Warendorf (fn-press). Von Ermelo nach Warendorf - die rheinische Stute Deluxe krönte ihre erfolgreiche Saison mit der Goldmedaille in Warendorf. Bei der Weltmeisterschaft der sechsjährigen Dressurpferde im niederländischen Ermelo hatte die Don Primus-Wolkentanz II-Tochter sechs Wochen zuvor mit Laura Blackert (Düsseldorf) im Sattel den fünften Platz erzielt. Auf dem Warendorfer Dressurviereck legte das Paar noch eine ,,Schippe drauf" und sicherte sich mit der Wertnote 9,0 souverän den Titel.
51 Dressurpferde im Klassement der Sechsjährigen stellten sich den Richtern. Am stärksten war der Zuchtverband Oldenburg mit 14 Pferden vertreten, gefolgt von Westfalen (10) und Hannover (9). Die Siegerin in dieser Altersklasse kommt allerdings aus dem Rheinland: Deluxe, eine schwarzbraune Schönheit, machte ihrem Namen alle Ehre. Gezogen von Janet Stratmann (Aachen) und im Besitz von Anja Walterscheid, wurde die Tochter des Don Primus aus einer Wolkenstein II-Mutter von Laura Blackert hervorragend in Szene gesetzt. Dr. Dietrich Plewa (Karlsruhe), der die Juryentscheidung fürs Publikum kommentierte, attestierte der Reiterin ,,eine optimale Präsentation". Die Stute, die Ende Juli Platz fünf im Finale der Weltmeisterschaft in Ermelo/Niederlande belegt hatte, beeindruckte auch in Warendorf mit enormen Verstärkungen, einem unerschütterlichen Rhythmus im Galopp und hoher Versammlungsbereitschaft. Trab und Gesamtbeurteilung wurden mit der Wertnote 9,5 honoriert, Galopp und Durchlässigkeit mit 9,0. Lediglich der Schritt ließ kleine Wünsche offen (8,0). Insgesamt beendete Deluxe das Finale mit einer glatten 9,0.
Der Trakehner Goldmond, Vize-Bundeschampion 2015, fühlte sich auch in diesem Jahr auf dem Warendorfer Viereck ausgesprochen wohl. Der schwarzbraune Imperio-Latimer-Nachkomme (Züchter und Besitzer: Ingo Wittlich, Neuberg) rührte seine Reiterin Birgit Hild (Gedern) erneut zu Tränen, als das Publikum in Begeisterungsstürme ausbrach und anschließend die Wertnoten bekannt gegeben wurden. Der Wallach besticht durch seine Durchlässigkeit und Mühelosigkeit, mit der er die Lektionen absolviert. Sein Schritt war der beste des gesamten Prüfungsfeldes: Wertnote 9,5. Die Gesamtnote von 8,8 führte erneut zur Silbermedaille.
Auf dem dritten Platz mit der Wertnote 8,4 behauptete sich der Oldenburger Hengst Sonnenschein. Der Sohn des Sir Donnerhall II aus einer Bolero-Mutter (Z.: Alexandra Warg, Hannover, Besitzerin Conni Kang, Hagen) wurde von Nicole Wego (Wuppertal) vorgestellt. Der Fuchshengst hatte sich über das Kleine Finale, das er mit Platz zwei beendete, fürs Finale qualifiziert.
Manche als Medaillenkandidaten gehandelte Pferde blieben im Finale unter ihren Möglichkeiten: Der Oldenburger Bluetooth, bereits 2013 und 2015 mit Eva Möller (Hagen) in Warendorf dabei, hatte in diesem Jahr mit Steffen Frahm (Hagen) den dritten Platz in der Finalqualifikation belegt, verlor aber im Finale ein wenig die Freude an der Arbeit, was sich in einer Durchlässigkeitsnote von nur 7,5 widerspiegelte (insgesamt 8,0/Platz8). Auch den von Katrin Burger (Orsingen) gerittene FBW Sir Solitär v. Sir Sandro-Disco-Tänzer hätte man sich in den Medaillenrängen vorstellen können. Nach 8,4 in der Qualifikation gab es für den Drittplatzierten des Vorjahres 2016 diesmal ,,nur" die 8,0 (Platz 8). Ein ähnliches Los ereilte den Don Romantic-Sandro Hit-Nachkommen Don Toyamo, den Lena Stegemann (Hemmoor) vorgestellte und der bei Susanne Gattermann (Hamburg) zu Welt kam. Nach Platz zwei in Qualifikation widersetzte sich der elegante und bewegungsstarke Dunkelbraune im Finale, was Richter Dr. Dietrich Plewa mit dem Ausruf kommentierte: ,,Ach, wie schade!" hen