Stuttgart (fn-press). Die Mitgliederversammlung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) bot auch in Stuttgart einen Anlass, Persönlichkeiten auszuzeichnen, die sich um den Pferdesport und die Zucht verdient gemacht haben.
Mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber ehrte FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau den langjährigen PM-Delegierten Hans-Ulrich Plaschke, der in diesem Jahr aus dem Amt ausschied. Aus einer Trakehner-Züchterfamilie stammend, ist der selbstständige Werbekaufmann seit Jugendtagen dem Pferdesport verbunden, was sich auch in seinen beruflichen Aktivitäten zeigte. Mitte der 80er Jahre etablierte er das ,,Volksfest mit Pferd" auf der Horner Rennbahn, das als Vorreiter der Bundesbreitensportfestivals gilt. Vom Jahr 2000 bis 2011 war er Manager der Messe Nordpferd. Umfangreich ist dabei sein ehrenamtliches Engagement. So war er 16 Jahre lang Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Reit- und Fahrvereine Hamburg. Bereits 1993 wurde er zum Hamburger PM-Delegierten gewählt, seit dem Jahr 2000 war er Sprecher der PM-Regionalversammlung in Hamburg. In seiner Heimatstadt Quickborn engagierte er sich für den Ausbau des Reitwegenetzes, was nicht nur den örtlichen Reitvereinen und Pferdebetrieben zugutekam, sondern der Kommune auch eine Auszeichnung als ,,Pferdefreundliche Gemeinde" einbrachte.
Auch das große ehrenamtliche Engagement von Gisela Hinnemann wurde in Stuttgart mit der Graf-Landsberg-Medaille gewürdigt. Die Oberstudienrätin a.D. ist langjähriges Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Pferdesportvereine in Nordrhein-Westfalen und vertritt seit 2009 im Präsidium der FN das Ressort Breitensport. Auch außerhalb der Strukturen der FN und ihrer Mitgliedsorganisationen setzt sich Gisela Hinnemann seit vielen Jahren für den Sport ganz allgemein ein. So war die CDU-Politikerin als Mitglied des Nordrhein-Westfälischen Landtags von 2000 bis 2005 Vorsitzende des Sportausschusses. Im Jahr 2008 wurde sie zur Vize-Präsidentin Leistungssport des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen gewählt. Zudem ist sie Mitglied im Präsidialausschuss Breitensport und Sportentwicklung des Deutschen Olympischen Sportbundes.
Ebenfalls mit der Graf-Landsberg-Medaille in Silber wurde Rudolf Herzog von Croy geehrt. Von Croy, der sich auch karitativ stark engagiert, führt als Vorsitzender seit 2008 die Geschicke des Landespferdesportverbandes Westfalen, dem mitgliederstärksten Landesverband der FN. 2009 wurde er als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Landesverbände in das Präsidium der FN gewählt. Selbst seit seinen Jugendjahren reitsportlich aktiv, hat er sich im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit für den Pferdesport besonders für die Themen Breitensport und Tierschutz eingesetzt. Mit der Dülmener Wildpferdeherde, die seit Jahrhunderten auf dem Familienbesitz lebt, leistet er einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Kulturgutes Pferd in unserer Gesellschaft.
Ebenfalls mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber wurde Petra Wilm ausgezeichnet, die von 2013 bis 2017 die Interessen der deutschen Pferde- und Ponyzucht im Präsidium der FN vertrat. Die erfolgreiche Grand Prix-Reiterin, Unternehmerin und Inhaberin des traditionsreichen Gestütes Tasdorf kann auf eine lange und erfolgreiche Tätigkeit im Ehrenamt zurückblicken. Seit Ende der 90er Jahre für den Trakehner-Verband aktiv, wurde sie im Jahr 2000 stellvertretende Vorsitzende des Zuchtverbandes, der den Fortbestand der ältesten deutschen Reitpferderasse pflegt. 2003 wurde sie zur Vorsitzenden des Verbandes gewählt und übte dieses Amt bis zum Jahr 2016 aus.
Auch Gerhard Ziegler wurde in Stuttgart mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber ausgezeichnet. Der Wirtschaftsprüfer aus Ditzingen engagiert sich seit rund 40 Jahren ehrenamtlich für den Pferdesport in Baden-Württemberg und auf Bundesebene. Als Vorstandsmitglied und späterer Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Leonberg avancierte er unter anderem zum Organisator des bekannten Leonberger Pferdemarktes. Ab 1994 war er Ausschuss- und später auch Vorstandsmitglied des Württembergischen Regionalverbandes, dessen Vorsitz er 2003 übernahm. Im Jahr 2001 wurde er in den Vorstand des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg gewählt, sechs Jahre später wurde er Vorsitzender des zweitgrößten deutschen Landesverbandes. Auf Bundesebene war Gerhard Ziegler ab 2005 für die FN und das DOKR als Rechnungsprüfer tätig. Seit 2013 vertritt er als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Landesverbände deren Interessen im Präsidium der FN.
Im Rahmen der DOKR-Mitgliederversammlung wurde der langjährige Vorsitzende des DOKR-Ausschuss Fahren, Felix Auracher, mit dem Deutschen Reiterkreuz in Bronze ausgezeichnet. Von 2005 bis 2017 hatte er dieses Amt inne und war damit dienstältester Vorsitzender eines DOKR-Disziplinausschusses. In den 1980er und 1990er Jahren gehörte der selbstständige Kaufmann zu den erfolgreichsten deutschen Vierspännerfahrern und nahm unter anderem 1992 an den Weltmeisterschaften in Riesenbeck teil. Von 1984 bis 1994 war er Mitglied des Fahrausschusses des Landesverbandes Baden-Württemberg, dem er anschließend bis zum Jahr 2005 vorstand. Von 1996 bis 2003 war er zudem als Landestrainer Fahren aktiv. Als Mitbegründer und Vorsitzender des Pferdesportvereins Schloss Kapfenburg hat er ab Anfang der 90er Jahre die von dem Verein organisierten Fahrsportveranstaltungen nachhaltig begleitet und gefördert. So richtete der Verein mehrfach Landes- und Deutsche Meisterschaften sowie WM-Sichtungen aus.
