Der Sieg der siebten Auflage der BadenClassics bleibt zum ersten Mal in der Turniergeschichte nach Baden-Württemberg. Mit seiner 10-jährigen Holsteiner-Stute Carella ließ Krieg 15 Paare mit einer rasanten Runde im Stechparcours hinter sich.
Zunächst sah es so aus, als ob die flotte Runde von Tobias Meyer, BadenClassics-Champion von 2011, nicht zu toppen sein wird. Und es ging in der Tat um 15 Hundertsel Sekunden, die Krieg den Sieg brachten. 16 Paare blieben im Umlauf um den Großen Preis von Offenburg, in dem es einen Smart Cityflitzer zu gewinnen gab, ohne Fehler. Und auch im Stechparcours gelant 8 von ihnen erneut eine fehlerfreie Runde. Aber die Zeit entschied letzten Endes über Sieg oder Platzierung. Niklas Krieg musste bis zum letzten Reiter bangen, aber dann war klar - an seine Bestzeit kam keiner ran. Tobias Meyer wurde auf dem 9-jährigen Hannoveraner-Hengst Seal Zweiter, Janika Sprunger (SUI) kam mit dem 13-jährigen KWPN Wallach Uptown Boy auf Rang Drei.
Den Sonderehrenpreis für den erfolgreichsten Teilnehmer im CSI2*, eine Breitling-Uhr aus dem Hause Thüm in Kehl, gewann Tobias Meyer.
Den Sonderehrenpreis für die erfolgreichste Amazone im CSI2*, ein Collier aus dem Hause Wempe in Stuttgart, gewann Nadine Steffen (SUI).
Den Sonderehrenpreis für die erfolgreichste Amazone im CSI1*, ein Collier von Juwelenschmuck Ursula Schill, Kehl, gewann Nathalie Mack (FRA).
Résumé von der Abschluss-Pressekonferenz
Sandra Kircher eröffnete die Abschlusskonferenz und zeigte sich hochzufrieden mit den ersten BadenClassics ihrer Karriere als neue Chefin der Messe Offenburg-Ortenau. Sie sprach von 8.500 Zuschauern – das war Stand 13:00 Uhr.
Bereits zum Voltigieren waren die Tribünen so gut wie vollbesetzt. Zum Großen Preis gab es nur noch vereinzelt Sitzplätze, so dass rund 9.000 Besucher an den vier Turniertagen in die Halle geströmt sein dürften – neuer Rekord! Die bisherige Bilanz stimmt euphorisch: nur positive Rückmeldungen von den Teilnehmern und Sponsoren. Viele haben bereits für 2015 per Handschlag ihr erneutes Engagement besiegelt.
Die Turnierleitung lobte die tolle Zusammenarbeit mit der Messe Offenburg, die sozusagen alle Wünsche von den Lippen abliest für noch bessere Turnierbedingungen. So wurde in 2014 der Abreiteplatz weiter vergrößert, noch mehr Aussteller in die Halle genommen, Clipmhorse.TV zur Live-Übertragung per Web-TV engagiert.
In den 3-Sterne-Bereich will man nach wie vor nicht gehen, es sei denn, es würden sich tatsächlich größere Sponsoringpartnerschaften finden lassen, die das Mehrvolumen von rund 100.000 Euro rechtfertigen würden.
Stellvertretend für die Aktiven wurde der Championatskader-Reiter Carsten-Otto Nagel zu Wort gebeten. Der amtierende Mannschafts-Silbermedaillengewinner bei der EM 2013 und deutscher Vize-Meister war zum ersten Mal in Offenburg. Er hatte von Reiterkollegen zuvor nur Gutes über die BadenClassics gehört. Die Halle gebe dem Reiter ein tolles Gefühl und gerade jüngere Pferde könnten sich unter diesen Bedingungen optimal entwickeln. Er war sehr zufrieden mit seiner Entscheidung, nach Offenburg zu kommen, mit dem Ziel, seinen Hoffnungsträger für die Zukunft, den 13-jährigen Schimmelwallach Holiday by Solitour weiter aufzubauen. Sehr zufrieden dürfte Nagel dann auch mit seinem fünften Platz im anschließenden Großen Preis gewesen sein.
Auch Wolfgang Jung, Mitglied im Vorstand des Hauptsponsors Südwestbank, äußerte sich mehr als positiv über die Zusammenarbeit mit den Organisatoren und sieht Parallelen zwischen dem, was sich die Südwestbank auf die Fahnen geschrieben hat und der Geschichte der BadenClassics: Sicherheit, Kontinuität, Wachstum. Und genau so soll es in 2015 mit dem internationalen Hallen-Springturnier auch weitergehen. Deshalb steht das Datum für die nächsten BadenClassics auch schon fest. Entgegen der ursprünglichen Planung wurde der Termin vom Wochenende des CSI5* in Bordeaux um eine Woche vorverlegt, was auf ein besonders hochkarätiges Starterfeld hoffen lässt: 29. Januar – 1. Februar 2015.
