Mit einem umjubelten Doppelsieg für die einheimischen Reiter endete die zwölfte Etappe der Longines Global Champions Tour von London, die erstmals im Park von Royal Hospital Chelsea ausgetragen wurde. Der Mannschafts-Olympiasieger von 2012, Scott Brash (GBR), sicherte sich auf Hell Forever die Siegprämie in Höhe von 99 000 Euro vor seinem Teamkollegen Ben Maher (GBR) auf Madame X.
Brash hatte im Stechen der elf Reiter, die sich im Normalumlauf mit Nullrunden qualifiziert hatten, hauchdünn die Nase vorn: Er benötigte nach erneut makelloser Runde seinen Ritt nach 38.62 Sekunden – Maher war mit 38.68 Sekunden nur sechs hundertstel Sekunden langsamer. Denis Lynch (IRE) wurde Dritter auf All Star (0/39. 35). Harrie Smolders (NED) wurde vierter, er führt die Gesamtwertung weiterhin an. Der beste deutsche Reiter war Christian Kukuk auf Colestus, der nach zwei fehlerfreien Runden auf den neunten Platz ritt.
Überschattet war der Jubeltag von einem schweren Sturz John Whitakers (GBR), der an seinem 62. Geburtstag von einem Krankenwagen aus dem Parcours gefahren werden musste.Sein Sohn Robert gab später aus dem Krankenhaus Entwarnung: "Er ist okay."
Es verbleiben noch drei Etappen in der Saison, bis die Meisterschaft entschieden wird. Am kommenden Wochenende geht es nach Valkenswaard in die Niederlande. Harrie Smolders führt mit 263 Punkten vor Alberto Zorzi (ITA/245 Punkte) und Christian Ahlmann (GER/220 Punkte).
Pressekonferenz:
Jan Tops, Gründer und Präsident Longines Global Champions Tour: "Das ist, wie von einem perfekten Drehbuch geschrieben. Man sieht, bei vielen Events wachsen die Reiter des Heimatlandes über sich hinaus. Wir hatten vergangene Woche die gleiche Situation mit Christian Ahlmann, er war fantastisch und die Zuschauer jubelten ihm zu. Heute war es der erste und der zweite Platz für die Briten und die Situation war gleich.“
Scott Brash, Sieger LGCT: "Ich bin sehr glücklich am heutigen Tag. Natürlich denken wir an John, aber es hört sich so an, als gebe es gute Nachrichten von ihm. Ich glaube, es war sogar noch wichtiger, danach einen britischen Sieg zu feiern. [Hello Forever] ist ein unglaubliches Pferd, man muss ihn sehr vorsichtig reiten. Er ist schnell und sehr athletisch. Er hat alles, und er gab heute alles. Ben ließ mich am Ende schwitzen. Ich brauchte eine gute Wendung, um einen Galoppsprung mehr auszugleichen, so blieb ich bei einer schnellen Zeit."
Ben Maher, Zweiter LGCT: "Ich hatte mit Don Vito heute Nachmittag einen guten Start, habe mich dann zum Pferdewechsel entschieden. Mit Madame war dies erst mein zweites Turnier. Ich weiß nicht, was ich im Stechen hätte besser machen können. Ich sagte zu Scott, wenn ich vielleicht ein bisschen weniger gegessen hätte, vergangene Nacht, wäre ich vielleicht etwas schneller gewesen! Scott ist einer der schnellsten Reiter der Welt. In Heimsieg ist immer sehr gut für den Sport!
Denis Lynch, Dritter LGCT: "Ich habe zurzeit zwei großartige Pferde. All Star ist nicht das schnellste Pferd, aber ich bin sehr zufrieden.“
Harrie Smolders, Führender der Gesamtwertung LGCT: "Wir müssen zu allererst dem Veranstalter des Turniers ein großes Kompliment machen: Es findet zum ersten Mal an diesem Ort statt, es ist wunderschön und hatte ein unglaubliches Niveau. Wir hatten eine große Zahl fehlerfreier Ritte, die Pferde mögen das Geläuf. Mit neun von zehn der besten Reiter in der Welt bekommt man ein sportliches Niveau, das hier gezeigt wurde.“
PM