Reiten: Über 100 Starter allein bei S-Prüfungen des...

Nächstes Jahr um diese Zeit wird Lucas Wenz aus Wallau unter der warmen Sonne Floridas seine Runden drehen. Der 18-Jährige setzt dort bei einem Springreiter seine Ausbildung...

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WIESBADEN. Nächstes Jahr um diese Zeit wird Lucas Wenz aus Wallau unter der warmen Sonne Floridas seine Runden drehen. Der 18-Jährige setzt dort bei einem Springreiter seine Ausbildung zum Bereiter fort, noch muss er allerdings mit den Turnieren bei wechselhaftem April-Wetter in Deutschland vorliebnehmen. So startet er nun beim großen Maiturnier des Reit- und Fahrverein Erbenheim am Oberfeld.

Nach der renommierten Pfingstveranstaltung im Biebricher Schlosspark ist es das zweitgrößte Turnier in der Region. Es beginnt an diesem Donnerstag mit einem leichten Springen. „Wir haben so ein großes Starterfeld, dass wir um einen Tag vorziehen mussten. Das hat uns natürlich die Vorbereitung nicht leichter gemacht“, sagte der Vorsitzende Dieter Merten. Überrascht zeigten sich die Veranstalter vor allem vom Zulauf in den schweren Prüfungen, für die sich teilweise über 100 Starter angemeldet haben. Überlegt wird daher, im nächsten Jahr auch für diese Wettbewerbe eine Teilnehmerbegrenzung einzuführen. Zu den Höhepunkten gehören der Große Preis am Sonntag und das Barrierenspringen am Samstagabend unter Flutlicht. „Ich hoffe, dass wir da an die zwei Meter kommen“, so Merten. Das Starterfeld in den schweren Prüfungen schätzt er als sehr stark ein. Es seien die besten Springreiter aus Hessen und den umliegenden Bundesländern vor Ort. „Da sind 20 dabei, die den Großen Preis gewinnen können.“

Gewinnen will auch Lucas Wenz. Vier bis fünf Pferde wird er in Erbenheim vorstellen, von den Nachwuchsprüfungen über das M-Stilspringen der Dieter-Hofmann-Stiftung bis zu den Springen der schweren Klasse. „Stressig ist das nicht, ich mache das gerne“, erzählt er. Im Parcours ist er stets hoch konzentriert, die Nervosität vom Abreiteplatz ist vergessen. Besonders spannend wird es für ihn bei den S-Springen am Samstag und Sonntag. In diesen Prüfungen will er unter anderem Pokerface, eines seiner beiden Toppferde, starten. „Sie ist sehr kribbelig, ein bisschen schreckhaft“, beschreibt er die zehnjährige Fuchsstute.

Solche Pferde, die auch gerne mal heiß werden, liegen ihm. Sein zweites Top-Pferd Look at me ist ebenfalls nicht von der ruhigen Sorte. Mit der 15-Jährigen hat er schon mehrere, schwere Springen gewonnen. „Sie ist ein ganz flottes Pferd, ich hatte noch nie ein schnelleres“, sagt er. Beim Reitturnier auf dem Hofgut Adamstal in Wiesbaden im März wurde er mit ihr in dem schwersten Springen Zehnter. Im April gewann er mit Look at me beim internationalen Reitturnier im belgischen Lanaken ein Springen. Auch beim Pfingstturnier in Wiesbaden war er mit ihr schon sehr erfolgreich unterwegs.

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Wallauer Lucas Wenz: „Ich will immer ins Stechen“

Für das Turnier in Erbenheim ist er optimistisch. „Ich gehe nie nur so an den Start, ich will immer ins Stechen. Und wenn ich im Stechen bin, will ich gewinnen“, erzählt der ehrgeizige junge Mann, der deutsche Top-Reiter wie Ludger Beerbaum, Christian Ahlmann und Marcus Ehning zum Vorbild hat: „Bei ihnen sieht immer alles so leicht aus.“

Eine solche Karriere würde er auch gerne machen. Nach Abschluss seiner Ausbildung will er auf jeden Fall weiter Turniere reiten und irgendwann mal den „Fohlenhof“ in Wallau übernehmen. Dieser wird von seinen Eltern Nicole und Marcus Wenz – beide international erfolgreiche Springreiter – betrieben. Sein kleiner Bruder hat noch kein Interesse, der Siebenjährige spielt lieber Fußball. Aber so hat es auch einmal bei Lucas Wenz begonnen.