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Reiten: Brakeler holt sich mit »Lillemor« den Sieg im M**-Springen beim Sommerturnier

Drewes bleibt im Stechen ruhig

Warburg (WB). Der Brakeler Bernd Drewes hat den Großen Preis, das Zwei-Sterne-M-Springen mit Stechen, beim Sommerturnier des RV Warburger Land gewonnen. Dabei hatte der Routinier mit dem letzten Auftritt des Normalparcours dafür gesorgt, dass es überhaupt zu diesem Stechen am Anger gekommen ist.

Sylvia Rasche

Puh: Bernd Drewes bläst die Wangen auf, dann ist auch das letzte Hindernis geschafft. Der Brakeler hat das M**-Springen in Warburg gewonnen.
Puh: Bernd Drewes bläst die Wangen auf, dann ist auch das letzte Hindernis geschafft. Der Brakeler hat das M**-Springen in Warburg gewonnen. Foto: Sylvia Rasche

Zuvor war nämlich nur ein Paar im Parcours ohne Fehler geblieben. Ausgerechnet das erste: Annemarie Beine vom benachbarten RV St. Georg Diemeltal legte mit ihrem »Paul Panzer« eine Nullrunde vor. Die sollte lange die einzige in diesem M**-Springen bleiben. Die junge Amazone Cerise Bolse, die sich nach den starken Auftritten am Samstag in den schweren Parcours traute, zeigte bis zum vorletzten Hindernis eine perfekte Runde. Das Ziel vor Augen, fielen aber ausgerechnet die letzten beiden Stangen.


Tochter und Vater ganz vorn: Im spannenden Punktespringen holte sich Cerise Bolse aus Großeneder den Sieg vor ihrem Vater Herbert, der die Plätze zwei und drei belegte.
Tochter und Vater ganz vorn: Im spannenden Punktespringen holte sich Cerise Bolse aus Großeneder den Sieg vor ihrem Vater Herbert, der die Plätze zwei und drei belegte. Foto: Sylvia Rasche

Drei Paare, darunter auch der Großenederer Herbert Bolse, verpassten das Stechen mit einem Fehler knapp, bevor Bernd Drewes in den Parcours ging – und die Siegerrunde rettete. »Man muss unabhängig von der Situation seinem Rhythmus treu bleiben und nicht auf die anderen schauen«, blieb Drewes mit der zehnjährigen »Lillemor« ganz ruhig. Mit Erfolg. Im Stechen legte Ute Beine erneut eine fehlerfreie Runde vor, Drewes konterte ebenfalls fehlerfrei und war eine halbe Sekunde schneller als die Amazone. Das bedeutete Platz eins. »Lillemor ist auch am Samstag schon gut gesprungen. Da habe ich mich aber mit der Zeit verschätzt, daher waren wir nicht mehr platziert«, berichtete Drewes und freute sich über den Sieg, der zumindest ein bisschen auch als Heimerfolg durchgehen könnte. »Lillemor« ist eine Tochter von »Lausejunge«, mit dem Anna-Maria Jakobs vom Gastgeber RV Warburger Land einst ihre größten Erfolge feierte.

Schleifensammlung

An die Schleifensammlung vom ersten Turniertag knüpfte auch am zweiten Tag Familie Bolse aus Großeneder, die für die RSG Liebenau startet, an – und machte das Punktespringen sogar unter sich aus. Tochter Cerise sicherte sich den Sieg im Preis des Schirmherren, Bürgermeister Michael Stickeln, mit der voller Punktzahl auf »Casalea« vor Vater Herbert Bolse, der mit »Pepe« und »Dorina« die Ränge zwei und drei belegte. Auch Herbert Bolse behielt jeweils die vollen 44 Punkte, war aber nicht ganz so schnell wie die 15-jährige Cerise.

Den vierten Platz in dieser Prüfung holte sich die Alhausenerin Manuela Mertens, die eine knappe Stunde später ihren ganz großen Auftritt haben sollte. Mit ihrem »Engel« siegte sie in der Springprüfung mit steigenden Höhen ohne Fehler vor der Germeterin Sophie Fingerhut. Dabei jagte ihr ausgerechnet die routinierte »Stimme des Turniers«, Reinhard Beine, nach dem Umlauf einen Schreck ein, als er einen Fehlerpunkt bekannt gab.

Manuela Mertens war schon auf dem Weg zum Richterwagen, um das Missverständnis aufzuklären, da korrigierte sich Beine auch schon und zauberte ein Lächeln auf das Gesicht der 21-Jährigen. »Das ich gewonnen habe, war mir aber erst bei der Siegerehrung klar. Damit hätte ich nie gerechnet«, freute sich Mertens, dass ihre 64,83 Sekunden zu Platz eins reichten. »Ich habe das Pferd als “unreitbar” bekommen. Wir haben zusammen einen guten Weg gefunden und waren zuletzt jedes Wochenende platziert«, berichtet die Reiterin der RSG Eggeland Alhausen zufrieden.

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