Perfektes Drehbuch beim Großen Preis von Wiesbaden - Holger Wulschner siegt im Sattel von Catch Me T

Foto: Holger Wulschner gewinnt zum ersten Mal den Großen Preis von Wiesbaden - Fotograf: Sportfotos-Lafrentz.de

Foto: Holger Wulschner gewinnt zum ersten Mal den Großen Preis von Wiesbaden - Fotograf: Sportfotos-Lafrentz.de

Holger Wulschner aus Groß-Viegeln hat den Großen Preis beim 81. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier, den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und damit die dritte Etappe der DKB-Riders Tour gewonnen. Mit der neunjährigen Hannoveraner Stute Catch Me T blieb er im zweiten Umlauf fehlerfrei in 45,39 Sekunden – nahezu eine Sekunde schneller als der zweitplatzierte Philip Rüping. Rüping saß im Sattel des zehnjährigen Messenger, ein Montender-Sohn im Besitz seines Chefs, der zugleich Geschäftsführer der Riders Tour GmbH ist, Paul Schockemöhle. Die 20-jährige US-Amazone Lillie Keenan wurde auf Super Sox Dritte.

 

„Der DKB-Reiter Wulschner gewinnt, ein Bereiter aus dem Stall von Paul Schockemöhle wird Zweiter und eine junge attraktive Dame aus den USA kommt auf Platz drei – besser hätten wir das Drehbuch auf keinen Fall schreiben können“, freute sich Klaus Roeser von der Riders Tour GmbH.

 

„Wer mir vor einem halben Jahr gesagt hätte, dass die Stute einen Großen Preis gewinnt, den hätte ich gefragt, wie viel er getrunken hat“, war Wulschner selbst über seinen Sieg verblüfft. Es war der erste Große Preis, bei dem die Stute an den Start gegangen ist – und gleich der Sieg. „Wir haben Catch Me T vierjährig gekauft. Sie kam aus einem Handelsstall, ließ sich kaum reiten und stand hauptsächlich auf zwei Beinen, aber sie konnte springen. Ein großer Dank an meine Frau, die mir in den vergangenen fünf Jahren bei der Ausbildung sehr viel geholfen hat und immer ruhig geblieben ist.“ Ursprünglich wollte Wulschner die Stute in der kommenden Woche bei der Deutschen Meisterschaft in Balve an den Start bringen, aber nach dieser Leistung „kriegt sie erst mal zwei Wochen Pause.“

 

Er war 2016 Zweiter im Großen Preis von Wiesbaden mit Copperfield. In diesem Jahr jubelte er beim Überreiten der Ziellinie wie ein Sieger und dann wurde es doch wieder Platz zwei. „Ich habe dieses Jahr wirklich gedacht, es reicht“, schmunzelt Rüping, „aber ich bin mit dem zweiten Platz auch sehr zufrieden.“ Lillie Keenan hat nicht nur sich selbst, sondern auch die Wiesbadener Zuschauer verblüfft: Zwei Starts mit ihrem elfjährigen Super Sox, ein Sieg im Lotto Hessen Preis und Platz drei im Großen Preis war ihre enorme Bilanz. „Ich hatte ganz unglaubliche Tage hier in Wiesbaden“, strahlte die 20-Jährige. „Und ich komme sehr gerne wieder.“

 

Holger Wulschner erhielt für seinen Sieg nicht nur einen neuen Mitsubishi Outländer und zusätzliche 5.000 Euro 'Benzingeld'. Er sammelte mit diesem Sieg auch 20 wertvolle Punkte für die DKB-Riders Tour und katapultierte sich damit auf Platz drei im Gesamtranking der Tour nach dieser dritten Etappe. 2014 hatte sich Wulschner bereits den Gesamtsieg der Serie gesichert. Philip Rüping war im vergangenen Jahr, auch mit Hilfe seiner Tourpunkte aus Wiesbaden, auf einen Podestplatz bei der DKB-Riders Tour gesprungen. Nach Wiesbaden liegt er nun auf einem vielversprechenden sechsten Platz des Rankings. Die Spitze des Rankings hat Markus Beerbaum übernommen, in Wiesbaden hatte er mit Platz sieben neun Punkte zu seinem Konto addiert.

