Knapp 60 Personen folgten der Einladung des Horse Competence Centers Germany (HCCG) am 27. Oktober und kamen an der Hochschule Osnabrück zusammen, um den verschiedenen Vorträgen beizuwohnen und sich untereinander zu aktuellen Aspekten der Betriebsführung auszutauschen. Im Fokus standen Betriebsvernetzung, Marketing, Pferdefütterung und Finanzen.
Den Anfang machte Haike Blaauw aus den Niederlanden. Als Geschäftsführer der niederländischen Organisation FNRS bietet er seinen Mitgliedern ein Rundum-Sorglos-Paket in Sachen Marketing, Finanzierung, Versicherung und Weiterbildung.
In seinem Vortrag stellte er das umfangreiche Dienstleistungsangebot der FNRS vor und machte auf die Vorteile aufmerksam, die dieses für alle Beteiligten bringt. Im Anschluss daran durften die Teilnehmer dann mit Erna und Rikus Bronsvoort ein waschechtes Beispiel eines solchen niederländischen Betriebes kennenlernen, als die beiden ihr Reitschulkonzept in all seiner Vielfalt vorstellten.
Ein anderes Thema, welchem sich an diesem Tag intensiv gewidmet wurde, war das Marketing. Lena Büker, Geschäftsführerin von ehorses, erläuterte in ihrem Vortrag, was es bei der Darstellung des eigenen Betriebes, online wie offline, alles zu beachten gilt. Dabei betonte sie besonders die Bedeutung der Bestandskunden und zeigte verschiedene Möglichkeiten auf, diese an sich zu binden. Unterstützt wurden die Ausführungen von Frau Büker durch Janina Budde vom Reiterhof Budde und Marion Pleie vom Verein Pferdestärken Münsterland e.V., die beide von ihren Erfahrungen aus der Praxis berichteten. Neben altbewährten Marketinginstrumenten, wie dem Tag der offenen Tür, nahmen dabei vor allem die digitalen Medien einen großen Raum ein. Frau Büker stellte zudem das Analyse-Tool Google Analytics vor, als eine Möglichkeit den Erfolg der eigenen Website zu messen und auch im Bereich der neuen sozialen Netzwerke wie Instagram, Snapchat & co. gab es für den Großteil der Teilnehmer noch einiges zu lernen. Deutlich wurde dabei in jedem Fall: Der Kreativität sind im Marketing keine Grenzen gesetzt.
Das Nachmittagsprogramm eröffnete Frank Bücker von der Oldenburgischen Landesbank. Er gewährte den Teilnehmern einen Einblick in die Sichtweise von Banken auf Pferdebetriebe. Dabei machte er deutlich, dass im Verdrängungswettbewerb der heutigen Zeit gerade bei Pensionsställen eine professionelle Herangehensweise entscheidend für ein positives Bankenrating ist.
Zudem sei es für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit von großer Bedeutung, dass alle Betriebsvorgänge, zukünftige Planungen und eventuelle Engpässe offen dargelegt würden.
Ebenso professionell sollte sich auch mit der eigenen Fütterung auseinandergesetzt werden. Der Leitsatz, den Olaf Krause den Zuhörern immer wieder vermittelte, war: Die Qualität des Kraftfutters sollte so gut sein, dass der Bedarf des Pferdes mit möglichst geringen Mengen gedeckt werden kann. Und auch mit der Qualität des Raufutters sollten sich Betriebsleiter mehr befassen. Denn, das Raufutter stellt die Basis in der Pferdefütterung dar und ist für die Vermeidung von Magengeschwüren, Koliken und anderen fütterungsbedingten Beschwerden essentiell. Ein Kraftfutter, ganz egal wie gut, kann darum niemals eine mangelnde Qualität des Raufutters kompensieren. Und, wenn die Basis stimmt, ist dies nicht nur gut für das Wohlbefinden des Pferdes, sondern letztendlich auch für das Portemonnaie des Betriebsleiters, so das Fazit des Vertriebsleiters der Derby Spezialfutter GmbH.
Zum Abschluss des Tages, wie bei jeder Fachrunde der Pferdebetriebe, stand eine Betriebsbesichtigung an. Hendrik Meyer zu Pente stellte seinen Betrieb zur Verfügung und diskutierte intensiv mit allen Teilnehmern über seine geplanten Umbaumaßnahmen, Investitionen und seine strategische Ausrichtung des Betriebes, den er erst vor kurzem von seinem Vater übernommen hat.
Somit wurde mal wieder deutlich wie wichtig der Austausch unter den Berufskollegen ist. Denn auch bei dieser mittlerweile 5. Fachrunde der Pferdebetriebe nahmen neben den fachlichen Beiträgen die Diskussionen und das Networking unter den Betriebsleitern einen großen Stellenwert ein. So wurden wieder fleißig Kontakte geknüpft und die Pausen von den Teilnehmern für angeregte Gespräche untereinander genutzt.
Sie haben auch Interesse an einem Austausch mit Berufskollegen? Dann melden Sie sich jetzt noch für die Fachrunde am 29. November in Münster an.
PM