Stall Marschall ist mit acht Pferden und zwei Reitern in Aachen am Start

Heiligkreuztal/Aachen – Es sind manchmal Kleinigkeiten, die Träume in Erfüllung gehen lassen. Für Manfred Marschall war es der Rückruf bei Bundestrainer Otto Becker (Albersloh) am frühen Mittwoch, genau eine Woche bevor das Weltfest des Pferdesports in Aachen seine Pforten öffnet. Der 57-jährige Cheftrainer der deutschen Springreiter hat nämlich Marcel Marschall noch für das wichtigste Reitturnier der Welt nachnominiert.

 

„Mir ist erst danach richtig bewusst geworden, dass mein Stall jetzt mit acht Pferden in Aachen am Start ist“, erzählt der 52-jährige Ausbilder und Pferdehändler aus dem beschaulichen oberschwäbischen Heiligkreuztal nicht ohne Stolz. Es ist gewissermaßen eine Sternfahrt in das Pferdemekka. Denn sein Angestellter Jonathan Gordon ist schon längst von seinem irischen Heimatland nominiert worden und reist nach einer vierwöchigen internationalen Turnierpause direkt vom Turnier in Geesteren/Niederlande nach Aachen.

 

„Für mich ist das eine Bestätigung unserer kontinuierlichen Arbeit bei der Ausbildung und Weiterentwicklung der uns zur Verfügung stehenden Pferde“, sieht der siebenmalige Nationenpreisreiter seine langjährige akribische Arbeit zusammen mit seinem ganzen Team bestätigt. Aber auch der beachtliche logistische Aufwand ist in diesen Wochen von allen zu schultern.

 

Für den 25-jährigen Marcel Marschall ist es nicht die erste Visite in Aachen. Schon im Vorjahr hat der Stilist aus dem B-Kader mit zwei sechsten Plätzen gezeigt, dass er mit den großzügigen Abmessungen in der Soers gut zurecht kommt. Allerdings bedeutet für ihn die Nominierung eine gewaltige fahrerische Belastung. Denn vor dem Anruf des Bundestrainers war Marcel Marschall schon zum geplanten Turnier im belgischen Knokke, dem Hausturnier seines Geschäftspartners Stephan Conter, Chef der Stephex Stables, unterwegs. „Dort müssen wir jetzt die Pferde etwas dosierter einsetzen“, musste kurzfristig etwas umdisponiert werden, denn der Bundestrainer erwartet ganz klar bestens vorbereitete Pferde in Aachen. Immerhin konnte der Juniorchef schon mal am letzten Wochenende in Südtirol mit Fenia van Klapscheut und Platz zwei in einem Weltranglistenspringen vorlegen. Danach stehen dann  für ihn noch 1000 Kilometer Fahrstrecke bevor.

 

Für seinen 22-jährigen Jockey Jonathan Gordon könnten es auch recht anstrengende Wochen werden. Nach der Generalprobe in den Niederlanden geht die Reise in die Aachener Soers. Dort zu reiten, mache ihn stolz, sagt der Youngster. Dort will er vor allem auf den neunjährigen Westfalen-Hengst Number One setzen. Allerdings stellen die Iren in Aachen kein Nationenpreisteam, weil sie dort keine Punkte sammeln können. Danach, so hofft Gordon, könnte eine Einladung zum irischen Renommierturnier in Dublin folgen. „Das hängt sicherlich von meiner Leistung in Aachen ab“, gibt er sich selbst etwas Druck.

 

PM/Jörn Rebien

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