Wenn das mal keine guten Vorzeichen sind für den weiteren Verlauf der olympischen Saison: im ersten wichtigen Springen des Mannheimer Maimarktes am Samstagabend gab es einen Doppelsieg für Baden-Württembergs Olympiaaspiranten: Richard Vogel siegte vor Hans-Dieter Dreher.

Besonders interessant: Richard Vogel hatte den zwölfjährigen DSP-Hengst Churchill aus baden-württembergischer Zucht gesattelt. Der gekörte schlohweiße Cassito-Sohn aus der Zucht von Josef Gronmeyer in Bad Wurzach, war bis letztes Jahr unter Vogels Partnerin Sophie Hinners bekannt und erfolgreich. Vogel hat den Hengst,  der vor seinem Verkauf an einen chineischen Besitzer im haupt- und Landgestüt in Marbach gedeckt hat, schon vor einer Woche in Hagen erfolgreich vorgestellt.

Der Hengst war einige Monate verletzungsbedingt ausgefallen und über Winter am Stall von Martina und Bernd Herbert wieder antrainiert worden. "Das hat sehr gut geklappt", bedankte sich Vogel bei Herberts Bereiterin Lisa-Marie Winkenbach. Er bezeichnet den Hengst als "sehr schlau und immer leistungsbereit". Vogel: "Er sucht immer den nächsten Sprung und ist immer konzentriert".

Richard Vogel schaffte, was zuvor kaum jemand für möglich gehalten hatte: die gigantische Zeit seines baden-württembergischen Landesmanns Hans-Dieter Dreher zu unterbieten. Im Sattel seines gerade mal zehnjährigen Holländers Jiniki hatte er 62,98 Sekunden vorgelegt. Bei Vogel stoppte die Uhr bei 62,84 Sekunden.

Weitere Baden-Württemberger ritten im „Berrang-Preis“ vorne mit: Elisabeth Meyer wurde mit der erst achtjährigen Stute Let it Shine Sechste, Pia Reich mit PB Löwenherz Achte. Allerdings war das Springen für die Qualität der Reiter zu leicht – es gab 37 fehlerfreie Ritte. "Es war für den ersten Tag völlig in Ordnung, im Sinne der Pferde", nahm der Sieger aber die Parcourschefin in Schutz. Der Berrang-Preis (das ist die Firma von Reiterpräsident Peter Hofmann) war erstmals mit 30 000 Euro dotiert und zählte für die Weltrangliste. Das Sponsoring-Engagement des international aufgestellten Unternehmens für Verbindungstechnik ist übrigens so alt wie das Maimarkt-Turnier: 60 Jahre.

Am Morgen des Maimarkt-Samstages hatte Hans-Dieter Dreher mit seinem unermüdlichen Wallach Prinz ein 1.40 Meter-Springen gewonnen.