Foto: So jung und schon perfekt: Die Siegerin der Stutenschau Look for Love - Fotograf: Manfred Mense
Als eine rundum gelungene Sache stellte sich das 5. „Schaufenster Vollblut“ dar, das am ersten Novembersonntag vom Warendorfer Rennverein im Westfälischen Pferdezentrum in Münster-Handorf präsentiert wurde. Rund 1.000 Besucher nahmen die Chance wahr, zahlreiche für die Warmblutzucht hoch interessante Vollbluthengste und -stuten zu begutachten.
Für die Sportorientierten wartete die Veranstaltung mit einer spannenden Premiere auf. Erstmals wurde im Rahmen des „Schaufensters Vollblut“ eine mit insgesamt 1.800 Euro hoch dotierte Eignungsprüfung für vier- bis sechsjährige Pferde angeboten, die mindestens über einen 50-prozentigen Vollblutanteil verfügten. Belohnt wurde das Experiment mit einem exzellenten Starterfeld, bei dem auch Weltmeister und Olympiasieger der Disziplin Vielseitigkeit ihre jungen Nachwuchspferde präsentierten. Der Sieg ging hier an den erst vierjährigen Trakehner-Wallach No doubt (v. Herzruf – Lando xx) aus der Zucht von Andrea Fischer-Brügge, der von der schwedischen Olympiareiterin Sara Algotsson-Ostholt gekonnt präsentiert wurde und die Eignungsprüfung mit der Wertnote 8,8 für sich entschied. Bemerkenswert: Die Mutter das Wallachs war bereits Endringstute beim Schaufenster Vollblut im Jahr 2010.
Viel bejubelter Sieger der Vollblut-Hengstschau wurde der vierjährige Asagao xx (v. Tertullian xx – Tagel xx) aus der Zucht von Markus Hoffrogge. Der Publikumsliebling präsentierte sich in Münster-Handorf als perfekter Veredler für die Warmblutzucht. Über welche Reiteigenschaften der bildhübsche Fuchs verfügt, hatte er zuvor bereits bei der 70-Tage-Hengstleistungsprüfung im baden-württembergischen Haupt- und Landgestüt Marbach mit ausgezeichneten Noten bewiesen.
Als strahlende Siegerin bei den Stuten präsentierte sich Look of Love xx (v. Shirocco xx – Acatenango xx). Die im Gestüt Haus Ittlingen geborene Zweijährige wusste trotz ihrer Jugend die hochkarätig besetzte Bewertungskommission zu überzeugen und soll im kommenden Jahr ihre ersten Rennerfahrungen sammeln.
Hoch zufrieden mit der Veranstaltung, die auch vom Bereich Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und dem Direktorium für Vollblutzucht und Rennen unterstützt wurde, zeigte sich auch Jan Antony Vogel. Der Geschäftsführer des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen zog ein positives Fazit: „Wir haben einen tollen Tag erlebt, mit ausgezeichneten Pferden und schönem Besucherzuspruch. Die Eignungsprüfung als Pilotprojekt und die hohe Qualität der dort auftretenden Pferde hat mich sehr beeindruckt. Die Veranstaltung schreit förmlich nach einer Fortsetzung.“
Ferdinand Leve, Vorsitzender des Warendorfer Rennvereins und geistiger Vater des „Schaufensters Vollblut“, war am Ende eines langen Tages zwar deutlich erschöpft, aber glücklich: „Unsere Grundidee, die Menschen aus dem Vollblutlager und aus dem Warmblutlager zusammenzubringen ist aufgegangen. Die Vollblüter dürften im Lager der Reitpferdezüchter am heutigen Tag einige neue Fans gefunden haben.“
PM