 

15.000 Zuschauer feuerten die Sieger und Platzierten im Großen Preis von Wiesbaden an, unter ihnen Oberbürgermeister Sven Gerich, der gestand: „Ich habe tatsächlich letzte Woche das erste Mal auch auf einem Pferd gesessen. Es ist alles gut gegangen, aber was mich noch mehr fasziniert, ist das Kutsche fahren.“ Und so fuhr er, zusammen mit WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff, in einem Vierspänner zur Siegerehrung in den Schlosspark und freut sich jetzt schon auf seine nächste Kutschfahrt beim 82. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier 2018.

 

Sieg als Geschenk für die Mutter
Einhelliges Richterurteil im Grand Prix Special – alle fünf internationalen Richter setzten das Paar an die Spitze im Grand Prix Special, das sich auch schon im Grand Prix den Sieg gesichert hatte: Sönke Rothenberger und Favourit. Das war das perfekte Geschenk für Mutter Gonnelien Rothenberger, die genau heute ihren Geburtstag feiert. Mit 73,843 Prozent siegte der 18-jährige Rheinländer Favourit mit dem 22-jährigen Studenten im Preis der Firma Schuler Fahrzeugbau GmbH und des Hofguts Rosenau, Dreieich. „Favourit ist schon 18 Jahre“, erklärt der Mannschafts-Olympiasieger, „aber ich denke, das sieht man ihm nicht an. Wir suchen uns die schönen Turniere für ihn aus und da gehört Wiesbaden definitiv dazu.“ Sönke Rothenberger hatte riesigen Spaß daran, wie fit und frisch sich sein 18-jähriger Sportpartner in Wiesbaden gezeigt hat. „Er zieht von alleine los, er will richtig.“ Die zwei Jahre zuvor waren die beiden in Wiesbadens Kür-Tour dabei und jetzt im Special – dass Favourit den Schlosspark kennt, sah man vor allen Dingen in der Siegerehrung. Am hingegebenen Zügel genoss er seinen Applaus.

 

Platz zwei ging im Special, wie schon im Grand Prix, an Heiner Schiergen mit Aaron. Dritter wurde der Brite, der eine Woche zuvor das Deutsche Dressur-Derby gewonnen hatte: Emile Faurie im Sattel von Weekend Fun mit 71,608 Prozent.

 

In jedem Jahr erhalten die erfolgreichste Reiterin bzw. der erfolgreichste Reiter der Wiesbadener Dressurwettbewerbe eine Sonderehrung. In diesem Jahr gingen diese Auszeichnungen an Isabell Werth und Sönke Rothenberger.

 

Turniersplitter
* Zwei 'Runde' wurden gefeiert! Die 99-jährige Veronika Dyckerhoff, Mutter der WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff, wurde zur Siegerehrung im Preis der Familie Dyckerhoff per Vierspänner in den Parcours gefahren – und zwar zur großen Freude von Mutter und Tochter im Galopp. In wenigen Tagen, am 24. Juni, feiert die Ehrenpräsidentin des WRFC ihren 100. Geburtstag, außerdem wird der WRFC in diesem Jahr 90. Um diese beiden außergewöhnlichen 'Runden' zu ehren, marschierten 90 Mitglieder des WRFC mit Ballons in den Parcours, allen voran Wiesbadens OB Sven Gerich. „Das war eine sehr rührselige Stimmung“, erklärte Kristina Dyckerhoff. „Es war sehr familiär und der OB hat sehr schöne Worte zum Dank an meine Familie gesprochen.“

 

PM

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