Foto: Siegerehrung Nationenpreis Zweispänner - Fotograf: Dr. Jürgen Schwarzi
Fast zu schön, um wahr zu sein und ‚Mission erfüllt‘: Die beiden Nationenpreise der Zwei- und Vierspännerfahrer wurden von deutschen Teams gewonnen. 9500 Zuschauer säumten am Wochenende in Riesenbeck die Strecke im Wald und im Rasenstadion. Zufriedene Gesichter, glückliche Gewinner und ein 1. Vorsitzender des austragenden Reitervereins Riesenbeck, Freiherr Philipp Heereman, der sich bestätigt fühlt: „Riesenbeck ist das Mekka des Fahrsports. Spitzenfahrsport hat hier ein zuhause, und so soll es auch bleiben!“
Zweispänner, Zusammenfassung:
Die Zweispännerfahrer haben es geschafft: Die deutsche Hymne erklingt im Stadion in Riesenbeck für den Sieg im Preis der Nationen. Arndt Lörcher, Anna Sandmann und Sebastian Warneck stehen mit 285,75 Punkten deutlich vor Gerald Rössler, Christian Schlögelhofer und Isidor Weber aus Österreich, 312,14 Punkte. Sie verdrängten in der letzten Teildisziplin, dem Kegelfahren am Sonntagmorgen, die bis dahin an zweiter Stelle rangierenden Niederländer auf den dritten Platz, 312,39 Punkte.
Auch in der Einzelwertung der Kombinierten Prüfung musste sich der beste Niederländer, Harrie Verstappen, nach 10,39 Strafpunkten im Kegelparcours hinter vier deutschen Fahrern einreihen. Vor dem Weltmeister von 2009 stand Stefan Schottmüller, als Einzelfahrer für Deutschland am Start, der mit einer von nur drei Nullrunden im Kegelparcours von Platz acht auf den vierten Rang fuhr, 148,41 Punkte. Der dritte Platz ging an Anna Sandmann (147,57 Punkte), die ganz knapp an einer Nullrunde im Kegelfahren vorbeischrammte. Als eine von wenigen Fahrten in der erlaubten Zeit fiel ausgerechnet am letzten Tor ein Ball, drei Strafpunkte. Zweiter in der Kombinierten Wertung wurde Sebastian Warneck. Der Staatsanwalt aus Nussdorf ist seit Wochen in guter Form, brachte auch in Riesenbeck in allen drei Teilprüfungen solide Leistungen und hatte am Ende 142,51 Punkte auf seinem Konto. Strahlender Sieger war der jüngste Teilnehmer im Feld, der erst 18- jährige Marco Freund aus Dreieich. Selbst ein Fehler im Kegelparcours und eine nicht ganz gelungene Marathonfahrt konnten den Sieg nicht gefährden, so gut war seine Dressurleistung. Der Sohn von Fahrsportlegende Michael Freund fährt seit Wochen auf einer Welle des Erfolges, Riesenbeck war sein dritter Sieg in Folge in einer Kombinierten Prüfung, 138,12 Punkte standen im Protokoll. Er wäre sicher ein heißer Titelanwärter bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft der Zweispännerfahrer im September in Ungarn, dafür steht er leider nicht zur Verfügung. Bereits in wenigen Tagen fährt der junge Mann in die USA um dort sein letztes Schuljahr zu absolvieren.
Claudio Fumagalli aus Italien hatte sich schon in der Dressur an die Spitze des Feldes setzen können, die Ehrenrunde nach dem Kegelfahren führte er ebenfalls an. Er war der Schnellste, hinter ihm rangierte der Deutsche Stefan Schottmüller, Rafal Wojtacha aus Polen folgte auf Platz drei.
Für die Weltmeisterschaft m September in Ungarn hat der Ausschuss Fahren des Deutschen Olympiade- Komitees das siegreiche Team aus Riesenbeck benannt. Arndt Lörcher (Wolfenbüttel), Anna Sandmann (Lähden) und Sebastian Warneck (Rangsdorf) versuchen ihren Sieg zu wiederholen. Als Einzelfahrer sind Sandro Koalick (Drebkau) und Stefan Schottmüller (Kraichtal) nominiert. Letzterer ist Reserve für das Team.
PM