Mannheim: Sönke Sönksen (74) - gern gesehener Stammgast auf dem Maimarkt

Den Nordseesound im Namen und Nationenpreise vor der Brust

„Peter Hofmann hat extra mal nachgeschaut. 1964 bin ich zum ersten Mal in Mannheim geritten“, erzählt mit Sönke Sönksen ein alter Fahrensmann in Sachen Turniersport. Auch heuer, nach 48 Jahren, sitzt er wiederum am Richtertisch beim Mannheimer Maimarkt-Turnier. Der 74-Jährige hat aber auch noch viel vor. Beispielsweise als Equipenchef reist er demnächst nach Kopenhagen, danach folgen Hickstead, Dublin und Calgary. Die genaue Anzahl seiner Einsätze für Deutschland weiß der knorrige gebürtige Holsteiner aus Melldorf an der Nordsee gar nicht. „Die Zahl 120 ist da sicherlich nicht übertrieben“, gibt er eher bescheiden zu Protokoll. 25 Mal saß er selbst für Deutschland im Sattel. Und das mit seinem Schimmel Kwept, den er zufällig als Fünfjährigen bei einem Trip nach Irland mit einem Rinderhändler entdeckt hat.

Immerhin kann Sönksen über eine außerordentlich erfolgreiche Bilanz im Reitsport zurückblicken: 1975 bei der EM in München schmückten ihn Team-Gold und Einzelbronze, ein Jahr später bei der Olympiade in Montreal Team-Silber, als in einem denkwürdigen Einzelfinale Alwin Schockemöhle mit seinem Warwick Rex auch noch Blitz und Donner trotzte und 1978 gab es den Deutschen Meistertitel obendrauf. Noch heute ist er seinen damaligen Sponsoren, den Wurstfabrikanten Stockmeyer und dem Chef der Lebensmittelwerke Rau für ihre Unterstützung dankbar.

Danach gab Sönke Sönksen den Lehrmeister, als verantwortlicher Springtrainer zwölf Jahre lang beim DOKR in Warendorf. „Ich bin da mal mitgefahren“, erinnert er sich an seine ersten Schritte als Nationenpreis-Manager. Als dann Herbert Meyer Bundestrainer wurde, kamen immer mehr Reisen dazu. „Ich habe allein dreimal die Nordamerika-Tour mitgemacht mit den Stationen Washington, New York und Toronto. Reinhard Wendt von der FN war es dann, der Sönke Sönksen Anfang der 90er Jahre noch mehr für den Reitsport einspannte.

Beispielsweise als Richter für alle Qualifikationen zum renommierten HGW-Cup. „Da gingen schon mal an die 500 Reiter im Jahr über die Piste“, erinnert er sich gerne an diese Herkulesaufgabe. Allerdings war für ihn nicht immer das direkte Ergebnis maßgebend. Shootingstar Katrin Eckermann hatte einmal großes Pech und dem Mannheimer Paul Hofmann lief im bayerischen Kreuth auch einiges daneben, der dann aber anschließend Deutscher Juniorenmeister wurde. „Da gab es immer einige, denen das nicht so passte“, erinnert er sich auch an manche Diskussion, „aber ich konnte mich auf mein Urteil verlassen und habe sie trotzdem mitgenommen“. Auch Niclas Krieg aus Donaueschingen und Maurice Tebbel aus Emsbüren sind Namen, die ihm auf Anhieb einfallen, wenn er nach den besonderen Leistungen gefragt wird.

Wenn es um die schönsten Turniere geht, dann denkt Sönke Sönksen leidenschaftlich gerne an die irische Hauptstadt Dublin: „Dort verspürt man ein ganz anderes Flair.  Dublin hat schon etwas Besonderes und außerdem trifft man dort überwiegend Pferdeleute“.

(Exklusiv für reitturniere.de recherchierte Jörn Rebien backstage auf dem Mannheimer Maimarkt)

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