Im Rahmen des Beirats Zucht waren die scheidenden Vorstandsmitglieder für Ihre Verdienste ausgezeichnet worden. Mit der Gustav-Rau-Medaille in Gold ehrte der alte und neue Vorsitzende des Bereichs Zucht, Theodor Leuchten, das Wirken von Wolf Lahr für die deutsche Pferdezucht. Der Diplom-Agraringenieur war Gründungs- und mehr als 25 Jahre lang Vorstandsmitglied des Pferdezuchtverbandes Sachsen, von 1995 bis 2005 dessen Vorsitzender. Diese Funktion erfüllte er bis 2017 auch in dem 2005 neu gegründeten Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen. Ab 1996 war er ebenfalls darüber hinaus stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Süddeutschen Zuchtverbände und wurde 1997 in den Vorstand des Bereiches Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung gewählt. Ab 2008 war er stellvertretender Vorsitzender dieses Gremiums. Das besondere Anliegen für Wolf Lahr, der selbst bis 1990 der Nationalmannschaft Springen in der ehemaligen DDR angehörte, war stets die enge Kooperation von Zucht und Sport. Im FN-Fachgremium Zuchtwertschätzung lieferte er aus Sicht des Praktikers wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Zuchtwerte.
Acht Jahre lang war Jan Lüneburg Mitglied des Vorstands des FN-Bereichs Zucht. Für seine Verdienste wurde er mit der Gustav-Rau-Medaille in Silber geehrt. Der Allgemeinmediziner und Pferdezüchter aus Hetlingen ist seit fast 50 Jahren Mitglied des Verbandes der Züchter des Holsteiner Pferdes. Dabei gilt auch er als typischer Vertreter der engen Beziehung von Sport und Zucht. Alle fünf Kinder reiten größtenteils auf von der Familie selbst gezogenen Pferden erfolgreich bis zur schweren Klasse. 2006 wurde Jan Lüneburg zum zweiten Vorsitzenden des Holsteiner Verbandes gewählt. Im Jahr 2008 folgte seine Wahl zum Vorsitzenden, ein Jahr später wurde er in den Vorstand des FN-Bereichs Zucht gewählt.
Die Gustav-Rau-Medaille in Gold wurde in Stuttgart Manfred Schäfer verliehen. Der Landwirt aus Köchingen war in seiner aktiven Sportkarriere in Vielseitigkeits- und besonders Springprüfungen bis zur schweren Klasse erfolgreich. Nicht minder erfolgreich war er als Züchter von rund 240 Pferden, darunter zahlreiche Staatsprämienstuten sowie elf gekörte Hengste. Bereits 1969 dem Hannoveraner Verband als Mitglied beigetreten, wurde er 1978 Beiratsmitglied im Pferdezuchtverein Hildesheim-Peine. Später übernahm er hier den Vorsitz und wurde auch Vorstandsmitglied sowie Vorstandsvorsitzender des Bezirksverbandes Braunschweig. Von 1993 bis1997 gehörte er dem Gesamtvorstand des Hannoveraner Verbandes an. 1997 erfolgte seine Wahl in den geschäftsführenden Vorstand des größten deutschen Pferdezuchtverbandes. Von 2005 bis 2017 war er Vorstandsvorsitzender des Hannoveraner Verbandes. In derselben Zeit war Manfred Schäfer Mitglied des Vorstands des FN-Bereichs Zucht.
Ebenfalls mit Gustav-Rau-Medaille in Gold wurde Hans-Heinrich Stien ausgezeichnet. Der Diplom-Agraringenieur mit der Fachrichtung Tierzucht engagiert sich seit mehr als 40 Jahren für die deutsche Pferde- und Ponyzucht. 1973 begann er seine Tätigkeit beim Landesverband der Pony- und Kleinepferdezüchter Schleswig-Holstein/Hamburg, dem späteren Pferdestammbuch Schleswig-Holstein-Hamburg. 1993 wurde er Vorstandsmitglied, 1994 stellvertretender Vorsitzender und von 1995 bis 2016 war er Vorsitzender des Pferdestammbuchs. Zudem war von 1993 bis 2013 Mitglied der Körkommission. 2005 wurde er als Vertreter der Pony- und Kleinpferdezüchter in den Vorstand des FN-Bereichs Zucht gewählt, in dem er ab 2009 stellvertretender Vorsitzender war. Sein enormes Fachwissen und Engagement in Sachen Ponyzucht stellte Hans-Heinrich Stien auch als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Pony- und Kleinpferdezüchter zur Verfügung.
20 Jahre lang, seit 1997, war Wilhelm Weerda Mitglied im Vorstand des FN-Bereichs Zucht. Auch er wurde in Stuttgart mit der Gustav-Rau-Medaille geehrt. Der Landwirt aus Wilhelmshaven verkörpert wie kaum ein anderer den engen Zusammenschluss von Pferdesport und Zucht, der Deutschland züchterisch wie sportlich in den vergangenen Jahrzehnten so stark gemacht hat. So war er von 1974 bis 1984 Kreisvorsitzender der ländlichen Reiter in Fries