Vielseitigkeit in Aachen - was ist wichtig?

Aachen - Rüdiger Schwarz aus Sassenberg, seit 2005 Parcourschef der Vielseitigkeitsstrecke in Aachen und Nachwuchsbundestrainer sowie in einige andere Funktionen eingebunden, sagt, worauf es bei der Vielseitigkeitsprüfung in Aachen ankommt.

„Wir haben zur Zeit sechs Reiter, die eine Chance auf drei Olympiaplätze haben“, gibt er die Grundvoraussetzung an. Fünf von ihnen sind in Aachen am Start. Lediglich Andreas Dibowski hat die ****Prüfung in Luhmühlen mit seinem neunjährigen Hannoveraner FRH Butts Avedon auf dem dritten Platz mit guten 35,20 Punkten abgeschlossen und ist befreit. Die anderen Qualifikanten sind Andreas und Frank Ostholt, Ingrid Klimke, Peter Thomsen und Dirk Schrade. Michael Jung und Sandra Auffahrt sind gesetzte Olympiastarter, aber immer unter der Voraussetzung, dass ihre Pferde in Form bleiben.

Es handelt sich in Aachen also nicht um eine offizielle Sichtung. Vielmehr werden sich die fünf Kandidaten in bestmöglicher Form zu präsentieren versuchen. Für die Bundestrainer Hans Melzer und Chris Bartle wird also der Eindruck entscheidend sein, nämlich wie abrufbar die Leistungen in den einzelnen Disziplinen und dadurch auch kalkulierbar sind. Allerdings wird darauf nicht nur in Aachen geschaut, sondern auch die Leistungen bei anderen Turnieren zu Rate gezogen.

Also, so sieht es der 62-jährige Diplom-Trainer Schwarz, wird es schon einen kleinen Konkurrenzkampf geben. Schließlich, und das ist bekannt, gilt die Geländestrecke als anspruchsvoll aber im Sinne der Reiter und Pferde nicht als selektiv. Abgefragt soll vor allem das präzise Reiten mit gut vorbereiteten Pferden werden. Und das, so Schwarz, sei durchaus zu Hause auch trainierbar.

Die Geländestrecke, die durch den Greenwich Park in London führt, wird erst drei Wochen vor Beginn des Wettkampfes mit Hindernissen bestückt. So lange bleibt der Erholungspark in der britischen Hauptstadt noch für die Reitersleut gesperrt. Die Strecke, so ist die Einschätzung von Rüdiger Schwarz, wird sehr kurvig mit kurzen aber steilen Anstiegen sein. Noch ist nicht bekannt, ob der anspruchsvollste Streckenteil mit 50 Meter Höhenunterschied zwei oder dreimal zu absolvieren ist. Deshalb werden auch sehr wendige und gut gerittene Pferde die besten Chancen haben.

Zum Schluss zwinkert Rüdiger Schwarz noch kurz mit dem rechten Auge und sagt: „Vielleicht könnte das eine oder andere Geländehindernis „unbewusst“ etwas Ähnlichkeit mit denen in Greenwich haben“. (Jörn Rebien für reitturniere.de)

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