Marseillaise zur Siegerehrung der Voltigierer
Das französische Nationalteam aus Haguenau im Elsass siegte im mit 4.000 Euro dotierten Kürwettkampf der Voltigierer. Ingelsberg kam mit 0,4 Punkten Rückstand auf Rang Zwei, gefolgt von dem amtierenden Weltmeistern Voltige Lütisburg.
Im ersten Umlauf am Samstag sah es wieder ganz danach aus, dass die amtierenden Weltmeister und viermaligen Sieger der Volti Trophy Süd Voltige Lütisburg, wieder als strahlende Sieger nach Hause reisen werden. Das Richterteam Ulrike Rieder, Christine Stein und Vera Krupinski setzten die Schweizerinnen mit einer Wertnote von 8,756 in die Führung des Zwischenclassements. Ihre vierminütige Kür verlief mit viel Präzision und Ausdruck, obwohl das Team unter erschwerten Umständen in Offenburg am Start war: Longenführerin Monika Winkler-Bischofberger wurde in der Nacht zuvor Mutter von Zwillingen. Deshalb war Ersatzlongenführer Michael Gnad mit den Damen nach Offenburg gereist und auch das Championatspferd des Teams, Will be Good, ließ sich vertreten vom Pferd der zweiten Mannschaft, dem Fuchswallach Silvantus. Leider lief es im zweiten Umlauf für die Favoriten alles andere als rund. Obwohl Silvantus im ersten Umlauf bewundernswert gut ging, ließ er sich am Tag Zwei von der Turnieratmosphäre in der nahezu voll besetzten Baden-Arena aus der gewohnten Ruhe bringen, so dass manche Blöcke nicht voll ausgeturnt werden konnten und wertvolle Punkte kosteten: Mit einer Endnote von 8,390 landeten die Favoriten auf den Sieg etwas abgeschlagen auf Rang Drei.
Triumphieren konnte dieses Mal das Team aus Frankreich, Ecuries de la Cigogne. Das Offenburger Publikum kennt den mächtigen Schimmelwallach Watriano mit der Traum-Galoppade schon von der Turnierpremiere im Jahr 2008, damals aber noch als kurze Showeinlage am Sonntagnachmittag. In den letzten Jahren hatten die Franzosen in Offenburg immer etwas Pech mit der Ausführung und kleine Patzer kosteten die vorderen Plätze. Dieses Jahr aber zeigte sich das Team von Longenführer Fabrice Holzberger in Top-Form. Im ersten Umlauf rangierten sie bereits an zweiter Stelle und konnten am Sonntag Umlauf sogar eine Spitzennote von 8,999 erturnen.
Neu im Offenburger Starterfeld waren die Voltigierer aus Bayern vom VV Ingelsberg. Die mehrfachen Weltmeister präsentierten eine artistische Kür mit spektakulären Elementen und wurden in beiden Umläufen mit einer guten 8,437 belohnt.
Etwas Pech hatten die Voltigierer aus Mainz-Laubenheim. Die Viertplatzierten der Deutschen Meisterschaft 2013 und Sieger im CVI von Wiesbaden mussten gemäß Losentscheid als erstes Team in der Arena einlaufen. Ihr Fuchswallach Elevation machte dem Team von Longenführerin Hanne Strübel jedoch das Leben recht schwer, ließ er sich doch stark von der Geräuschkulisse ablenken. Einige schwere Blöcke konnten nicht geturnt werden, so dass im ersten Umlauf nur eine ernüchternde 7,371 drin war. Im zweiten Umlauf lief es jedoch sehr viel besser und die Pfälzer konnten ihr Ergebnis um mehr als eine Note verbessern.
Die Plätze 5 und 6 machten die Baden-Württemberger Nordheim und Mühlacker unter sich aus.
Die Veranstalter äußerten sich hochzufrieden über das Voltigieren, das sich zum echten Publikumsmagnet entwickelt hat. Seit fünf Jahren gehören die Pferdeakrobaten fest ins Programm der BadenClassics und dieses Jahr waren die Tribünen randvoll.
Die besten Youngster heißen She's the One und Cab!
Der Turniertag startete mit dem Finale der 7-Jährigen. Tobias Meyer ritt die Stakkato Gold-Stute von She's the One mit der Bestzeit in der Siegerrunde zum Sieg. Bereits am Freitag wurde das Paar Zweiter. Bei den 8-Jährigen übernahm Tim Rieskamp-Goedeking auf der Cornet Obolensky-Stute Cab die Führung.
Alexander Schill wurde bei den 7-Jährigen Zweiter mit Cardea von Caretino/Capitol, die er am Donnerstag bereits zum Sieg geritten hatte.
PM