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Reiten: Turnier des RV Vorhelm-Schäringer Feld 2017

Kein Firlefanz von Firlefanz: Wibke Hartmann-Stommel holt zwei Schleifen

Vorhelm

Mit gleich zwei Schleifen in den sportlich hochwertigsten Dressur-Prüfungen ist Wibke Hartmann-Stommel beim Turnier des RV Vorhelm-Schäringer Feld bedacht worden. Ihr Firlefanz hatte seinem Namen eben überhaupt keine Ehre gemacht.

René Penno

Die Stars von Morgen gab es bei der Ehrenrunde der Führzügelklasse beim Dressur- und Springturnier des RFV Vorhelm-Schäringer Feld auf dem Hof Schulze Rieping zu sehen.
Die Stars von Morgen gab es bei der Ehrenrunde der Führzügelklasse beim Dressur- und Springturnier des RFV Vorhelm-Schäringer Feld auf dem Hof Schulze Rieping zu sehen. Foto: R. Penno

Der Firlefanz hat verschiedene Bedeutungen. Als albernes Gehabe, unnötige Dinge oder lustiger Springtanz wird das Wort im Internet-Lexikon Wikipedia beschrieben. Laut dem Duden kann Firlefanz überflüssiges Zeugs sein oder törichtes Gerede oder einfach jemand, der nur Unsinn im Kopf hat. Wer am Sonntag am Viereck beim Reitturnier in Vorhelm war, wird sich aber gewundert haben: Denn auf den Firlefanz, der beim Turnier des RV Vorhelm-Schäringer Feld gleich zwei S-Dressuren gewann, trifft keine der genannten Erklärungen zu.


Wibke Hartmann-Stommel auf Firlefanz
Wibke Hartmann-Stommel auf Firlefanz Foto: R. Penno

Diszipliniert erfüllte der zehnjährige Westfale unter Wibke Hartmann-Stommel vom RFV Handorf-Sudmühle seine Aufgaben und zeigte in den drei Gangarten kaum Schwächen. Schon gar nicht machte er irgendwelchen Unsinn. Die Konkurrenz schaute ein wenig neidisch, die Zuschauer staunten, die Richter vergaben sowohl in der S-Dressur als auch im sich anschließenden Prix-St.-Georges-Kür die besten Noten. Wibke Hartmann-Stommel – im Münsterland und darüber hinaus längst kein unbeschriebenes Blatt – durfte die zwei Siegerschleifen der sportlich hochwertigsten Prüfungen mit nehmen. Die Warendorferin Katharina Bröskamp (RFV Milte-Sassenberg) kam mit Silvanos zwar nicht an Firlefanz und Hartmann-Stommel heran, wurde aber einmal Dritte und Vierte in den beiden Prüfungen.

Was die Teilnehmer im Viereck boten, war allemal sehenswert. Nur ein paar Teilnehmer mehr hätte sich Barbara Schulze Rieping gewünscht. „Ich bin ein wenig traurig, dass so wenig in den M- und S-Dressuren da waren“, sagte die Turnierleiterin. Das Gewitter am Vormittag hielt den einen oder anderen vielleicht ab, parallel gab‘s aber noch weitere Turniere mit Prüfungen auf S-Niveau. Das nehme Kapazität, so Schulze Rieping.

Auch für das Springen der Klasse M*, das das Turnier an der Ennigerstraße traditio­nell beschließt, hätten sich die Veranstalter mehr Teilnehmer gewünscht. Kurzweilig, weil spannend, war es trotzdem. Alexander Rottmann vom RFV Vornholz wiederholte seinen Erfolg aus dem letzten Jahr. Diesmal steuerte er Cadeau in 43,54 Sekunden am schnellsten durch den Parcours der Siegerrunde. Immo Peltzer vom RFV v. Nagel Herbern und Antonia konnten da nicht mithalten: Ein Abwurf und sieben Sekunden mehr auf der Uhr kosteten nicht nur den Sieg, sondern auch das (virtuelle) Podium. Denn Rottmann reihte sich mit seinen beiden anderen Pferden Cornetti und Chaccudo noch vor Peltzer ein. Dann waren auch die letzten Schleifen überreicht und jeder wusste, dass Firlefanz eben nicht nur etwas Albernes und Unnötiges ist.