Zufriedene Mienen sehen anders aus. Nach der Vielseitigkeitsdressur im Aachener Dressurstadion von Welt- und Europameister Michael Jung aus Horb gab es doch etwas Diskussionsbedarf. 38,00 Punkte bedeuteten zunächst den Zwischenrang sechs mit La Biosthetique Sam FBW. Hinter der überragenden Britin Laura Collett mit Rayef (30,20), hinter Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Opgun Luovo (34,60) sowie den beiden punktgleichen Frank Ostholt (Warendorf) mit Little Paint und Ingrid Klimke (Münster) mit FRH Butts Abraxxas (35,80).
Normalerweise könnte das Jung-Team auch dieses Ergebnis locker wegstecken. Schließlich werden die Medaillen erst in drei Wochen verteilt. Nämlich genau dann, wenn Pferdewirtschaftsmeister Michael Jung 30 Jahre alt wird. Aber: Am Richtertisch in Aachen saßen eben auch Richter, die in London als Juroren fungieren. Die Frage ist dann, was hat sich in deren Hinterköpfen festgesetzt? Die nicht ganz optimale Grußaufstellung, die mit einer fünf schon richtig gehend abgestraft wurde. Oder die Sechs beim Rückwärtsrichten. Oder, oder……Sehen die Richter vielleicht lieber eine etwas geschlossenere Vorstellung, wie bei der Britin? Hat vielleicht etwas der Pepp bei Sam nach einem eher defensiven Ritt gefehlt? Auf jeden Fall gibt es noch einige Stellschrauben in den nächsten Wochen.
Michael Jung nahm das Ergebnis eher gelassen und machte sich kurz danach auf zur Geländebesichtigung. Dort wird es voraussichtlich nicht die ganz großen Verschiebungen im Ranking geben. Die sind eher im Springen zu erwarten, das schon am Freitag ab 17.30 Uhr weiteren Aufschluss geben soll.
(Jörn Rebien für reitturniere.de)