Foto: Scott Brash/Hello Sanctos - Fotograf: LGCT/ Stefano Grasso
Scott Brash heißt der Sieger der ersten Etappe der Longines Global Champions Tour 2015. Der Engländer, der bereits Gesamtsieger der weltweit höchstdotierten Serie 2014 geworden war und auch die Weltrangliste anführt, gewann mit seinem 13 Jahre alten Wallach Hello Sanctos vor dem Katarer Mohammed Bassem Hassan, der Palloubet D Halong gesattelt hatte, und dem Belgier Pieter Devos auf Candy.
Im zehnten Jahr des Bestehens der Tour begann die erste Veranstaltung gleich mit einem Paukenschlag: Erstmals auf amerikanischem Boden ausgetragen, ritten die weltbesten Springreiter inmitten des weißen Sandstrandes von Miami Beach. Das ist es, was Tour-Direktor Jan Tops bezweckt: Weltklassesport, allerhöchste Dotierungen, dies an spektakulären Plätzen wie eben in Miami - und die Zuschauer im VIP-Bereich sind Prominente wie Michael Bloomberg (ehemaliger Bürgermeister von New York), Bruce Springsteen (Rockstar) oder Elle Macpherson (Top-Model). Die Longines Global Champions Tour kann durchaus als "Formel Eins des Reitsports" bezeichnet werden.
Scott Brash hatte mehr als gut lachen - für den ersten Sieg der 15 Etappen umfassenden Tour gewann der Brite 198000 US-Dollar. Am Vortag hatte er beim American Invitational bereits 41000 US-Dollar gewonnen. "Ich würde am liebsten nur noch bei der Global Champions Tour reiten", sagte Scott Brash schon vor Wochen. "Hier müssen die Pferde nur an zwei Tagen Höchstleistungen erbringen und das Preisgeld ist enorm - das ist anders als bei Championaten oder Nationenpreisen."
Auch Jan Tops hatte Grund zum Strahlen. Als vielbeschäftigter Tour-Direktor, Pferdehändler und als Trainer des Teams Katar wurde sein Musterschüler Bassem Hassan Mohammed zweiter auf einem Pferd, das Tops nach Katar verkauft hatte.
Zum Sport: Von den 50 Startern wurde in der ersten Runde ein technischer Parcours abverlangt, 12 Paare kamen fehlerfrei in Runde zwei. Parcourschef Uliano Vezzani baute dann für die 18 Reiter, die sich für Runde zwei qualifiziert hatten, erneut einen anspruchsvollen Kurs . Nur fünf Reiter blieben auch hier fehlerfrei - und es musste ein Stechen entscheiden, wer erster Tour-Sieger werden sollte.
Scott Brash, der Mann ohne Nerven, blieb ein drittes Mal ohne Abwurf in 38.57 Sekunden, Bassem Hassan Mohammed blieb ebenfalls fehlerfrei in 39,74 Sekunden. Pieter Devos leistete sich einen Abwurf in 44.19 Sekunden, und der französische Europameister Roger-Yves Bost musste zum Abwurf noch einen Zeitfehler hinnehmen und wurde vierter - dennoch blieben ihm 60 000 US-Dollar als Preisgeld übrig, soviel wird sonst in besser dotierten Springprüfungen als Gewinnsumme ausgeschrieben.
Bester deutscher Reiter war Hans-Dieter Dreher auf Platz 15. Daniel Deusser wurde 18., Meredith Michaels-Beerbaum belegte Platz 22.
PM