Foto: Caroline Nicolas auf Stoulone du Genet - Fotograf: sportfotos-lafrentz.de
(Nörten-Hardenberg) – Sie ist 35 Jahre alt und zum ersten Mal beim Hardenberg Burgturnier dabei: Die Französin Caroline Nicolas strahlte über das ganze Gesicht und schob alles auf ihr Pferd. „Sie ist so schnell, ein so schnelles Pferd – ich muss gar nichts machen, sie wendet, galoppiert – einfach toll“, lachte die französische Springreiterin, Tochter des einstigen französischen Nationenpreisreiters Jean-Marc Nicolas.
Der Herr Papa habe ihr gesagt, wenn sie wissen wolle wo es im Springsport hingeht, dann müsse sie in Deutschland bei Turnieren starten. „Das Turnier ist schön, es gefällt mir sehr gut hier,“ so Nicolas, die zuvor bereits in Mannheim eine internationale Prüfung gewinnen konnte. In 50,79 Sekunden hatte die neun Jahre alte Stoulone du Genet, eine Selle Francais-Stute ihren „Job“ erledigt und ihre Reiterin damit sicher für die Herausforderung im Kampf um die „Goldene Peitsche“ – Preis der Gräflich von Hardenberg`schen Kornbrennerei und des Glaswerkes Ernstthal – qualifiziert. Darauf kam es Caroline Nicolas, die übrigens in Landau das Licht der Welt erblickte, an.
Mit etwas weniger Speed folgte auf Rang zwei Mario Stevens aus Cloppenburg. Der Aktivensprecher der deutschen Springreiter saß im Sattel seiner 13-jährgen Stute Corlanda OLD. „Ich habe derzeit so etwas wie einen Lauf und hoffe sehr, dass das anhält,“ so Stevens. Auch er visiert die prestigeträchtige Prüfung um die „Goldene Peitsche“ an: „Nörten-Hardenberg ist ein Traditionsturnier und es ist gut ausgeschrieben mit vier Weltranglistenspringen.“
Joachim Geilfus, sportlicher Leiter des Hardenberg Burgturniers, stand am Freitag noch sichtlich unter dem Eindruck des tragischen Todesfalles am Morgen auf dem Abreiteplatz. Der Amateur-Springreiter Jörg Witte hatte nach seiner fehlerfreien Runde im M-Springen auf dem Abreiteplatz mutmaßlich einen Herzinfarkt erlitten und verstarb. Sehr schnell war fachkundige Hilfe zur Stelle. „Das ist unbedingt notwendig und den Notfallplan üben und prüfen wir auch in jedem Jahr, “ so Geilfus. Das Mitgefühl der Veranstalter gelte den Angehörigen des 48-jährigen Springreiters.
PM