„Es läuft besser, als befürchtet“, sagt Lars Nieberg nach inzwischen zweijähriger Selbständigkeit auf dem Gestüt Wäldershausen. 70-80 Pferde stehen im Stall, elf Angestellte sorgen mit dem Chef, Ehefrau Gitte und den beiden Söhnen Gerrit und Max für einen runden Betriebsablauf. „Ich denke inzwischen anders“, sagt Nieberg, „mir ist inzwischen ein S-Sieg nicht mehr so wichtig“. „Ich versuche die Pferde so auszubilden, dass man sie nachreiten kann um sie dann möglichst gut zu verkaufen“. Schließlich gehörte Nieberg zu denjenigen, die vor noch nicht allzu langer Zeit in jedem Stechen, doch noch einen schnelleren Weg ins Ziel gefunden haben. „Jetzt“, so sagt der 48-Jährige, „muss es leicht gehen und nicht mehr auf Biegen und Brechen“.
Seine Ausbildung genoss Lars Nieberg beim Goldschmied Herbert Meyer in Liliental bei Bremen, der seine reiterliche Karriere maßgeblich beeinflusst hat. Schließlich hat der ehemalige Bundestrainer auch den Job im Gestüt Wäldershausen bei der Industriellen Katarina Geller eingefädelt. Aus seiner Sicht eine tolle Zeit, die er nicht missen möchte. Schließlich stehen auch noch seine damaligen Erfolgspferde im Gestüt. Beispielsweise seine kampferprobte Stute Lucie, die im Vorjahr aus dem Sport verabschiedet wurde und jetzt von seinem Hengst Giorgio Nachwuchs erwartet.
Sein Spitzenpferd aber ist zur Zeit der elfjährige Hannoveraner Wallach Galippo, mit dem er zuletzt in Oliva (Valencia) erfolgreich war. Am Sonntag im „Großen Preis von Mannheim“ wurde der neunjährige französische Wallach Pepe Heguy erstmals vor eine große Aufgabe gestellt. Nach zwei Abwürfen war Platz 16 das Ergebnis. Im anschließenden Springen lief es mit Wizzard fehlerfrei und Platz acht schon besser. Ebenfalls im Stall steht mit Casallora eine hoffnungsvolle Stute im Besitz von Dr. Gerd Kellner (GEKE – Equigrip). „Die ist richtig gut und in Nörten-Hardenberg dabei“, ist Niebergs Urteil.
(Das Gespräch mit Lars Nieberg führte Jörn Rebien auf dem Mannheimer Maimarkt für reitturniere.de)