DOSB stellt Weichen für neue Spitzensportförderung
Warendorf (fn-press). Viel wurde darüber diskutiert, jetzt haben der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und das Bundesinnenministerium den Startschuss für ihre Spitzensportreform gegeben, die das Fördersystem der deutschen Sportverbände neu ordnen soll. In Berlin stellten Bundesinnenminister Thomas de Maizière und DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Montag die sogenannte PotAS-Kommission vor. Eines der fünf Mitglieder ist der ehemalige Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) und des FN-Bereiches Sport, Reinhard Wendt. Die Arbeit der Kommission ist ein zentrales Element bei der Umsetzung der Leistungssportreform.
Kernaufgabe der Kommission wird die sportfachliche Bewertung von Leistungs- und Strukturelementen in den jeweiligen Verbänden und Sportarten sein. Dies bildet die Grundlage für die Potenzialanalyse sowie die sich daran anschließenden Strukturgespräche und die letztliche Förderentscheidung der Förderkommission.
Den Vorsitz der Kommission, die sich mit dem Potenzial-Analyse-System (PotAS) beschäftigen wird, übernimmt der Sportwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Strauss von der Universität Münster, wo auch die Geschäftsstelle der Kommission angesiedelt ist. Der DOSB hat Präsidiumsmitglied und Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann sowie Reinhard Wendt als seine Vertreter ausgewählt. Hinzu kommen zwei Vertreter, die das Bundesinnenministerium benannt hat. Dies sind Prof. Dr. Urs Granacher von der Universität Potsdam und Dr. Mirjam Rebel vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft.
,,Es kommt eine Menge Arbeit auf uns zu", sagte Wendt und erklärte: ,,Als erstes steht für uns die Überarbeitung des Kriterienkataloges an, auf Grundlage dessen das Spitzensportpotenzial der Verbände bewertet wird. Wir erstellen außerdem einen Leitfaden für die Verbände, um ihnen eine Orientierung zu geben, wie sie bewertet werden und welche Unterlagen sie dazu vorlegen müssen. Am Ende des Prozesses steht die Einordnung in drei Förderstufen an."
Der Warendorfer Reinhard Wendt war bis 2012 insgesamt 32 Jahre lang bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und am DOKR tätig. Zu seinen zahlreichen Aufgaben zählten auch die des Equipechefs bei großen Championaten und des Chefs de Mission bei Olympischen Spielen. Außerdem ist er Mitinitiator und Gründungsmitglied des Förderkreises Reiternachwuchs Warendorf, dessen Vorsitzender er bis heute ist. Auch nach seinem offiziellen Abschied als FN/DOKR-Sportchef blieb der 70-Jährige dem Pferdesport und dem Verband in verschiedenen Funktionen erhalten, zum Beispiel als Sprecher der Gruppe der Individualverbände im DOSB.
Mit der Ernennung zu einem der fünf Kommissionsmitglieder erfährt Wendt eine besondere Wertschätzung seitens des DOSB. Dass er auch diese neue und spannende Aufgabe mit viel Herzblut angehen wird, steht außer Frage. ,,Reinhard Wendt hat sowohl die strukturelle Entwicklung unseres Verbandes als auch die Entwicklung des Pferdesportes von der Basis bis in die Spitze über viele Jahre maßgeblich mitgestaltet. Er bringt daher einen breiten Erfahrungsschatz in die Kommission ein", sagte Dr. Dennis Peiler, der 2012 die Nachfolge von Wendt als DOKR-Geschäftsführer antrat. jbc