RSG) Reiterhof Rhön Detter-Weißenbach gehen an den Start: Maximilian Ertz, Kim Müller, Eva-Maria Müller, Veronika Müller und Adrian Keller. Katarin Goiri kommt von den Pferdefreunden Sulzthal nach Detter. Und Laura Schaupp startet für den Reit- und Fahrverein Sulzthal.

Der langjährige "Superstar" der RSG Detter-Weißenbach, Heino Möller, kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück. Möller, der einmal den Großen Preis von Detter sensationell gewann, startet mittlerweile für den RFV Borken und ist nach einer kurzen Auszeit wieder zu sportlichen Höchstleistungen bereit. Das Comeback des langjährigen Lokalmatadors in Detter wird daher mit großer Spannung erwartet. Schließlich hatte Möller in Detter sogar schon mal Olympiasieger Lars Nieberg übertrumpfen können.

Den Großen Preis von Detter holte sich im vergangenen Jahr allerdings Lawrence Greene (RV Karlsfeld) mit Arrivederci. Der Titelverteidiger geht auch heuer in Detter an den Start.

Das sportliche Programm an den insgesamt sechs Turniertagen ist umfangreich. Springpferdeprüfungen der Klassen A** bis M*, Springprüfungen der Klassen A** bis S*, U25-Springprüfungen, Youngster Cup, SC Bayernclub, Qualifikation zur Bayerischen Amateurmeisterschaft und die größte Herausforderung beim Großen Preis zur Springprüfung der Klasse S** stehen auf dem Plan.

Die Idee, ein eigenes Turnier auf dem Reiterhof Rhön zu veranstalten, kam Besitzer Otto Müller im Jahr 2012. Nur zwölf Monate später fand nach zahlreichen Baumaßnahmen der erste Springwettbewerb statt, der sofort die Zuschauer scharenweise in den Bann zog. Der Zuspruch aus der Region war auf Anhieb so groß, dass aus der spontanen Idee eine mittlerweile jährliche Veranstaltung erwuchs. Die Familie Müller setzt damit eine uralte Reitsporttradition in Detter und Weißenbach fort.

Vor vielen Jahrzehnten hatte es fulminante Turniere gegeben, die auch gesellschaftliche Ereignisse waren. Allerdings war diese Tradition über Jahre hinweg schleichend weggebrochen, denn das Reiten als Freizeitsport hatte sportlich ausgerichtete Springturniere zwischenzeitlich verdrängt. Nachdem das traditionsreiche Bad Kissinger Rakoczy-Reitturnier, das die Familie Müller jahrelang nach Kräften im Hintergrund unterstützte, allmählich zum Erliegen gekommen war, füllte das neue Turnier in Detter eine riesige Lücke in Region auf.

"Der Aufwand für ein solches Turnier ist natürlich immer wieder gigantisch", sagt Otto Müllers Frau Irma, die sich bei den Siegerehrungen stets einfühlsam um die strahlenden Gewinner und nicht weniger mitfühlend auch um enttäuschte Verlierer kümmert. Die zudem beim Blumenschmuck auf dem Turniergelände immer das richtige Händchen hat.

Auf sechs Turniertage ist das sportliche Programm mittlerweile angewachsen. Mehrere tausend Besucher kommen im Verlauf der Wettbewerbe. Es werden rund 280 Reiter aus aller Welt erwartet. Noch weiter wachsen kann das beliebte, familiäre Turnier schon allein aus Platzgründen nicht. "Wir bitten die Einheimischen in der näheren Umgebung schon jetzt um Verständnis, dass bei der Anreise der Teilnehmer das Verkehrsaufkommen deutlich ansteigen wird", sagt Schwiegertochter und Mitorganisatorin Ilona Müller.

Für den Transport der Pferde müssen wieder einige hundert Lkw nach Detter reisen. Auf dem Turniergelände gilt dann wieder das Motto: Mensch und Tier in Einklang. "Das Wohl der Pferde hat bei uns einen ganz hohen Stellenwert", macht Ilona Müller klar. Das kommt bei den Wettbewerben immer wieder zum Ausdruck, wenn Reiter ihre Tiere schonen, zum Beispiel bei zu großen sportlichen Herausforderungen, die das Pferd in dem einen Moment nicht meistern kann. Applaus gibt es vom fachkundigen Publikum auch und gerade für die Reiter, die das Wohl ihrer Pferde im Auge haben und allzu schwierige Durchgänge abbrechen.