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Reiten: Vielseitigkeit

Vanessa Bölting ist auf dem Weg zum vierten Stern

Münster

Vanessa Bölting hat es geschafft. Sie darf ab sofort in internationalen Vier-Sterne-Prüfungen an den Start gehen. Die 36-Jährige vom RV Zum Rieselfeld kann sich dabei der dauerhaften Unterstützung ihrer gesamten Familie sicher sein.

Kristina Sehr

Vanessa Bölting und Carlson B
Vanessa Bölting und Carlson B Foto: Sehr

Hinter Vanessa Bölting liegt eine gelungene Saison. Erst platzierte die Vielseitigkeitsreiterin sich mit ihrem Erfolgspferd Carlson B in einer Zwei-Sterne-Prüfung, dann folgte im polnischen Sopot sogar ein fünfter Platz in einer Langprüfung der Klasse CCI3* – ebenfalls in Carlsons Sattel. Eine weitere souveräne Runde auf Drei-Sterne-Niveau in Strzegom machte es schließlich möglich: Bölting hat die offiziellen Qualifikationsvoraussetzungen der Internationalen Reiterlichen Vereinigung FEI erfüllt, um nun auch in Vier-Sterne-Prüfungen anzutreten. Nun ist die Münsteranerin also ganz oben angekommen.

Dabei ist der Erfolg der 36-Jährigen handgemacht. Die Ausbildung von jungen Pferden bezeichnet Bölting als ihre „Passion“. Regelmäßig sitzt sie als Allererste im Sattel der dreijährigen Nachwuchspferde, Vater Dieter zieht jedes Jahr mehrere Fohlen auf. Auch Carlson B entstammt der eigenen Zucht. Die Pferde „von klein bis groß“ zu begleiten, das sei ihr Ding, sagt die Reiterin. „Aber in dieser Saison konnte ich endlich beweisen, dass ich meine Pferde auch bis zum Drei-Sterne-Bereich selbst ausbilden kann.“ Auf der familieneigenen Reitanlage in den Rieselfeldern betreut sie gemeinsam mit einer Auszubildenden und einer Bereiterin täglich insgesamt rund 25 Vierbeiner.

Ein harter Job – aber Bölting zelebriert diesen Sport. Darum strebt sie auch immer weiter nach oben, will sich stets verbessern. Aktuell möchte sie vor allem im Viereck nachlegen. Gemeinsam mit Dressurreitlehrerin Josta Frohning und Springtrainer Karl-Heinz Giebmanns feilt sie regelmäßig an ihrem Können.

Einst fing alles an mit Miranda, der Stute von Dieter Bölting. Mit ihr bestritt die damals neunjährige Vanessa ihre ersten Springprüfungen. Es folgten eine erfolgreiche Zeit im Ponysattel und zahlreiche Reitstunden bei Trainer Klemens Nachtigall.

Fortan kam Bölting vom „Buschreiten“ nicht mehr los. Genau so will sie den Sport auch ihrer knapp drei Jahre alten Tochter Emma vermitteln: „Vielleicht übernimmt sie ja irgendwann mein Pferd Carlson“, sagt sie lachend. Überhaupt spielt Familie eine große Rolle im Alltag der Reiterin: „Alle packen mit an, damit das Turnierreiten gelingt. Besonders mein Mann hält mir immer den Rücken frei. Ein Rädchen greift so ins andere. Mein Erfolg ist letztlich ein echtes Familienprojekt.“

In der kommenden Turniersaison gilt es für die Buschreiterin, den Spagat zwischen Jungpferdeprüfungen und Top-Liga zu meistern. Bis zum ersten Vier-Sterne-Start will sie es allerdings langsam angehen lassen: „Erst mal möchte ich mehr Erfahrungen in Prüfungen der Drei-Sterne-Klasse sammeln“, sagt sie. Auch ihre Pferde Carlos und Comtesse wird sie dann zum ersten Mal in CIC3*- und CCI3*-Prüfungen vorstellen. Mit ihrem Youngster Baumann’s Filou kann sie sich außerdem einen Start bei den Jungpferde-Weltmeisterschaften im französischen Le Lion d’Angers vorstellen. Und ihr Ziel auf lange Sicht? „Vielleicht die Europameisterschaften 2019 in Luhmühlen“, sagt Bölting – und klopft auf Holz. „Aber eins nach dem anderen.“