Franziskus siegt im Louisdor-Preis

Foto: Franziskus sichert sich unter Ingrid Klimke den Sieg bei der Louisdor-Preis-Finale - Fotograf: Sportfotos-Lafrentz.de

Foto: Franziskus sichert sich unter Ingrid Klimke den Sieg bei der Louisdor-Preis-Finale - Fotograf: Sportfotos-Lafrentz.de

"Der Franz war heute dran!“ Und wie er dran war. 'Franz' ist Franziskus, der neunjährige gekörte Fidertanz-Sohn, den Ingrid Klimke unter dem Sattel hat. Mit 74,907 Prozent gewann der Hannoveraner Hengst heute die zweite Station des Louisdor-Preises beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier. Der Louisdor-Preis ist die Serie für Deutschlands beste Grand Prix-Nachwuchspferde zwischen acht und zehn Jahren, unterstützt von der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung. In diesem Jahr machte der Louisdor-Preis erstmals Station in Wiesbaden.

 

Mit Franziskus hat Ingrid Klimke, das neue Ehrenmitglied des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs (WRFC), bereits das zweite Pferd für das Louisdor-Finale im Dezember in Frankfurt qualifiziert. Mit Geraldine, der neunjährigen Fürst Grandios-Tochter, hatte sie sich bereits bei Station eins in Hagen ihr Finalticket gesichert. Jeweils die beiden Erstplatzierten der Wertungsprüfung dürfen nach Frankfurt.

 

„Franz ging so gut wie noch nie“, freute sich Klimke nach ihrem Ritt. „Er war heute dran! Mal hat Geraldine die Nase etwas weiter vorne, mal er, aber heute hatte ich ein super Gefühl auf ihm. Er hat sich toll konzentriert und es hat einfach nur Spaß gemacht.“ Für Ingrid Klimke waren die beiden Ritte im Louisdor-Preis die Starts Nummer 13 und 14 beim PfingstTurnier – das ist neuer Rekord!

 

Platz zwei ging in der Louisdor-Qualifikation an den neunjährigen Hotline-Sohn Hermes unter dem Sattel von Uwe Schwanz. Das Paar beeindruckte vor allen Dingen durch absolute Präzision und Korrektheit in seiner Vorstellung. Uwe Schwanz gehört zu Deutschlands vielseitigsten Ausbildern, hat das Goldene Reitabzeichen sowohl in der Dressur als auch im Springen und ist ein Fan des Nachwuchspferde-Grand Prix. Er bietet die perfekte Plattform, um die Pferde auf den großen Grand Prix-Sport vorzubereiten und der Louisdor-Preis ist zugleich die 'logische Folge' auf den Nürnberger Burg-Pokal. Kein Wunder, dass wir im Wiesbadener Louisdor-Preis auch vier Pferde sahen, die sich für das Burg-Pokal-Finale qualifiziert hatten. Platz drei ging in Wiesbaden an Geraldine, ebenfalls unter Ingrid Klimke, mit 73,535 Prozent.

 

Mit Franziskus und Hermes stehen nun – nach Hagen mit Duke of Britain (Frederic Wandres) und Geraldine – zwei weitere Teilnehmer für das Finale in Frankfurt fest. Die weiteren Stationen des Louisdor-Preises sind Heroldsberg, Schenefeld, Darmstadt-Kranichstein und Oldenburg. Das Finale findet am vierten Advent in der Frankfurter Festhalle statt.

 

„Die Qualität der Pferde im Louisdor-Preis war einfach toll“, freute sich Isabelle Kettner vom WRFC. „Diese tollen jungen Pferde vor der Schlosskulisse in einer Prüfung unter sich – für mich war das ein absolutes Highlight bei uns auf dem Dressurviereck, die perfekte Abrundung für unser Turnier.“

 

