Sage/Ahlhorn - „Jetzt macht es wieder Spaß“, strahlte Rolf Moormann am Sonntagnachmittag, kurz bevor der Große Preis – ein S**-Springen mit Stechen – im Rahmen der Ahlhorner Reitertage begann. Beim sportlichen Höhepunkt des Turniers, das auf Moormanns Reitanlage in Sage ausgetragen wurden, herrschte strahlender Sonnenschein. Dieses Wetter hätten sich seine Mitstreiter vom RV Ahlhorn sicherlich auch für die drei Tage zuvor gewünscht.
Helfer leisten tolle Arbeit
Zum Auftakt am Donnerstag hatten die Ahlhorner auch dank des großartigen Einsatz der Helfer die ersten Springprüfungen trotz Dauerregens noch über die Bühne bekommen. „Am Freitag ging es dann leider nicht mehr“, erklärte Angela Lauterbach, 2. Vorsitzende des RV Ahlhorn. Hauptproblem war, dass für die Reiter und deren Pferdetransporter keine Parkmöglichkeiten mehr gewährleistet waren – das dafür vorgesehene Feld war völlig durchweicht. Dies bekam der Verein aber mit großem Aufwand bis Samstag in den Griff. „Wir haben Schlamm abgeschoben und noch einmal reichlich Sand aufgefüllt“, berichtete Moormann, der gleichzeitig noch einmal ein dickes Dankeschön an alle Helfer richtete: „Das hat alles nur dank unseres super Teams funktioniert.“ Die am Freitag ausgefallenen Prüfungen werden nun an diesem Montag ab 9 Uhr nachgeholt.
Dass die Ahlhorner Reitertage überhaupt stattfinden konnten, hatte den Verein bereits im Vorfeld reichlich Arbeit gekostet. Ein Hygienekonzept musste erstellt, dazu der Zeitplan optimiert werden. „Bei den behördlichen Angelegenheiten hat die Zusammenarbeit mit dem Landkreis reibungslos geklappt“, lobte Lauterbach. Insgesamt ließen sich die Vorgaben auf der Anlage Moormanns sehr gut umsetzen, wobei sich der Verein in allen Bereichen – von der Anfahrt bis zum Service rund um den Springplatz – sehr engagiert zeigte. „Auch die Sportler zeigen hier sehr viel Verständnis“, beobachtete Lauterbach.
Dafür bekamen die Fans des Reitsports hochklassige Wettbewerbe serviert – allen voran beim „Großen Preis“. Dieser war nicht nur quantitativ mit 63 Startern stark besetzt, sondern vor allem auch qualitativ. Die nationale Springelite um die Deutschen Meister Felix Haßmann (2019) oder Mario Stevens (2018) war am Start. „Die Beteiligung ist super“, freute sich Lauterbach. „Viele sind auch hier, um nach der langen Pause ihre Pferde wieder in Tritt zu bringen“, ergänzte Moormann.
Minimaler Vorsprung
Den stärksten Auftritt im S**-Springen legte aber Tim-Uwe Hoffmann vom RV Zeven hin. Mit der viertschnellsten Zeit hatte er sich neben elf weiteren Teilnehmern für das Stechen qualifiziert. Hier blieb Hoffmann auf seiner 13-jährigen Schimmelstute Casta Lee erneut fehlerfrei und schaffte in 36,24 Sekunden die beste Zeit. Sein Vorsprung betrug dabei gerade einmal 14 Hundertstel Sekunden auf den Zweitplatzierten Eoin McMahon (ZRFV Riesenbeck). Der Ire sicherte sich auch den dritten Platz vor Laura Klaphake (RV Oldenburger Münsterland).
Ins Stechen geschafft hatte es auch Saskia Kobe auf Graffiti – für die Reiterin des RC Huntlosen war der Beifall besonders groß, zumal sie eine klasse Zeit erreicht hatte. Im Finale schied sie jedoch aus. Zuvor hatte die Huntloserin bereits im M**-Springen überzeugt, wo sie hinter Kai Thomann (RUFG Falkenberg) und Marvin Drenkhahn (TG Wohlde) auf den dritten Platz ritt.
Viel fehlte nicht, und auch Lasse Thormählen hätte es ins Stechen beim „Großen Preis“ geschafft. Der 20-Jährige vom RV Höven war auf Divalana gut unterwegs, ehe er sich am achten Hindernis einen Fehler erlaubte. Bereits am Samstag hatte Thormählen einen starken Auftritt hingelegt und auf Chalana die M**-Springprüfung für Reiter bis 2493 Ranglistenpunkte gewonnen.