„Es war die beste Runde die ich von ihr gesehen habe“, urteilte Christoph Hess, Leiter der Abteilung Ausbildung beim DOKR und Vater Klaus Balkenhol assistierte: „Ich bin auch sehr zufrieden“. Das war nach dem Ritt von Anabel Balkenhol mit ihrem 12-jährigen Hannoveraner Wallach Dablino als zweite Reiterin im Deutschen Nationenpreisteam der Dressurreiter. Die Weltmeisterschafts-Dritte mit dem Team in Lexington war dann auch rundum zufrieden mit ihrem Ritt und den 75,426 Prozentpunkten. „Ich habe in letzter Zeit viel Mentaltraining gemacht, deshalb bin ich auch ganz relaxed nach Aachen gefahren“, sagte die ehemalige Sonderpädagogik-Studentin über ihre Vorbereitungen. Doch beinahe wäre noch einiges schief gegangen.
Auf dem Transport von Rosendahl nach Aachen musste ihr Lastwagen wegen eines vorausfahrenden Fahrzeugs scharf abbremsen und Dablino entstieg mit einem dicken Bein dem Transporter. Doch alles war glücklicherweise halb so schlimm, diagnostierte der herbeigeeilte Tierarzt. „Zur Zeit geht Dablino sehr konstant“, gibt sich Balkenhol optimistisch, aber sie weiß auch um die Schwächen ihres Pferdes: „Dass er piaffieren kann, zeigte er ja noch auf der Mittellinie“, begründete sie die etwas schwächeren Piaffen zuvor. „Wenn Dablino entspannter ist, dann klappt auch der Schritt besser, aber wir arbeiten noch daran“, war der zweite Schwachpunkt nicht zu übersehen. Dagegen gab es auch eine Neun für die sehr schwungvollen und schön durchgesprungenen fliegenden Wechseln von Leif Törnblad, dem Richter bei M.
„Der Special liegt Dablino eher noch besser“, sieht sie noch Steigerungspotenzial in Aachen, blickt aber auch noch weiter voraus: „Die Kunst ist, die Pferde auf den Punkt Topfit zur Olympiade zu bringen“. „Man darf keine Fehler machen“, spürt sie den Druck im Nationenpreisteam im Vorfeld von Olympia mit Selektionscharakter. Kennt aber auch die Unwägbarkeiten: „Dablino ist manchmal wie eine Wundertüte“.
(Jörn Rebien für reitturniere.de)