Einzige Hessin siegt im U25-Springpokal  
Nicola Pohl hat die Premiere von Deutschlands U25-Springpokal beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier gewonnen. Die 21-Jährige, die in Frankfurt International Business studiert, hatte gleich zwei Eisen im Feuer: den 13-jährigen Holsteiner Cros und den elfjährigen niederländischen Hengst Bibenbreaker. „Das war für mich schon ein Vorteil“, gab Pohl lächelnd zu. „Ich wusste nach dem ersten Pferd, wo die Fehlerquellen sind und wie ich mit der Zeit umgehen muss. Das hat mir beim zweiten Pferd geholfen.“ Am Ende blieben nur zwei Paare ohne Fehler im Umlauf. Im Stechen der beiden Besten musste Pohl zuerst in den Parcours, bewies Nerven, blieb fehlerfrei und war zügig unterwegs. Damit setzte sie ihren Konkurrenten Jan Andre Schulze Niehus ganz schön unter Druck. Der leistete sich zwei Abwürfe mit Benedikt und so ging der Sieg an Nicola Pohl aus Dagobertshausen, die einzige Hessin im Starterfeld.

 

Der Disziplintrainer der U25-Reiter, Heinrich-Hermann Engemann, freute sich, dass der Springpokal in Wiesbaden Station gemacht hat. „Wiesbaden ist wahrscheinlich der schwierigste Qualifikationsort von allen Dreien“, erklärte Engemann. „Der große Rasenplatz stellt besondere Anforderungen an die jungen Reiter, aber genau das wollen wir ja auch testen – wie die Reiter damit umgehen.“ Viele gute Reiter sind bereits aus dieser Serie, unterstützt von der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter, hervorgegangen. Und auch in diesem Jahr seien wieder viele gute Nachwuchsreiter in der Serie am Start. „Wir hatten super Sport hier in Wiesbaden. Das gibt berechtigt gute Hoffnungen für die Zukunft.“

 

Wiesbaden war die zweite von drei Stationen des U25-Springpokals, vorher war Mannheim, nachher ist noch Balve. Die 20 Besten aus den drei Qualifikationsturnieren dürfen beim CHIO Aachen um den Gesamtsieg der Serie reiten. Nicola Pohl, die Siegerin von Wiesbaden, hat schon das Zeichen bekommen: Ihre Siegpunkte aus Wiesbaden reichen aus, sie wird in Aachen dabei sein. „Das ist für mich ein absoluter Traum!“   

 

Cyrill – dominiert Wiesbadens Ponydressur  
Jana Lang und NK Cyrill ließen keinen Zweifel aufkommen: Sie waren das beste Ponypaar im Schlosspark – und zwar mit Abstand. Die erste Prüfung sicherte sich die 14-jährige Jana auf dem elfjährigen Hengst mit 76,077 Prozent, die zweite gar mit 77,244 Prozent. Die Reihenfolge dahinter änderte sich allerdings deutlich: In Prüfung eins landete Danilo mit Tabea Schroer und 73,590 Prozent auf Platz zwei, in der zweiten mussten sie sich allerdings mit Platz sechs begnügen. Drink Pink und Anna Middelberg sicherte sich in der zweiten Prüfung mit 72,512 Prozent den zweiten Platz und sind an Tag eins auf Platz drei gelandet. Für Bundestrainerin Cornelia Endres waren die beiden Ponyprüfungen in Wiesbaden sehr spannend. „Es wurde hier noch mal einiges durcheinander gewirbelt – auch im Vergleich zu den Ergebnissen beim Preis der Besten.“

 

Wiesbaden war für die Ponyreiter erste Sichtung für die Europameisterschaften Mitte August im ungarischen Kaposvar. 

 

Das erste Fazit
„Die Pfingsttage sind super gelaufen“, war die Präsidentin des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs, Kristina Dyckerhoff, hoch zufrieden. „Wir werden am Ende der Veranstaltung wieder über 60.000 Zuschauer gehabt haben, wir hatten einen traumhaften Sommerabend bei der Pferdenacht. Wir haben am Samstag den Ernstfall mit dem Wetter geprobt und mussten für eineinhalb Stunden unterbrechen, aber auch das hat perfekt geklappt. Wir hatten tolle Ritte in Parcours und Viereck und besonders haben mich die Voltigierer beeindruckt, die am Samstagabend bei Regen ganz toll und standhaft geturnt haben. Der Familientag am Sonntag war wunderschön. Ich kann nur sagen: Das war eine superschöne Veranstaltung.“

 

PM

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