Ingrid Klimke nach Pech im Parcours Neunte
Badminton/GBR (fn-press). Nicht Ingrid Klimke, nicht Michael Jung, sondern der Neuseeländer Andrew Nicholson ist Sieger des CCI4* Badminton 2017.
Die Spannung war mit Händen zu greifen, als die letzten drei Paare den abschließenden Parcours des Vier-Sterne-Vielseitigkeitsklassikers betraten. Weniger als ein Strafpunkt trennte das Spitzentrio nach Dressur und Geländeritt. Gestartet wurde wie immer in umgekehrter Reihenfolge. Nicholson, der bereits fünf Mal das CCI4* Burghley gewinnen konnte, aber noch nie in Badminton, ging mit seinem Nereo als Erster an den Start. Bekannt dafür, dass Springen nicht seine stärkste Disziplin ist, leistete er sich heute nur einen Zeitfehler. Sein Endstand: 41,4 Minuspunkte.
Eine Nullrunde musste nun auch Michael Jung mit seinem Württemberger Wallach La Biosthetique Sam FBW (v. Stan the Man xx - Heraldik xx) gelingen, wenn er seine Position halten oder sogar seinen Vorjahressieg wiederholen wollte. Doch man hörte es am Aufstöhnen der vollbesetzten Zuschauerränge: Am Graben-Oxer, Hindernis sechs, fielen die Stangen und machten den Hoffnungen auf Jungs Titelverteidigung ein Ende. Endstand 44,0 Minuspunkte.
Als letzte Starterin hatte es Ingrid Klimke in der Hand, als erste Frau seit 2007 das ,,Wimbledon der Vielseitigkeit" für sich zu entscheiden. Doch am selben Hindernis wie schon bei Jung unterlief der zweimaligen Mannschaftsolympiasiegerin mit ihrem Oldenburger Helikon xx-Sohn Horseware Hale Bob OLD ein Fehler - damit stand Nicholson bereits als Sieger fest. Klimke wieder Zweite wie schon 2006 und 2015? Nein, auf einen weiteren Abwurf am Einsprung der Dreifachen Kombination kam ,,Bobby" nicht passend zum Folgesprung, Klimke musste abwenden und neu anreiten. Am Ende sammelten sich 23 Strafpunkte an, davon sieben für Zeitüberschreitung. Mit 62,6 Minuspunkten beendete Ingrid Klimke die Prüfung auf Platz neun.
Für Klimke rückte der Neuseeländer Tim Price mit Xavier Faer aufs Treppchen hinter seinem Landsmann Andrew Nicholson und Michael Jung nach. Beide Spitzenpaare waren übrigens schon einmal gemeinsam in den Medaillenrängen: bei den Weltmeisterschaften in Kentucky 2010. Damals gewann Jung mit Sam Gold, Nicholson wurde mit Nereo Dritter.
Auf den Plätzen vier und sechs folgte Vielseitigkeits-Legende Mark Todd (Neuseeland), der mit seinen beiden Pferden ebenfalls zum Erfolg der deutschen Pferdezucht in Badminton beitrug. Mit dem 15-jährigen Hannoveraner NZB Campino (v. Contendro I - Pinkus) wurde er mit 50,4 Minuspunkten Vierter, mit dem Holsteiner Leonidas II (v. Landos - Parco xx) mit 58,1 Minuspunkten Sechster. Letzterer stammt übrigens aus der Zucht der ehemaligen St. Georg-Chefredakteurin Gabriele Pochhammer. Sie war aber nicht die einzige ihrer Zunft, die sich über ein erfolgreiches Zuchtprodukt freuen durfte. So landete der von der ehemaligen Reiter Revue-Chefredakteurin Dr. Michaela Weber-Herrmann gezogene Fuchswallach Billy the Red (v. Balou de Rouet - Stan the Man xx) mit der Britin Kristina Cook im Sattel auf Platz zehn (63,4 Minuspunkte).